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Rückblick auf das Electrisize

Electrisize Festival 2019 » [Review & Fotostrecke]

(Geschätzte Lesezeit: 4 - 7 Minuten)

Electrisize Festival 2019Unser Electrisize Festival 2019 Rückblick.

Und schon ist es wieder vorbei. Das Electrisize Festival 2019 liegt bereits eine Woche hinter uns. 25.000 Feierlustige aus ganz Deutschland versammelten sich in Erkelenz, um zu elektronischer Musik zu tanzen. Das Esize hat sich nicht nur um 10.000 Besucher vergrößert, sondern den Gästen in puncto Bühnen und Rahmenprogramm viel geboten. Wir geben unsere Eindrücke in dieser Review Preis.


Sechs Stages, mehr als 120 Artists

Electrisize Festival 2019Bild: Christian DissenErneut präsentierte sich das Electrisize mit sechs Stages. Neben Veteranen wie der High Voltage Zone (Mainstage), Hardsize, dem Tapuya Jungle und zum zweiten Mal der Blackout Stage feierten Turbo!, die Secret Arcade und The Voize Karaoke Premiere. Insgesamt lässt sich festhalten, dass alle Stages eins gemeinsam hatten: Sie waren größer als in den letzten Jahren. Wir stellen euch alle Areas nun im Detail vor.





High Voltage Zone

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisizeDie High Voltage Zone bildet stets das Herzstück des Festivals. Der elektrisierende Vibe kommt hier nicht nur im Namen zur Geltung. Der Vorgänger war bereits ein massives Upgrade im Vergleich zu 2017, doch die diesjährige Mainstage übertraf die Erwartungen. Sie war nicht nur hoch, sondern auch mit einer Vielzahl LED-Panels bestückt, welche an die größten Festivals erinnern lassen. Allgemein kann man festhalten, dass der massive Ausbau sinnbildlich für das florierende Wachstum des Esize steht. Schließlich lud man beim 10. Jubiläum direkt 10.000 Gäste mehr ein. Selbstverständlich trafen sich hier die größten Acts, um mit der Crowd zu feiern. Die High Voltage Zone verleiht ihrem Namen unter anderem dadurch Effekt, dass sie zu allen Seiten hin - bis auf die Ein- und Ausgänge - verschlossen ist. Dadurch entsteht eine Hexenkessel-Atmosphäre, die die Partypeople zusammenschweißt. Musikalisch bewegte man sich hier im EDM-Mainstream, das heißt Big Room, Progressive House, Future House usw.

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisize



Hardsize

Das aktuell so beliebte Genre Hardstyle kommt beim Electrize bekanntlich nie zu kurz. Man investierte in ein neues Bühnenbild, um für ausreichend Abwechslung zu sorgen. Auch diese Stage wurde mit einem LED-Panel ausgestattet, der hauptsächlich dafür genutzt wurde, den Artist-Namen zu visualisieren. Nicht selten wies die Hardsize den gefülltesten Dancefloor neben der High Voltage Zone auf. Nachts tummelten sich hier Feierlustige bei Acts wie bspw. D-Block & S-te-Fan, Sub Zero Project oder etwa Dr. Phunk.

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisize



Tapuya Jungle

Spätestens seit FISHERs “Losing It“ haben viele Festival-Gänger den Tech-House und Techno für sich entdeckt. Hier wurde gegroovet, getanzt und die Schuhsole zum Kochen gebracht. Das Neudesign der diesjährigen Ausgabe fiel hingegen eher gemischt aus. Etwas zu leer wirkte die Holzkonstruktion hinter und neben dem DJ-Booth. Letztes Jahr präsentierte sich der Tapuya Jungle zwar kleiner. Allerdings machte das Bühnenbild einen runderen Eindruck. Unserer Kritik vom Vorjahr müssen wir uns leider anschließen, denn auch diesmal fehlte in den mittleren und hinteren Reihen der Druck der Subwoofer, welcher bei diesen Genres unerlässlich ist. Hier ist also noch Luft nach oben.

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisize



Blackout

Die Blackout hat sich vermutlich am meisten entwickelt. Nicht nur in puncto Größe hat der Youngster unter den Stages zugenommen. Auch das Line-Up hielt Hochkaräter wie Nura, FiNCH ASOZiAL oder Lari Luke parat. Letztere dürfte sich angesichts des Feedbacks nächstes Jahr auf eine Mainstage-Performance freuen dürfen, wenn alles glatt läuft. Larissa Rieß, so die gebürtige Ecuadorianerin mit bürgerlichem Namen, sprengte die BPM-Skala und vereint völlig zurecht eine große, stetig wachsende Fanbase hinter sich. Um Konzert-Feeling zu schaffen, hat man sogar einen Laufsteg in die Menge gebaut. So waren die Rapper und Live-Acts zum Greifen nah.

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisize



Turbo!

Eine gänzliche Neuerung war die Turbo!-Stage. Sie zog alle an, die Mal eine Pause von den elektronischen Beats haben wollten. So war bspw. Rapper MC Fitti am Start. Einige Performances kann man hier wohl bewusst in die Kategorie „Trash“ einordnen. Es wurde gejodelt, Volksmusik gespielt und Bierkönig-Atmosphäre geweckt. Prall gefüllt reiht sich die Turbo!-Stage wunderbar in das Konzept der Veranstalter ein, das Electrisize als Musik-, nicht EDM-Festival aufzuziehen.

