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Über die Arbeit mit Dannic und den Tod von Bigroom

Tom & Jame: Bigroom-Duo im Interview

(Geschätzte Lesezeit: 4 - 7 Minuten)

Tom & Jame: Bigroom-Duo im InterviewTom & Jame im Interview

Tom & Jame gehören schon seit mehr als drei Jahren zu den bekanntesten DJ- und Produzentenduos der EDM-Szene. Die niederländischen Freunde haben sich durch den Bigroom-Hype der vergangenen Jahre eine große Fanbase aufgebaut. Mittlerweile hat der Hype um den Festival-Sound nachgelassen und immer weniger Bigroom-Tracks werden veröffentlicht. Tom & Jame haben immer noch einige Bigroom-Kracher in ihrer Release-Liste der letzten Monate, doch die beiden versuchen sich auch in anderen Stilrichtungen. Zuletzt überraschten sie mit einem Labelwechsel von Revealed Recordings zu Spinnin‘ Records. Dabei erschien ihre aktuelle Single “Ready“ mit ihrem Landsmann Dannic. Wir haben mit den Dutch-DJs über diese Single gesprochen. Außerdem verraten sie uns ihre Pläne für anstehende Veröffentlichungen, ihre Beziehung zum ehemaligen Labelboss Hardwell und äußern ihre Meinung zum Thema „Bigroom liegt im Sterben“.

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Interview mit Tom & Jame

Dance-Charts: Hey, Tom & Jame! Am 31. Juli ist eure letzte Single “Ready” mit Dannic erschienen. Wie ist der Track bei euren Fans angekommen?

Tom & Jame: Wir sind mit all den Reaktionen absolut glücklich. “Ready“ war ein Versuch, etwas Frisches zu machen und wir denken, der Versuch ist geglückt. Genauso wie früher, als wir “Clap“ mit Dannic gemacht haben, haben wir unsere Styles mit diesem Projekt vermischt und die Fans mögen es, deshalb sind wir total zufrieden.

Dance-Charts: Wie kam eine Kollaboration mit Dannic zustande und wie hat euch die Arbeit mit ihm gefallen?

Tom & Jame: Also, wir sind seit vielen Jahren gut befreundet und senden einander immer neue Projekte hin und her. Wir hatten bereits eine Kollaboration namens “Clap“ in 2015, da haben wir gedacht, es wäre Zeit für einen neuen Track. Es ist immer cool mit Daan zu arbeiten, denn wir verstehen uns sehr gut. Wir haben während der Produktion immer viel Spaß.

Dance-Charts: Die Leute sagen, dass Drop von “Ready” ein Mix aus Bigroom und Groove House ist. Wie würdet ihr den Drop beschreiben?

Tom & Jame: Ja, es ist eine Art von Mix aus verschiedenen Styles. Wir lieben es, Festival-Tracks zu produzieren, aber versuchen immer einen guten Groove einzubauen, denn wir wollen die Leute während unseren Sets auch mal tanzen sehen und nicht nur springen.

Dance-Charts: Parallel ist ein Remix zu “David Guetta & Afrojack - Another Life” erschienen. Der Drop ist ganz anders als die üblichen Tracks von euch. Wie kam solch etwas Innovatives zustande?

Tom & Jame: Wir versuchen immer etwas Neues, um unseren Sound weiterzuentwickeln. Dieses Mal wollten wir einen kreativen Sound produzieren, aber nebenbei bei einem gewissen „In-your-face“-Style bleiben. So haben wir einen neuen Leadsound für den Remix geschaffen. Später haben wir entschieden, die Sounds im Drop noch etwas zu „choppen“, was zu diesem einzigartigen Groove geführt hat.


Dance-Charts: Können wir mit neuen Tracks in diesem Style rechnen oder wollt ihr zu eurem Signatursound zurückgehen?

Tom & Jame: Wir mögen den Sound, den wir bislang gemacht haben, deshalb werdet ihr wahrscheinlich wieder so etwas zu hören kriegen. Aber vielleicht in Zukunft auch mal auf einem anderen Weg. Wir haben sehr viel Musik am Start, die bald kommen wird. Unter anderem auch andere Sounds und Tracks mit neuen Freunden. Vor Kurzem haben wir ja schon eine Kollaboration mit Mike Williams veröffentlicht. Das ist eine coole Mischung aus unseren Styles. Wir haben seine Future-Sounds im Breakdown mit unserem harten, aber funkigen Sounds im Drop kombiniert. Das hat sehr gut funktioniert.


Dance-Charts:
Die meisten Tracks von euch erscheinen auf Revealed Recordings. Kennt ihr den Labelboss Hardwell persönlich und ist möglicherweise eine Kollaboration in Planung?

Tom & Jame: Ja, wir kennen Hardwell schon seit Jahren. Es macht immer Spaß mit ihm Zeit zu verbringen. Eine Kollaboration wäre sicherlich cool, also ja, das steht auf unserer Wunschliste.

Dance-Charts: Die Leute sagen, Bigroom ist vom Aussterben bedroht. Ihr seid ein Bigroom-Projekt, also wie ist eure Meinung zu diesem Thema?

