Calvin Harris gehört zu den größten Musikern unserer Zeit. Sollte er noch weiterhin Hits wie “How Deep Is Your Love“, “Promises“ und Co veröffentlichen, könnte er eines Tages in einer Reihe mit Legenden wie den Beatles genannt werden. Pop-Musik produziert der Schotte noch gar nicht allzu lange. Anfang dieses Jahrzehnts war er mitten in der House-Szene aktiv und veröffentlichte sogar Big Room. Warum er den Wandel vollzogen hat, erklärt er in einem Tweet.
Die Vita Calvin Harris‘ sieht rosig aus. Welthits en masse hat der 34-Jährige vorzuweisen. Auch vor seiner kommerziellen Zeit hat war Harris jedoch bereits aktiv. Mit “Summer“ schaffte er 2014 den Durchbruch. Der uplifting Progressive-House-Track versprühte positive Vibes ohne Ende und gilt zurecht unter vielen Fans als sein bis dato bestes Werk. Zuvor konnte er mit “Sweet Nothing“, “I Need Your Love“ sowie “Feel So Close“ punkten. Gemein hatten diese Tracks, dass sie einen simplen four-to-the-floor-Rhythmus verfolgten. EDM-Einflüsse waren hier deutlich herauszuhören.
2015 kam dann der Umschwung zur Pop-Musik mit dezenten Dance-Einflüssen. Daraufhin konnte Calvin Harris vollends beweisen, dass er kein One-Hit-Wonder war. “My Way“, “This Is What You Came For“ und nicht zuletzt sein aktuelles Album “Funk Wav Bounces Vol.1“ eroberten die Charts.
Wann immer ein ehemaliger EDM-Act „die Seiten wechselt“, trauern viele Fans ihrem einstigen Helden nach. @TheDJMorgan erkundigte sich via Twitter beim Produzenten, ob er plane, jemals zur elektronischen Musik (in Reinform) zurückzukehren. Harris Antwort wird für viele ernüchternd klingen:
EDM has been sad, slow songs for years now. Doesn’t have anything in common with the music I love to make. 2010-2014 edm was more house influenced to me. Anyway now I’m out the bubble and making big records with amazing singers that sound like house music to me... ??♂️ https://t.co/D3UQc8vWFx
— Calvin Harris (@CalvinHarris) 12. November 2018
In puncto größerem Erfolg wird wohl niemand dem Schotten absprechen können, dass seine jetzigen Veröffentlichungen eine breitere Masse ansprechen. Streitig ist, ob EDM in den Jahren 2010 bis 2014 tatsächlich stärkeren House-Einflüssen unterlag. Man bedenke, dass insbesondere das Genre Big Room die Mainstages ab 2013 dominierte und dies auch für mindestens zwei weitere Jahre tat. Als Grund zum Ausstieg dürfte ihn das jedoch nicht veranlasst haben. Schließlich releaste er mit “C.U.B.A“ und “Overdrive“ selbst Songs dieses Stils.
Natürlich bleibt immer das Argument des Geldes. Es ist ebenso eindeutig, dass der DJ ausgesorgt haben dürfte und wahrscheinlich pro Single so viel verdient wie früher mit zwei bis drei EDM-Scheiben.
Fazit: Calvin Harris gewährt mit seinem Tweet einen interessanten Einblick in seine Gedanken. Ob ausschließlich musikalische Präferenz Anlass zum Stilbruch gab, ist nicht abschließend geklärt, geht jedoch aus der Antwort auf die Frage eines Fans hervor. Insbesondere der letzte Satz hat durchaus einen Hang zur Arroganz und indiziert wirtschaftliche Interessen.
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