Manchmal passiert es, dass zwei Künstler einen ähnlichen Sound entwickeln oder sich von derselben Quelle inspirieren lassen. Gerade bei Trends entstehen des Öfteren Tracks, die sehr ähnlich klingen. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen klar eine Melodie, ein Konzept oder Sound abgekupfert wurde. In unserer Reihe haben wir diesmal Afrojacks “Rock The House“ und den Klon “Soldier“ von Sydney Samson & Gwise. Ersterer stammt aus dem Jahre 2012, letzterer ist am 17. August dieses Jahres erschienen.
Afrojack veröffentlichte mit “Rock The House“ einen echten Festival-Banger, der trotz seines Alters knapp vier Millionen Plays auf Spotify zählt. Der Break ist melodisch catchy gestaltet worden und spiegelt den Sound des 2-Meter-Manns so gut wie kein anderer wider. Der Drop ist so druckvoll und voller Energie, dass er ihn sogar heute noch in seinen Live-Sets spielt, sechs Jahre Später!
Sydney Samson kennt man noch von seinem Megahit “Riverside“. Danach wurde es eher still um den DJ. Gemeinsam mit Gwise releaste er am vergangenen Freitag seine Single “Soldier“. Lustigerweise erkannten die User auf SoundCloud bereits bei der Preview die verblüffende Ähnlichkeit und scherzten mit Kommentaren wie „Afrojack, is it you?“ herum.
“Soldier“ bedient sich sogar bei zwei Songs. Im Break hört man klar die Synths von Dimitri Vegas & Like Mikes Free-Download “Island“. Dabei könnte es sich allerdings um ein Preset handeln, weswegen wir direkt weiter zum Hauptaugenmerk kommen. Sydney Samson hat am Drop gefühlt ein, zwei minimale Änderungen vorgenommen, um nicht des Plagiats beschuldigt zu werden. Der durchgängige Dirty-Dutch-Sound wurde eins zu eins übernommen.
Hier kann keinesfalls von einer unbewussten Doppelschöpfung die Rede sein, da der Copy-Paste-Kandidat ganze sechs Jahre später Release feierte. Es ist immer traurig, zu sehen, dass manche Artists sich eindeutig bei anderen Werken oder Künstlern bedienen.
Fazit: Sydney Samson ließ sich bei seiner jüngsten Veröffentlichung mehr als nur beeinflussen von “Rock The House“. Der Drop von “Soldier“ wirkt fast so, als wäre er ein Rip von Afrojacks Dauerbrenner, und später in einer DAW minimal abgeändert worden.