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Zwischen Techno und Deep House

Paul Kalkbrenner - 7 [Album Tracklist & Previews]

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten)

Seit dem 07. August 2015 ist es verfügbar, das neue Album von Paul Kalkbrenner „7“. In zwölf verschiedenen Tracks nimmt der Berliner DJ den Zuhörer auf eine Reise mit. Eine Mischung aus melodischem Deep House mit Vocals und experimentelleren Techno Tracks ist es geworden. Der große Bruder von Fritz Kalkbrenner geht mit der Zeit. Anders als bei Robin Schulz oder Felix Jaehn klingt es aber immer noch nach feinster elektronische Musik und nicht nach fürs Radio komponierten Pop. Bereits die erste Singleauskopplung „Cloud Rider“ war ein phänomenaler Erfolg. Die zur Musikvideo Triologie „Florian“ gehörenden anderen beiden Titel „Mothertrucker“ und „Feed Your Head“ sind ebenfalls auf dem neuen Longplayer erhältlich. „7“ ist die erste Platte, die Kalkbrenner komplett über das Majorlabel Sony Music vertreiben lässt, vielleicht auch ein Zeichen, dass es bald wieder eine große Tour geben wird.

Paul Kalkbrenner 7

 

Das siebte Album

Als Urgestein des deutschen Technos kann man Paul Kalkbrenner wohl bezeichnen. Na gut vielleicht doch eher als große Ausgeburt. Als der in der DDR aufgewachsene große Bruder von Fritz Kalkbrenner rund um die Jahrtausendwende anfing groß zu werden waren andere DJ’s wie beispielweise Papa Sven Väth bereits Legenden. Dennoch arbeitete er sich zuerst in der berliner Szene hoch. Über die Jahre dann wuchs er immer größer. Als DJ Ickarus im Film „Berlin Calling“ von 2008 öffnete er sich dann endgültig dem Mainstream Publikum. Seine Single „Sky and Sand“, eine Kollaboration unter Brüdern, entwickelte sich zum echten Dauerbrenner in den Clubs.

„7“ soll das siebte Album des Produzenten sein. Wenn man genau nachzählt kommt man wohl eher auf zehn LP Veröffentlichungen, aber soll der Künstler doch selber entscheiden. Verschiedenen Berichten zu Folge will er jetzt den amerikanischen Markt in Angriff nehmen. Im Hype des EDM Booms auch US-Amerikaner mit dröhnenden Techno Beats verwöhnen. Denkste zumindest, der berliner Jung orientiert sich deutlich mehr in Richtung Radio. Sagt selbst, die Songs seien auch für die lange Autofahrt gemacht. Ein Großteil der Titel geht tatsächlich mehr in Richtung von harmonischem Deep House, nur wenige echte Techno Scheiben sind noch dabei.

Die Resonanz ist bisher gemischt. Tatsächlich muss man sagen für Paul als Produzenten war das letzte Jahr wohl nicht so hart, als das er wirklich düstere Beats kreieren könnte. Er bekam eine Tochter und seine deutsche Nationalmannschaft holte den WM Pokal. Er rechtfertigt seinen Schwenk Richtung Mainstream damit, „dass Techno immer nur dreihundert speziellen Menschen gefallen muss“, sei eine Coolnessfalle. Als Inspiration gibt er folglich auch nicht etwa das schöne letzte Jahr an, sondern die Songs seiner Kindheit. Pop und Rock in der DDR kurz vor der Wende. Zumindest wegen dem Gesang von einigen Nummern kann man diese Inspirationsquelle wohl auch erkennen.

 

Die Tracklist mit Previews

 

1. Paul Kalkbrenner - Battery Park

Das Intro des Albums ist eine harmonische Einleitung, noch mag man als angestammter Kalkbrenner Hörer den Schritt Richtung Techno erwarten. Tatsächlich bratzt der Beat ordentlich, „Battery Park“ muss auf einer großen Anlage richtig viel Spaß machen!

 

2. Paul Kalkbrenner - Cylence 412

Ein Gute Laune Thema setzt zu beginn des zweiten Titels von „7“ ein. Auch diesmal wieder ein dröhnender 4/4-Takt mit ordentlicher Kickdrum. Im wesentlichen ein Synthesizer bespielt das komplette Stück, leider ist die Phrase, die er spielt, keine echte zum Verlieben, sondern eher eine die auf Dauer nervend wird. „Cylence 412“ ist nicht komplett daneben aber eben auch nicht wirklich gut.

