Die 20 besten Italo-Disco-Songs
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Sehnsucht und Spaghetti-Englisch

Die 20 besten Italo-Disco-Songs

(Geschätzte Lesezeit: 7 - 14 Minuten)

Italo-DiscoItalo Disco - Der Sound der Zukunft, günstig produziert.

Wenn Sie bei „Italo Disco“ an grellen Kitsch, futuristische Outfits und in gebrochenem Englisch gesungene Texte denken, liegen Sie goldrichtig. Aber das ist nur die glänzende Oberfläche eines Genres, das unerwartet tiefgründig, oft melancholisch und weitaus einflussreicher ist, als sein Ruf vermuten lässt. Es ist eine Musik, die gleichzeitig nach einer B-Movie-Zukunft und einer nostalgischen Vergangenheit klingt.


Die unwahrscheinliche Eroberung der Italo Disco

Die Geschichte beginnt Ende der 1970er Jahre, just als in Amerika die berüchtigte „Disco Demolition Night“ das Ende der Glitzerkugel-Ära einläutete. Während die USA ihre Tanzflächen-Sounds verachteten, sahen europäische Produzenten eine Chance. Pioniere wie der in München ansässige Giorgio Moroder und die Mailänder Gebrüder La Bionda hatten bereits einen Eurodisco-Sound etabliert, der „robotischer“ und synthetischer war als sein amerikanisches Vorbild.

Genau hier setzt Italo Disco an. Es war Musik, die aus ökonomischer Notwendigkeit geboren wurde. Statt teurer Orchester und Studiobands setzten italienische Produzenten auf die gerade erschwinglich gewordene Technologie: Synthesizer wie den Prophet-5, Vocoder für die "außerirdischen" Stimmen und vor allem Drumcomputer. Der Sound von Italo Disco ist der unverkennbare Klang der Roland TR-808 und der LinnDrum. Ein einzelner Produzent konnte nun im Alleingang einen kompletten Track erstellen. Diese Demokratisierung der Produktion führte zu einer Explosion von Independent-Labels, allen voran Giganten wie Discomagic und Baby Records.


Der kulturelle Schmelztiegel: Rimini, 1984

Um Italo Disco zu verstehen, muss man sich an die italienische Adriaküste der frühen 80er Jahre versetzen. Orte wie Rimini waren die Epizentren der Bewegung. Italien hatte die bleiernen Jahre („Anni di piombo“), eine Zeit politischer Unruhen und Gewalt, gerade hinter sich gelassen. Die Jugend verlangte nach Eskapismus, nicht nach Politik. Sie wollte, wie ein Bericht es beschrieb, „Samstagabend-Überstimulation“.

Clubs wie das Baia Degli Angeli oder das Discoteca Paradiso wurden zu Laboratorien für diesen neuen Sound. Die Ästhetik war ein Mix aus Neon , Science-Fiction-Fantasien und einer Mode, die aussah, als hätte man sie aus der Requisite von Blade Runner entwendet. Die Platten-Cover spiegelten dies wider: Chrom, Roboter, Laser und Weltraumlandschaften. Es war eine herrlich naive und optimistische B-Movie-Vision der Zukunft, der perfekte Soundtrack für eine neue, hedonistische Ära.

„Tell Me If The Sky Is Blue, How Old Are You?“ - Das Phänomen „Spaghetti Englisch“
Das vielleicht charmanteste und berüchtigtste Merkmal des Genres sind seine Texte. „Spaghetti Englisch“ beschreibt den Versuch italienischer Sänger, in der Lingua franca der Popmusik zu singen, ohne sie notwendigerweise fließend zu beherrschen. Das Ergebnis ist eine Art lyrischer Dadaismus, der oft mehr Poesie als Sinn ergibt.

Diese Texte waren jedoch kein Versehen; sie waren eine bewusste stilistische Entscheidung. Die englische Sprache wurde nicht primär als Träger von Bedeutung verwendet, sondern als reines Klanginstrument. Es ging um die Vibes, die Assoziation von Internationalität, kühler Romantik und moderner Melancholie. Wenn Miko Mission also fragt: „But tell me if the sky is blue, how old are you?“ (Aber sag mir, ob der Himmel blau ist, wie alt bist du?) , ist das keine philosophische Frage, sondern postmoderne Lautmalerei. Andere Perlen wie „pizza on the floor“ (Pizza auf dem Boden) oder „dancing on the green roofs“ (auf den grünen Dächern tanzen) sind keine Übersetzungsfehler, sie sind die Essenz des Genres.

