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100. Protocol-Recordings-Release

Nicky Romero feat. Spyder - PRTCL

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)

Nicky Romero feat. Spyder - PRTCL"PRTCL" von Nicky Romero feat. Spyder

Nicky Romero feiert die 100. Veröffentlichung auf seinem persönlichen Label Protocol Recordings mit einer eigenen Nummer. “PRTCL“ ist der Titel der Scheibe, die etwas Besonderes für den Niederländer und für jede Plattenfirma bedeuten sollte - doch ist das eine würdige Produktion?


Sechs Jahre lang Protocol Recordings

Für den ein oder anderen, der den Launch des Labels damals mitbekommen hatte, mag es unglaublich klingen, aber tatsächlich wird das eigenständige Unternehmen Ende April dieses Jahres seinen sechsten Geburtstag feiern. Nicky Romero verkündete 2012 stolz via Twitter, dass er bald derjenige sein werde, der die Verträge anderer abhefte.

Das Label hat bereits einige Phasen hinter sich. Begonnen mit einem sehr elektronisch klingenden Sound, wandelte man sich dem damals boomenden Big Room zu und später bzw. zeitgleich dem Progressive House. Titel wie “Howl At The Moon“ von Stadiumx oder “Ghost“ vom selben Interpret reiften zu wahren Hymnen ihrer Genres heran.

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Mit der absteigenden Tendenz des Progressive House verschwand auch Protocol Recordings irgendwo im Erdboden. Das Label war nicht tot, es veröffentlichte immer noch regelmäßig, aber es fehlte dieses gewisse Etwas, das es zum ehemaligen Platz an der EDM-Sonne hätte zurückkehren lassen können. Neben der Umstellung der Cover-Designs begann Nicky Romeros Plattenfirma, eine andere Genre-Philosophie zu verfolgen. Man wollte sich auf den deeperen, industrielleren Sound konzentrieren. Nicht mehr Calvin Harris oder Michael Calfan waren auf den Covern zu lesen, sondern Sam Void, Florian Picasso und Sunstars. Der Fokus lag nicht mehr auf den großen Namen, sondern eher den kleinen, die man noch fördern konnte.

Noch immer grooven die Releases auf Protocol Recordings in der Regel stark, aber anscheinend stellte man fest, dass sich mit dem „neuen“ Plan einfach nicht so viel Geld erwirtschaften ließ. Das färbte auch auf Nicky Romero selbst ab. Der Niederländer verlor im Zuge eines Wandels seines eigenen Stils seinen Platz in den DJ MAG Top 10 und rutschte bis auf Platz 50 ab, Wahnsinn! In letzter Zeit gab es auch Mal wieder Lichtblicke wie beispielsweise “Champion Sound“ oder Nickys persönlicher Remix zu “Love“ von Newcomer SWACQ.


PRTCL - Eine Enttäuschung

Freute man sich in den letzten Monaten noch, dass der Labelboss weg vom kommerziellen Sound und „back to the roots“ fand, wird man hierbei ins Gesicht geschlagen. “PRTCL“ ist groovy, es ist deep, es ist der Sound des Dancefloors - aber maximal für den Warm-Up-DJ, vier Stunden vor dem Main-Act des Abends. Die Scheibe hätte gut und gerne parallel zu Romeros “Superstring“-Rework aus dem Jahre 2014 gepasst. Das Sound-Design ist gut, aber schlicht langweilig. Es klingt ideenlos und leider gar nicht catchy. Wir bezweifeln, dass dieses Release je das Tageslicht beim anstehenden Ultra-Music-Festival-Mainstage-Set erblicken wird, das Nicky Romero in Miami dieses Jahr zum Besten geben wird.

Fazit: “Nicky Romero feat. Spyder - PRTCL” ist leider eine große Enttäuschung. Nicht nur, dass das Release an sich schon langatmig ist, sondern auch, dass es die 100. Veröffentlichung seines eigenen Labels Protocol Recordings darstellt. Böse Zungen würden behaupten, er hätte die Nummer in circa fünf Stunden geschustert.


 

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Über den Autor
Jonas Vieten

Ich bin Jonas Vieten und seit Oktober 2017 Teil der Redaktion. Bereits als Leser habe ich mich täglich auf neue Artikel und News rund um EDM gefreut. Nun auf der Seite der Verfasser sein zu dürfen, macht mich sehr froh. Ich hoffe, eines Tages im Musik-Business - bevorzugt als DJ - arbeiten zu können. Neben Bigroom-Feuerwerk oder chilligen Future-House-Beats können Film-Soundtracks mich ebenfalls begeistern.

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