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisize 



Secret Arcade

Die Secret Arcade musste man - der Name lässt es vermuten - erstmal finden. Um es kurz zu machen: Checkt das nächste Mal die Dixi-Klo-Türen genauer ;). Hier performten die wahren Stars des Wochenendes: Die Lebenshilfe Heinsberg unterstützte die Auftritte von Menschen mit Behinderung. Hier wurden DJ-Sets vom Allerfeinsten abgefeuert. Den Künstlern ist an dieser Stelle höchste Anerkennung zuzusprechen. Auch das Esize darf sich für diese Eingliederung auf die Schulter klopfen. So sieht gelungene Inklusion aus. 


The Voize Karaoke

Zuletzt sei noch die Karaoke-Station genannt. Das Konzept ist klar: Gäste „singen“ zu den größten Hits - meist fürchterlich schief und dezent angetrunken - mit. Das ist nicht nur ein Spaß für diejenigen, die das Mikro in der Hand halten, sondern auch alle Zuschauer. Wer also nach einer Mega-Performance seines Stars mal selbst auf die Bühne wollte, konnte sein Können hier unter Beweis stellen. So wird die Festival-Erfahrung interaktiv.


Catering

Wer tanzt, der muss auch etwas essen! Beim zehnten Jubiläum gab es gleich zwei Foodcourts, die zu verschiedensten Gerichten einluden. Pommes, Burger, Pizza, Asia-Food - für alles war gesorgt. Getränketechnisch fand man hier das Standard-Repertoire auf Festivals vor.

Electrisize Festival 2019Bild: Jonas VietenDie Preise hingegen sind der größte Kritikpunkt unserer diesjährigen Review. Um es kurz zu fassen: Alles wurde teurer, und das teilweise massiv. Erneut kamen hier Tokens zum Einsatz, die „Volt“ genannt werden. 3,5 Volt kosteten 9 €. Somit war 1 Volt circa 2,6 € wert. Ein Red Bull kostete wie letztes Jahr 1,5 Token. Allerdings war im Vergleich zum Vorgänger diesmal kein Pfand in Höhe von 0,5 Token enthalten. So mussten die Besucher prompt 50% mehr Geld im Vergleich zum Vorjahr ausgeben. Das hängt unter anderem mit der (vermutlich) leider schlechteren Umweltbilanz des 10. Jubiläums zusammen. Der halbe Token diente nämlich ursprünglich als Pfand. Darauf wurde dieses Jahr verzichtet. Für den Gast ist das natürlich bequemer, für die Umwelt leider nicht.

An dieser Stelle darf man natürlich nicht vergessen, dass das Electrisize ein vergleichsweise sehr günstiges Festival ist, was Ticketpreise und Camping betrifft. Hier kommt jeder auf die Kosten, dem es um die Musik und das Feeling geht. Diese Kosten müssen dann eben auf die Versorgung umgelegt werden. Die Preise für Essen und Trinken bewegen sich im Abgleich mit dem Line-Up somit im überdurchschnittlichen Preissegment. Dies dürfte jedoch mit dem massiven Upgrade im Vergleich zu 2018 kompensierbar sein.



Highlights

Electrisize Festival 2019Bild: Jonas VietenDie Ceremony an beiden Tagen legte eine Schippe drauf. Mehr Feuerwerk, mehr Produktionsaufwand, mehr glückliche Gesichter. Ergänzt wurde dieses Programm durch „10 Years - 10 Minutes“, das absolute Highlight des gesamten Wochenendes. Hier zeigten sich Tonfänger B2B Friendson B2B Timbo B2B Rob van O von ihrer besten Seite. Dazu wurden aufblasbare Elemente wie Luftmatratzen, Riesenbälle oder Nudeln in die Crowd geworfen. Musikalisch wurde ein Best-Of-EDM mit Dauerbrennern wie “Tsunami“ geboten. Zu keinem Zeitpunkt war die Stimmung auf einem solchen Hoch. Die Sonne schien, blauer Himmel und tausende feiernde Menschen. Für uns stellt dieser Moment nebenbei das Highlight der bisherigen Festival-Saison 2019 dar. Im Anschluss gab dann Resident-DJ Timbo gemeinsam mit seinem MC ThisChris ein Set zum Besten, das sich gewaschen hatte. Die Energie wurde nochmal hochgeschraubt und die Partypeople von Erkelenz zollten ihrem Local mit konstant hoher Stimmung Respekt.



Fazit

Das Electrisize Festival 2019 präsentierte sich als eine Erfahrung, die man auf den großen Schwestern nicht machen kann. Alles wirkt familiärer, überschaubarer und doch irgendwie individueller. Es geht hier nicht darum, die Betreiber zu Multimillionären zu machen, sondern lediglich um die Freude und die Motivation am Veranstalten in der Region. Das spiegelt sich auch im Personal wider. Auf wenigen Festivals wird man (als Presse) so freundlich und unkompliziert behandelt. Es handelt sich um ein Musikevent in Reinform. Wer aus NRW und Umgebung kommt, der sollte sich das Esize als Juwel unter den mittelgroßen Festivals nicht entgehen lassen. Das große Line-Up ist gar nicht von Nöten. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Angeblich findet bereits die Planung für einen weiteren Ausbau im kommenden Jahr statt.

Electrisize Festival 2019Bild: facebook.com/electrisize

 

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Über den Autor
Jonas Vieten

Ich bin Jonas Vieten und seit Oktober 2017 Teil der Redaktion. Bereits als Leser habe ich mich täglich auf neue Artikel und News rund um EDM gefreut. Nun auf der Seite der Verfasser sein zu dürfen, macht mich sehr froh. Ich hoffe, eines Tages im Musik-Business - bevorzugt als DJ - arbeiten zu können. Neben Bigroom-Feuerwerk oder chilligen Future-House-Beats können Film-Soundtracks mich ebenfalls begeistern.

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