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Und alle so "Heyyyyy - Hoooooo"

Das Festival Feeling - Für Musikliebhaber eine echte Herausforderung

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

Das Festival Feeling - Für Musikliebhaber eine echte Herausforderung.Bild: facebook.com/Christoph.Hamacher.Photography

Jedes Jahr im Mai findet in Bonn "Rhein in Flammen" statt. Als Location dient die Rheinaue, eine Grünanlage, die einmal die Bundesgartenschau beheimatet hat. Es gibt einen Autoscooter, ein Riesenrad, Fressbuden und verschiedene Bühnen. Rhein Events sorgte dafür, dass auch dieses Jahr wieder eine „House-&-Electro“-Bühne am Start war. Vor einigen Jahren durfte ich selbst schon mal in den Genuss kommen, dort aufzulegen. Dieses Jahr war ich „undercover“ als stinknormaler Besucher anwesend. Das gute Wetter und der anhaltende EDM-Hype im Jahr 2016 sorgte für beeindruckend viele Menschen vor der Bühne. Als Headliner wurde mein lieber Kollege „Micha Moor“ gebucht.


Das Festival Feeling

Funfact: Micha Moor war es, der MIR im zarten Alter von 14 Jahren das Djing an echten Vinyl-Turntables beibrachte ;) Beatmatching… das was heute dank Sync keiner mehr lernen braucht (und dennoch so viele „DJs“ nicht hinbekommen).

Zurück zum Geschehen! Ich war also da. Bereit mich ins Getümmel zu stürzen und ohne Skepsis die „Magie“ einer potenten Soundanlage und einer feierwilligen Crowd auf mich wirken zu lassen. Es war rammelvoll, eng, warm. Spontan irgendwo anders hingehen war nicht drin. In der Situation wird einem auch schnell klar, wieso Bigroom-EDM ständig verlangt, man solle die Hände hochheben. Viel mehr Möglichkeiten zu „Tanzen“ bleiben einem bei der Besucherdichte auch nicht. Micha Moor gibt Vollgas. Eine Mischung aus „The Best Of Spinnin' Records“, Melbourne Bounce und irgendwelchen  bekannten MashUps feuert aus den Lautsprechern.

Die Stimmung ist bombastisch. Bei jedem Drop wird wie bekloppt gesprungen, geschrien. Ein Typ zwei Meter weit weg filmt sich minutenlang selbst mit dem Handy. Kameralicht selbstverständlich auf maximale Helligkeit. Dass das irgendwie reichlich bescheuert wirkt, scheint ihm nichts auszumachen. Micha weiß was er tut und zündet Showteks "Booyah". 3, 2, 1… hey was ist das??? Die Menschen fangen an zu schreien „Heyyyyyy - Hooooooo - Heyyyyy - Hoooooo“ und irgendwie bekomme ich das Gefühl den Leuten um mich herum ist es reichlich egal wie geil die Melodie von "Booyah" ist. „Da kommt irgendwas aus den Speakern was ich kenne und es gibt Bass“. Kurz bin ich mir nicht sicher, ob ich in einem Fußball-Stadion bin oder vor der Bühne einer Open-Air Veranstaltung. Ich feiere fleißig weiter, meine Händen ganz weit in die Luft gestreckt. Auf einmal steht eine Dame neben mir, lächelt mich an und gibt mir ein ordentliches High-Five. Gut, die Hände waren eh schon High, das Abklatschen lag quasi auf der Hand höhö! Ich spüre auf einmal dieses WIR-Gefühl.

Wir alle sind hier und freuen uns über die Musik, die Menschen, die Stimmung. Ja, wenn das Grölen der Masse die Melodie eines Tracks überdeckt, dann finde ich das irgendwie nicht cool ;-) Aber selbst wenn die Hälfte der Besucher gar nicht so genau hinhört, ist es eben doch die Musik, die am Ende als zusammenführendes Element übrig bleibt. Als jemand, der elektronische Musik liebt und lebt, ist es teilweise schwer zu ertragen, wie die einzelnen Tracks nicht gewürdigt werden. Aber man kann und darf das von einer so großen Masse auch einfach nicht erwarten. Es bleibt schlichtweg beeindruckend, was Musik zu bewirken in der Lage ist! (Mitgrölen konnte ich leider nicht übers Herz bringen).

 

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Über den Autor
Sinan Kurtulus
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