Tom & Jame: Wir denken, das letzte Jahr war für die meisten Dance-Artists ein schwieriges Jahr. Die Szene hat sich sehr verändert… viele neue Styles haben sich etabliert und eine Menge Artists haben einen neuen Style ausprobiert. Man kann das auch auf den Festivals sehen. Acts, die weniger dance-lastig sind und mehr eine Art Radiotracks machen, haben sich einen großen Namen machen können. Wir halten das für gut. Es sorgt für viele Möglichkeiten für Produzenten seinen eigenen Style zu finden. Was uns auffällt ist, dass gute Club/Festival-Musik daher weniger wird. Aber es ist nicht so einfach, Bigroom als tot zu bezeichnen. Wir merken, dass die Crowd es immer noch liebt, deshalb machen wir das weiter, was wir lieben, und das ist Dancefloor-Musik zu kreieren.

Dance-Charts: Ein anderes kontroverses Thema ist die Entwicklung eines EDM-Artists. Eine Seite sagt, Produzenten sollen bei ihrem Signatursound bleiben. Die andere Seite sagt, Produzenten sollten neue Sounds ausprobieren und sich selbst weiterentwickeln. Wie steht ihr zu diesem Thema?

Tom & Jame: Wir denken es ist sehr wichtig, dass ein Artist das macht, wozu er wirklich steht. Schlussendlich sollte man die Musik machen, die man mag und durch das Probieren von neuen Sounds, kann sich der Sound verändern. Es ist gut, sich weiterzuentwickeln, denn niemand möchte immer und immer wieder die gleiche Musik hören. Außerdem ist es möglich, trotz einer Entwicklung weiter an einem Signatursound festzuhalten. Es ist beispielsweise nicht wahr, dass U2 oder Coldplay ihre Sounds in den letzten Jahren drastisch verändert haben, aber man kann sagen, sie haben ihren Sound weiterentwickelt, oder?

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Dance-Charts:
Lasst uns zurück zu euren Anfängen gehen. Erzählt uns mehr über die Geschichte von Tom & Jame. Wie kam es zu diesem Projekt?

Tom & Jame: Wir haben uns damals getroffen, weil wir beide Musik gemacht haben und die Musik des anderen mochten. So haben wir uns zusammen ins Studio gesetzt, angefangen Musik zu machen und das hat niemals aufgehört.

Dance-Charts: Könnt ihr uns einen Fakt aus dem Musikbusiness nennen, den nicht viele Leute kennen?

Tom & Jame: Neben dem vollen Kalender, den ein Musiklabel hat, wird eine Menge Musik, die veröffentlicht wird, eigentlich schon zwischen einem halben bis ganzen Jahr im Voraus produziert. Also einfach gesagt: Die Hits von heute könnten auch als „alte Musik“ bezeichnet werden. Das wissen viele Leute gar nicht.

Dance-Charts: Jetzt eine kleine Aufgabe für euch. Bewertet folgende acht Charthits, nach dem Kriterium, wie sehr euch diese Songs gefallen. Despacito, 2U, Mama, More Than You Know, There For You, Know No Better, Pretty Girl, OK

Tom & Jame:

  1. More Than You Know -> eine brillante Produktion
  2. 2U -> sehr gut produziert und klingt wirklich frisch
  3. Despacito -> ein toller Song
  4. Know No Better -> tolles Piano und Breakdown, der Drop klingt ein bisschen zu sehr nach dem alten Stoff
  5. There For You -> coole Nummer
  6. Mama -> wir lieben die sommerlichen Klänge
  7. OK -> cooles Breakdown, aber Drop ist viel zu langweilig
  8. Pretty Girl -> kein schöner Drop

Dance-Charts: Nennt uns jeweils drei DJs und Produzenten, die euch in den letzten Jahren am meisten inspiriert haben.

Tom & Jame:

DJs: Dannic, Sunnery James & Ryan Marciano, Hardwell

Produzenten: Skrillex, Axwell ^ Ingrosso, Don Diablo

Dance-Charts: Danke, für das Interview! Habt ihr ein paar letzte Worte an eure deutschen Fans?

Tom & Jame: Wir haben die deutschen Fans schon immer gemocht. Sie sind sehr engagiert und sie lieben es zu feiern. Wir haben gerade auf dem „New Horizons“-Festival gespielt und dort waren viele Tom-&-Jame-Fans, was wunderbar zu sehen war. Wir hoffen wir sind bald zurück!


 

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Über den Autor
Henry Einck

Mein Name ist Henry Einck und ich habe mich im Mai 2015 der Redaktion von Dance-Charts angeschlossen. In den letzten Jahren hat sich die elektronische Musik zu meiner Leidenschaft entwickelt und ist mittlerweile neben dem Sport, der Teil meines Lebens, dem ich am meisten Aufmerksamkeit schenke. Neben dem Verfassen von Musikrezensionen und Boulevard-News, ermöglicht mir Dance-Charts durch Interviews näheren Kontakt zu den DJs. Ich sammele sowohl musikalische als auch journalistische Erfahrungen, die mich bei dem Berufswunsch des Journalisten weiterbringen könnten.

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