Die flotteren Tanznummern für die Ü-Partys und ersten Zeltfeste hat das 2. Halbfinale, in dem 18 Songs um die begehrten zehn Plätze für das große Finale am Samstag kämpfen. Doch gibt es auch nur iiiirgendetwas, das an EDM erinnert? (Ab morgen ist die „Klugscheißer-Liste“ auf Dance-Charts zu finden, damit ihr zum Finale am Samstag mitreden oder um ein Überraschungsei wetten könnt)
Norwegen - Alexander Rybak - That’s How You Write A Song
Entspannt-fröhliches Brett, bei dem auch Discofox auf der Hochzeitsfeier geht. Als Gewinner im Jahr vor Lena (2009) hat Rybak in Norwegen mit dem Song über das Song-Schreiben einen Durchmarsch hingelegt. Auch im Halbfinale geht es sanft zur TOP 10 im Finale.
Polen - Gromee - Light Me Up
Ein Track aus der Retorten-Maschine, jedoch mit echten Mainstream-EDM Anleihen. Der Song macht Spaß, wenn man abfeiern möchte (und nicht auf die musikalische Individualität achtet). Kann aus Polen nach dem ESC ins deutsche Radio schwappen.
Schweden - Benjamin Ingrosso - Dance You Off
Wohlfühlen, lächeln und abtanzen. Die Qualität der skandinavischen Musikproduzenten scheint sich durchzusetzen und doch wieder einmal mit dem Erfolgsrezept „irgendwie bekannte Tanznummer, aber doch neu“ in die Top 10 des Finals zu gelangen. Das bedeutet: klarer Durchmarsch im Halbfinale.
Malta - Christabelle - Taboo
Der kleine Inselstaat bietet einen gut hörbaren Track an, der im Refrain zum Mitwippen anregt. Die Wetten sehen Malta draußen, ich sage, dass Malta weiterkommt (was auf Malta schon ordentlich gefeiert werden würde).
Ungarn - AWS - Viszlat Nyar
Kein Dance-Track, aber mit Doppelbase und Power-Riffs ein herrlicher Schwer-Metall-Song im ESC. Auch hier lehne ich mich aus dem Fenster und sage, dass so ein „anderer“ Track, ohne viel Queer-Fanbase dennoch ins Finale kommt.
San Marino - Jessika - Who We Are
Steife, gesichtslose Performance und ein breiiger, langweiliger Song. Ich wünsche es den kleinen (und sehr kleinen) Ländern, aber dieser Song ist lieblos.
Slowenien - La Sirk - Hvala, ne
Wieder so eine Möchte-Gern-Disconummer, die nicht frech und nicht konsistent ist. Rumgehüpfe im Halbschatten und irgendwas wie Sprechgesang helfen dem gehetzten Song nicht.
Ach ja, Michael Schulte. Der deutsche Song wird in diesem Halbfinale vorgestellt und Deutschland darf für die 18 Teilnehmer heute voten. Auch, wenn ich viel über die Strukturen des ESC meckere und glaube, dass es Deutschland wieder einen der hinteren Plätze einbringen wird, steigt “You Let Me Walk Alone“ immer weiter in den Wettbüros. Heute kann ich zumindest sicher sagen, dass Deutschland „Null Punkte“ erhält, denn Schulte ist bereits sicher im Finale und kann nicht gewählt werden.
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