Die Geister in der Maschine: Produzenten-Teams und Phantom-Künstler
Italo Disco war von Anfang an ein von Produzenten dominiertes Genre. Eine Handvoll kreativer Köpfe - wie das Duo Mauro Farina und Giuliano Crivellente oder der Produzent Pierluigi Giombini - schrieben und produzierten Hunderte von Hits unter Dutzenden verschiedener Projektnamen.

Dies führte unweigerlich zu einem Phänomen, das Jahre später Milli Vanilli berühmt machen sollte: die „Phantom-Künstler“. Die Logik war einfach: Man nehme einen brillanten Song, gesungen von einem talentierten, aber vielleicht nicht telegenen Studiosänger. Dann engagiere man ein charismatisches Model oder einen Tänzer, der im Fernsehen die Lippen dazu bewegt. Wie wir in unserer Liste sehen werden, stecken hinter den größten globalen Hits - wie Baltimora und Den Harrow - genau diese raffinierten Täuschungen.


Die 20 Italo-Disco-Hymnen, die Sie kennen müssen

Kategorie 1: Die Taufpaten & Die Brückenbauer (Ende 70er / Anfang 80er)


1. La Bionda - 'I Wanna Be Your Lover' (1980)

Wir beginnen mit den Taufpaten. Die Brüder Carmelo und Angelo La Bionda starteten in den 70ern als Folk-Songwriter, bevor sie nach München zogen und zu Pionieren der Disco-Musik wurden. Dieser Track ist der perfekte Übergang. Er hat noch den opulenten Streicher-Groove der 70er, aber die treibenden Synthesizer und der straffe Beat weisen unverkennbar den Weg in die 80er.


2. Kano - 'I'm Ready' (1980)

Wenn Italo eine Brücke nach Amerika baute, dann war es dieser Song. Kano, ein Studioprojekt aus Mailand , mischte den italienischen Synth-Sound mit „heavy funk“. Mit seinem dominanten Vocoder und dem unwiderstehlichen Bass war 'I'm Ready' ein Hit in den US Black Singles Charts. Sein Einfluss reicht tief: Er wurde von frühen Hip-Hop-Acts gesampelt und bildete Jahrzehnte später die Grundlage für den 90er-Jahre-Hit „Whoomp! (There It Is)“.


3. Klein & M.B.O. - 'Dirty Talk' (1982)

Ein roher, minimalistischer und unglaublich einflussreicher Track. Angetrieben von einer Roland TR-808 und einem fast bedrohlichen Basslauf, ist 'Dirty Talk' ein Meilenstein. Die Band New Order hat offen zugegeben, dass der Beat die direkte Inspiration für ihren Welthit 'Blue Monday' war. Gleichzeitig war dies eine der Platten, die DJs in Chicago in den Underground-Clubs spielten und die so zur Blaupause für die Entstehung von House Music wurde.


Kategorie 2: Das Goldene Zeitalter - Melancholie & Meisterwerke (1983-1984)

4. Righeira - 'Vamos a la playa' (1983)

Hier ist der größte und dunkelste Witz der Italo-Geschichte. Produziert von den La Bionda-Brüdern , klingt dies nach dem ultimativen, unbeschwerten Sommerhit. Der Titel bedeutet „Lasst uns an den Strand gehen“. Der Haken? Der Text handelt von den Nachwehen einer Atombombenexplosion. „Vamos a la playa / The bomb exploded / The radiations toast you / And make a tan.“ (Lasst uns an den Strand gehen / Die Bombe ist explodiert / Die Strahlung röstet dich / Und macht dich braun.) Fröhlicher klang der Kalte Krieg nie.


5. Gazebo - 'I Like Chopin' (1983)

Der Inbegriff der Italo-Ballade und ein gigantischer Hit in ganz Europa. Das Kuriose daran: Der Song, komponiert von Pierluigi Giombini, enthält keine einzige Note von Chopin. Sänger Gazebo (Paul Mazzolini) erklärte, der Titel sei eine Metapher. Der Text, den er schrieb, handelt von der tragischen und komplizierten Romanze zwischen dem Komponisten und der Schriftstellerin George Sand. Es ist eine intellektuelle, melancholische Fantasie, verpackt in einen unvergesslichen Ohrwurm.


