Seit dem Ultra Music Festival 2015 warten wir auf diesen Track, nur um dann zu bemerken, dass wir ihn doch nicht so gut finden, wie wir eigentlich dachten. Heute erscheint Hardwells und Armin van Buurens Kollaboration (Quasi das 1x1 der Top-DJs) „Off The Hook“ als geteilte Release von van Buurens Label „Armada Music“ und Hardwells „Revealed Recordings“ - Radio Edit auf Armada, Original Mix auf Revealed. Eine fette Festival-Hymne (die auch auf Armins neuem Album „Embrace“, das am 29. Oktober erscheint) steht uns da ins Haus - denkste! Dass es sich hier zwar um einen Track mit viel Potential handelt, der aber teils nicht perfekt umgesetzt wurde, stellt man ziemlich schnell fest.
Diese Paarung bietet in etwa das Abriss-Potential einer Atombombe. Zwei Nummer-1-DJs tun sich zusammen und kreieren gemeinsam eine Hymne der elektronischen Musik - einfach zu schön um wahr zu sein. Armin van Buuren dürfte eigentlich jedem ein Begriff sein. Der Gott des Trance, der seit der Hochphase dieses Genres unaufhörlich großartige Trance-Produktionen bastelt und auch jetzt, da dieses Genre seinen Zenit schon seit langem überschritten hat, noch immer damit boomt, war mehrere Jahre lang auf Platz 1 der DJ Mag Top 100 DJs gesetzt und genießt ein Standing wie kaum ein Artist.
Hardwell, Vorname „The One And Only“. Noch irgendetwas zu sagen? Achja, der aus Breda stammende Niederländer reißt seit Jahren mit jedem seiner Sets gewaltig ab und bringt die Mengen der Festivals dieser Welt zu kochen. Ausgestattet mit einem Team von Sounddesignern im Rücken und seiner geballten Erfahrung sowie einem Label, bei dem junge, hoffnungsfrohe Talente unter Vertrag stehen, kann den Mann eigentlich nichts stoppen. Die Chancen stehen gut, dass er auch dieses Jahr die Nummer 1 sein wird (wenn da nicht ein gewisser 19-jähriger Holländer wäre...).
Was gibt es zu „Off The Hook“ zu sagen? Toller Lead-Synth im Buildup, Drop eher mäßig gut. Man hätte mehr daraus machen können. Der Track, den Fans aufgrund von Hardwells Ansage „Are you ready for the next level?“ zunächst als „Next Level“ betitelten, lässt zunächst Hoffnungen aufwallen, dass es gleich richtig zur Sache geht, um dann mit einem Drop aufzuwarten, der eigentlich nur eine etwas üppiger bebasste Version des Lead-Synths ist. Das soll nicht etwa heißen, dass die Nummer nicht feierbar ist - auch wenn der Drop etwas saft- und kraftlos daherkommt. Es klingt etwa so, wie wenn van Buuren Hardwell eingeredet hätte, er solle doch einen Trance-Drop einbauen und Hardwell daraufhin geantwortet hätte „klar, aber bitte nicht zu viel Bass“. Geht angesichts der prominenten Besetzung weitaus besser.
Fazit: Tolles Lead-Synth, Drop ist mau. Kann man sich trotzdem holen, einfach, weil es Hardwell und AvB sind. Respekt, dass sie sich mal ein Studio geteilt haben, weniger Respekt vor ihrer Faulheit bei der Ausarbeitung des Drops. Quasi das glatte Gegenteil von dem, was der Titel „Off The Hook“ (Slang für „frisch“ oder „neuartig“) verspricht.
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