Auch wenn für die meisten DJs 2020 ein schwieriges Jahr war, kann man bei Felix Jaehn trotzdem von einem sehr erfolgreichen Reden. Unter anderen konnte der DJ und Produzent von der deutschen Ostseeküste erneut eine 1Live-Krone als bester Dance-Act eintüten. Gigtechnisch ging natürlich mit der Ausnahme von ein paar Radiosets und Livestreams, auch für ihn nicht viel in 2020. Von den Produktionen jedoch, die der gebürtige Hamburger in diesem Jahr veröffentlichte, schafften es nahezu alle ein Hit zu werden. Wir blicken musikalisch noch mal auf die Produktionen von Felix Jaehn, die in diesem Jahr erscheinen sind zurück.
Begonnen hat das musikalische Jahr für Felix Jaehn sehr früh, denn gleich in der zweiten Januar-Woche kam sein Remix zu “Some Say“ von Nea heraus, der sich im Laufe des Jahres auch als seine erfolgreichste Produktion entpuppen sollte. “Some Say“ ist eine Bearbeitung des Eiffel 65-Hits “Blue (Da Ba Dee)“, allerdings wurden von Nea komplett neue Vocals eingesungen und nur die Melodie erinnert an den Ursprung der Single. Die Nummer, die aktuell auf ihre 50. Woche in den Singlecharts zu steuert, erschien im Original übrigens bereits im September 2019, schaffte es aber erst durch die Bearbeitung von Felix Jaehn so richtig durchzustarten. Während das Original etwa 150 Millionen Streams hat, konnte der Felix Jaehn Remix sogar die 200 Millionen Streams erreichen. Mit Platz 15 ist “Some Say“ außerdem die höchste Chartplatzierung, die Felix Jaehn in diesem Jahr sehen konnte.
Nach “Some Say“ coverte Felix Jaehn einen Monat später einen weiteren Klassiker, der genau wie “Blue (Da Ba Dee)“ auch 1998 erscheinen ist. “Thank You [Not So Bad]“ ist ein Cover, dieses Mal allerdings mit Original-Vocals, des Dido-Hits “Thank You“, den vermutlich auch viele in der “Stan“-Version vom Rapper Eminem kennen. “Thank You [Not So Bad]“ ist weniger eine fröhliche Pop-Single wie die meisten anderen Releases des Norddeutschen, sondern eine eher düster gehaltene Slap House-Nummer. Hilfe bekam Jaehn dabei von VIZE, die sich später in diesem Jahr noch als wahrer Slap House-Hitgarant herausstellen sollten. Insgesamt schaffte es die Nummer in den Charts zwar in Deutschland nur auf Platz 71, hielt sich dort mit 18 Wochen im unteren Viertel aber wiederum extrem lange und schaffte es zumindest Stream-technisch die zweiterfolgreichste Single für Felix Jaehn in 2020 zu werden.
Wieder etwa einen Monat später erschien mit “Sicko“ das bereits dritte Release von Felix Jaehn in 2020. Für die Vocals holte er sich Unterstützung vom US-Amerikanischen Rapper Gashi, der gebürtig aus dem Kosovo kommt und der Newcomerin Faangs. Auch “Sicko“ schaffte es sowohl ins Radio als auch in die Charts. Im Gegensatz zu den anderen Releases ist “Sicko“ allerdings keine reine Dance-Pop-Nummer, sondern durch seine RnB- und Dancehall- Einflüsse, eher eine Pop-Single mit einem Touch vom Electro-Sound. Für die Fans, die eher die House-Produktionen von Felix Jaehn feiern, kam etwa zwei Monate später ein Club-Mix zu der Single, die auch immerhin 7 Millionen Streams erreichen konnte.
Im April erschien eine Single, die es bei den meisten nicht auf den Radar geschafft hat. Denn zusammen mit Jamie Scott war der gebürtige Hamburger auf Steve Aokis Album “Neon Future IV“ zu Gast. Neben Singles von Künstlern wie Alan Walker, den Backstreet Boys, Timmy Trumpet und den Bassjackers floppte die Tropical House-Single “Inside Out“ aber ordentlich weg und schaffte es trotz ihrer Kommerzialität mit nicht einmal einer Millionen Streams neben K-Pop, Electro House und Trap-Singles unter zu gehen.
Bereits im August stand für Felix Jaehn das vorletzte Release für 2020 an. “No Therapy“ ist die in 2020 bereits zweite Zusammenarbeit mit der schwedischen Sängerin Nea gewesen, für die Jaehn ja auch den Remix zu “Some Say“ anfertigte. Außerdem ist auch Sänger Bryn Christopher dabei. “No Therapy“ ist eine ebenfalls eher kommerzielle Nummer, die allerdings mit Elementen des Deep House und UK-House vermischt ist und sich musikalisch an Hits von Joel Corry und Meduza orientiert, aber trotzdem typische Elemente beinhaltet, die man von den meisten Felix Jaehn-Singles kennt. Außerdem halfen bei der Produktion von “No Therapy“ auch Bloodline und Hitimpulse mit. Mit bisher etwa 30 Millionen Streams kommt die Nummer auf Spotify und Co. zwar noch nicht ganz an die bisherigen Hits dran, befindet sich allerdings auch seit September in den Top 100 und konnte schon knapp an den Top 30 kratzen. Zumindest was die Top-Position in den Charts angeht ist “No Therapy“ das zweiterfolgreichste Release von Felix Jaehn in 2020.
Zuletzt brachte der deutsche Star-DJ noch eine Collab mit den Cheat Codes und der Newcomerin Bow Anderson heraus. Über die Single, die den Namen “I Just Wanna“ trägt, können wir allerdings noch nichts über ihren Erfolg sagen, da sie gerade einmal vor einer Woche auf den Markt gekommen ist. Mit etwa einer Millionen Streams innerhalb der ersten Woche kann man allerdings mutmaßen, dass auch “I Just Wanna“ ein Hit werden könnte. Musikalisch klingt die Nummer ein wenig nach einer Lofi-Pop-Version von “Love On Myself“. “I Just Wanna“ wird 2021 aufgrund ihrer eher geringeren Tanzbarkeit vermutlich nicht in den Clubs laufen (egal ob sie wieder öffnen oder nicht), besitzt aber auf jeden Fall das Potenzial, ein Hit zu werden, der sich besonders zum Entspannen ganz gut eignen wird.
Fazit: Insgesamt hat Felix Jaehn die Pandemie musikalisch gut weggesteckt und das obwohl er hauptsächlich nur im ersten Quartal musikalisch tätig war. Den mit Abstand wohl größten Erfolg hatte er mit seinem Remix zu “Some Say“ von Nea, der ihm wohl gut möglich einen Platz in den Top 100 Jahrescharts einbringen wird. Auf Spotify funktionierte besonders die Slap House-Nummer “Thank You [Not So Bad]“ sehr gut, die mit 70 Millionen Streams nicht nur die Single mit den zweitmeisten Streams in 2020 für Felix Jaehn, sondern auch für VIZE ist. Mit “Sicko“ und “No Therapy“ folgten anschließend zwei Singles die man als Radiomusik betiteln kann und die vor allem in den Charts recht erfolgreich waren. Mit “Inside Out“ zusammen mit Steve Aoki hatte der DJ und Produzent von der Ostsee aber auch in 2020 eine Single, die gefloppt ist. Insgesamt kann man aber von einem erfolgreichen Jahr für Felix Jaehn sprechen.
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