 

3. Paul Kalkbrenner - Cloud Rider

Cloud Rider“ ist die erste Singleauskopplung des Albums gewesen. Eigentlich muss man nichtmehr viel über die neue Richtung, die PK damit eingeschlagen hat, schreiben. So schön der Track auch ist, mit Techno hat das nichtmehr wirklich viel zu tun.

 

4. Paul Kalkbrenner - Shuffleface

Gut ein Drittel im Longplayer drinnen wird Kalkbrenner experimenteller. Der mittlerweile meist als Live Act auftretende Künstler kreiert mit „Shuffleface“ einen sehr Drumlastigen Techno Song. Treibende Beats, dieser Titel ist definitiv nichts für den entspannten Sonnenuntergang, für den Höhepunkt der Clubnacht ist er dann aber auch wieder etwas zu schwach.

 

5. Paul Kalkbrenner - Tone & Timber

Ruhiger wird es mit „Tone & Timber“. Was auf deutsch soviel wie Ton und Holz heißt hat setzt auf ein warmes Piano. Eingebettet in ein grooviges Klangbett spielt das Klavier eine Akkordfolge. Nicht ganz so eintönig wie „Cylence 412“ aber auch noch nicht wahnsinnig überzeugend. Ein typischer Albumtrack eben.

 

6. Paul Kalkbrenner - Channel Isle

Diese Produktion ist etwas anders, es fehlt der permanente treibende 4/4-Takt. Die Kickdrum tritt etwas in den Hintergrund, vorne stehen atmosphärische Klänge, teilweise außergewöhnliche Sounds. Umso öfter man es hört, desto spannender wird „Channel Isle“.

 

7. Paul Kalkbrenner - Feed Your Head

Den Abschluss seiner Videotriologie „Florian“ bildete Anfang Juli die dritte Singleauskopplung „Feed Your Head“. Als teilweises Cover von Jefferson Airplanes „White Rabbit“ umstritten kann man zumindest die eingesetzten Streichinstrumente genießen.

 

8. Paul Kalkbrenner - Papercut Pilot

In Beatport als „Tech House“ kategorisiert ist Titel 8 des Longplayers wohl eher eine dumpfe Deep House Scheibe. Eine fetzige Bassline zieht sich durch den Titel, geschmeichelt von lockerer Percussion und fröhlichen atmosphärischen Klängen. Gegen Ende des zweiten Titels nimmt das Album mit „Papercut Pilot“ Form an.

 

9. Paul Kalkbrenner - Mothertrucker

Wirklich härterer Techno ist „Mothertrucker“. Ein dreckiger Synthesizer zieht sich durch den zweiten Teil der Videoserie „Florian“. Dieser Track könnte tatsächlich sogar zu einer verschwitzten Clubnacht passen und schmiegt sich vor allem an dieser Stelle wunderbar ins Album ein.

 

10. Paul Kalkbrenner - A Million Days

Kaum war es einmal etwas härter wandert Paule wieder ins schnulzigere ab. Von Vocals und einem sehr breiten Instrumentenspektrum getrieben ist „A Million Days“ tatsächlich so ein Song für den Feierabend. Leicht melancholisch dröhnt hier lediglich die Kickdrum.

 

11. Paul Kalkbrenner - Align the Engine

Kurz vor Ende des Longplayers wird also der Motor neu eingestellt. Wer kreativ ist kann den Namen von „Align the Engine“ sogar etwas im Sound wiederfinden. Heftige Synthesizer treffen auf weiche höhe Töne.

 

12. Paul Kalkbrenner - Bright Roller

Grooviger und sogar auch ein wenig Tranciger wird es mit der letzten Kreation „Bright Roller“. Raue Klänge treffen auf eine melancholische Melodie. Mit viel Einsatz schafft Paul Kalkbrenner beim letzten Titel einen tollen Spannungbogen innerhalb von nur vier Minuten aufzubauen.

 

Fazit: Mit „7“ bewegt sich Paul Kalkbrenner ein Stück weit weg von seinen bisherigen Techno Produktionen. Er ist wieder ein bisschen mehr Mainstream und dennoch ist es ein tolles Gesamtwerk geworden. Für absolute Fans gibt es das ganze auf Amazon sogar als Vinyl LP.

 

Paul Kalkbrenner - 7 [Album Tracklist & Previews]

 

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Über den Autor
Vitus Benson

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