6. Ryan Paris - 'Dolce Vita' (1983)

Dies ist das „Italo All-Star Team“: Der Song wurde von Pierluigi Giombini (dem Mann hinter 'I Like Chopin') produziert. Der Text wurde von Gazebo geschrieben. Und gesungen wurde er von Fabio Roscioli, der den Künstlernamen Ryan Paris annahm. Der Song ist eine Ode an Fellinis gleichnamigen Film und fängt dieses bittersüße Gefühl von Glamour und Vergänglichkeit perfekt ein. Der Klang, definiert durch den Minimoog und den Oberheim OB-8 , ist pure, flüssige Sehnsucht.


7. My Mine - 'Hypnotic Tango' (1983)

Der Titel ist Programm. Dieser Track ist hypnotisch. Was ihn technisch so faszinierend macht, ist der innovative Einsatz eines kleinen silbernen Kästchens: des Roland TB-303. Die Produzenten improvisierten damit eine „einfache, aber effektive“ Basslinie , die heute als einer der ersten Vorläufer des „Acid“-Sounds gilt. Genau wie 'Dirty Talk' wurde auch die Instrumentalversion von 'Hypnotic Tango' in den Clubs von Chicago rauf und runter gespielt und legte so den Grundstein für Acid House.


8. P. Lion - 'Happy Children' (1983)

Hinter P. Lion verbirgt sich Pietro Paolo Pelandi, ein Musiker aus einer Adelsfamilie - sein Vater war ein Graf. 'Happy Children' ist eine der universellsten Hymnen des Genres. Interessanterweise wurde der Track von Davide Zambelli , einem Mitglied der Band Scotch, produziert. In Frankreich wurde der Song so populär, dass er jahrzehntelang als Titelmelodie der nationalen TV-Chart-Show „Top 50“ diente.


9. Valerie Dore - 'The Night' (1984)

Das perfekte Italo-Konstrukt. „Valerie Dore“ war eine reine Kunstfigur. Das Gesicht auf den Covern und in den TV-Shows war das Model Monica Stucchi. Die ätherische, kraftvolle Stimme, die den Song zu einem Meisterwerk der Melodramatik macht, gehörte jedoch der hochtalentierten Studiosängerin Dora Carofiglio. Produziert von Roberto Gasparini , ist 'The Night' eine geheimnisvolle, romantische Erzählung, die die Essenz der Italo-Sehnsucht einfängt.


10. Savage - 'Don't Cry Tonight' (1983)

Kein Italo-Abend ist komplett ohne einen „Lento“ (langsamen Tanz). Und 'Don't Cry Tonight' ist der unangefochtene König der langsamen Tänze. Es war der Durchbruch für Roberto Zanetti , der unter dem Namen Savage (und später als Produzent Robyx) zu einer Legende wurde. Der Song ist pure, synthetische Emotion - der perfekte Soundtrack, um sich im Nebel einer Diskothek an die Schulter eines Schwarms zu lehnen.


11. Miko Mission - 'How Old Are You?' (1984)

Wir erreichen den Gipfel des „Spaghetti-Englisch“. Miko Mission (Pier Michele Bozzetti ) stellt hier die existenziellen Fragen des Lebens: „Now, how old are you? / Where is your harbour? / Have many things to do? / Open the door.“ (Nun, wie alt bist du? / Wo ist dein Hafen? / Hast viele Dinge zu tun? / Öffne die Tür.) Und der unsterbliche Refrain: „But tell me if the sky is blue, how old are you?“. Produziert von Tony Carrasco , ist dies der triumphale Beweis, dass im Italo Disco die Phonetik über die Semantik siegt.


12. Scotch - 'Disco Band' (1984)

Einer der bizarrsten Hits der Popgeschichte. Die Band Scotch baute diesen Track allen Ernstes um einen… Hustenanfall. Im Takt gehustete Laute bilden einen Kern des Rhythmus. Das dazugehörige Musikvideo wurde folgerichtig in einem medizinischen Zentrum gedreht. Kulturkritiker interpretierten dies später als „subtile Warnung“ vor der „Krankheit“, die unter der glänzenden Oberfläche der 80er Jahre lauerte. Wahrscheinlicher ist, dass die Produzenten einfach einen Heidenspaß im Studio hatten.


13. Doctor's Cat - 'Feel the Drive' (1983)

Ein weiterer Track, dessen Einfluss weit über die Riviera hinausging. 'Feel the Drive' wird oft als einer der frühesten Vorläufer von House Music genannt. Er war ein fester Bestandteil in den DJ-Sets von Chicagoer Legenden und illustriert perfekt, wie fließend die Grenze zwischen Italo Disco und dem aufkommenden Italo House bereits 1983 war.


