Anti-Trump-Party mit Star-DJs in London.
Am 13. Juli wird US-Präsident Donald Trump Großbritannien besuchen. Bereits jetzt haben sich zahlreiche Star-DJs zusammengetan, um mit einem zwölfstündigen Party-Marathon zu protestieren. Techno-Maniac Gideön hat sich mit dem Soho Radio zusammengetan und lädt eine Schar an DJs zur Party parallel zur Anti-Trump-Demo in der Innenstadt von London ein. Bereits zugesagt haben internationale Techno-Giganten wie Jackmaster, Eats Everything, Seth Troxler, A Guy Called Gerald und Heidi.
Das Line-Up von "A Day Of Resistance", so der offizielle Name des Protest-Raves, umfasst bereits 25 DJs. Viele dieser Musiker treten meist erst ab fünfstelligen Gagen auf, für die Protestaktion verzichten alle jedoch auf ihr Gehalt und spielen umsonst. Organisator Gideön geht es bei der Veranstaltung darum, ein Zeichen zu setzen. Gegenüber dem DJ Mag äußerte er sich wie folgt:
Der Trump-Besuch und Theresa Mays anstehender Brexit sind beides Dinge, die einen Aufwind des Nationalismus repräsentieren, hasserfülltes und rechtes Gedankengut, dem dringend Widerstand geleistet werden muss. Das letzte Mal, als das in Europa passiert ist, wurden sechs Millionen Juden, Homosexuelle, Gypsies und "Degenerierte" in Gaskammern ermordet. Das europäische Projekt wurde nicht ohne Grund geschaffen. Vergiss niemals. Dance-Musik ist Liebe. Und von der brauchen wir gerade etwas mehr.
Auch die teilnehmenden DJs sehen Grund zum Handeln. Eats Everything erläuterte dem Magazin etwa, er mache mit, da er an Gleichheit, Inklusion und eine bessere, führsorglichere und friedlichere Welt glaube. Auch Seth Troxler äußert sich ähnlich, er sehe die Essenz der Kunst im Widerstand. Gerade sei ein historischer Wendepunkt, an dem Faschismus wieder auf dem Vormarsch sei, dem könne man nur durch weltweites Bewusstsein entgegentreten.
Die Party kommt zu einem Zeitpunkt, an welchem sich die Techno-Szene mehr und mehr für eine weltoffene Gesellschaft und gegen Rechts engagiert. Erst dieses Wochenende gab es in Berlin einen als Demonstration abgehaltenen Massenrave gegen einen Aufmarsch der AfD in der Bundeshauptstadt, an dem über 25.000 Menschen teilnahmen. Anfang des Monats protestierten tausende Georgier feiernd vor dem Parlament in Georgien, nachdem das dortige ultra-konservative Regime eine brutale Razzia im Techno-Club Bassiani durchgeführt hatte.