14. Raggio di Luna - 'Comanchero' (1984)

„Raggio di Luna“ bedeutet „Mondstrahl“. Dieser epische Track ist quasi der „Spaghetti-Western“ der Italo Disco. Er erzählt die mythische Geschichte eines einsamen Kriegers („Day after day he is riding in the sun“ - Tag für Tag reitet er in der Sonne). Geschrieben von Aldo Martinelli und Simona Zanini , war dies ein massiver Hit in Deutschland, Österreich und der Schweiz und bewies, dass Italo Disco auch große, erzählerische Landschaften malen konnte.

 

Kategorie 3: Der globale Höhepunkt & Die Phantom-Parade (1985-1987)
15. Baltimora - 'Tarzan Boy' (1985)

Der weltweite Megahit. Jeder kennt den Dschungel-Schrei. Was die meisten nicht wissen: Der Mann im Video, der charismatische irische Tänzer Jimmy McShane, hat keine einzige Note des Songs gesungen. Die echte Stimme von Baltimora gehörte dem Produzenten Maurizio Bassi, der auch den Song schrieb. McShane, der 1995 tragischerweise an AIDS starb , war das perfekte Gesicht für den Song - aber eben nur das Gesicht. Der größte Hit von Italo ist auch seine berühmteste Täuschung.


16. Den Harrow - 'Future Brain' (1985)

Wenn Baltimora eine Täuschung war, war Den Harrow ein ganzer Schwindel. Das Projekt wurde von den Produzenten Turatti und Chieregato konzipiert und trug einen zynischen Namen: „Den Harrow“ war ein Wortspiel mit dem italienischen Wort denaro (Geld). Das gutaussehende Gesicht war das Model Stefano Zandri. Die kraftvolle, amerikanisch klingende Stimme auf 'Future Brain' (und allen anderen Hits) gehörte dem Studiosänger Tom Hooker. 'Future Brain' ist dennoch ein Sci-Fi-Meisterwerk, das von einer futuristischen Bedrohung erzählt.


17. Ken Laszlo - 'Hey Hey Guy' (1984)

Die Geschichte des versehentlichen Stars. Gianni Coraini war ein vielbeschäftigter Studiosänger. Er sang 'Hey Hey Guy' als reinen Auftragsjob ein, hielt den Song für einen Witz, nahm sein Geld und „vergaß ihn für sechs Monate“. Als der Song explodierte, wurde er über Nacht zu „Ken Laszlo“. Der Track ist Italo in Reinform: ein treibender Beat, ein sofort erkennbarer Synthie-Riff und ein Refrain, der sich im Gehirn festsetzt.


18. Silver Pozzoli - 'Around My Dream' (1985)

Endlich ein echter Sänger! Silvio Pozzoli war einer der gefragtesten Studiosänger der Italo-Szene. Er war so gut, dass er sogar die Vocals für einen frühen Den-Harrow-Track ('Mad Desire') einsang. 'Around My Dream' war sein eigener, verdienter Hit unter seinem eigenen Namen. Es ist ein perfekt produzierter, verträumter Klassiker, der zeigt, welche stimmliche Kraft das Genre haben konnte, wenn es nicht gerade Models vors Mikrofon stellte.


19. Spagna - 'Easy Lady' (1986)

In einem Genre, das von männlichen Produzenten und weiblichen „Phantom“-Projekten (wie Valerie Dore) dominiert wurde, war Ivana Spagna eine Revolution. Sie schrieb (zusammen mit ihrem Bruder) ihre eigenen Songs und sang sie auch selbst. 'Easy Lady' ist ein kraftvoller, selbstbewusster Eurodisco-Hit, der in ganz Europa die Charts stürmte und Spagna zu einem der wenigen weiblichen Italo-Acts machte, die unter ihrem eigenen Namen Weltruhm erlangten.


20. Sabrina - 'Boys (Summertime Love)' (1987)

Dies markiert das glorreiche Ende der klassischen Ära. Der Song selbst ist eine solide, eingängige Popnummer. Aber seine Berühmtheit ist untrennbar mit dem Musikvideo verbunden, das im Florida Hotel in Jesolo gedreht wurde. Sabrinas garderobentechnische „Fehlfunktion“ im Pool, bei der ihr Bikini-Oberteil wiederholt verrutschte, wurde zu einem der ersten viralen Videoclips der Geschichte und sorgte dafür, dass die BBC den Clip zensierte. Hier kippte Italo endgültig von einem musikgetriebenen Genre zu einem visuell getriebenen Spektakel.


Das Nachbeben: Wie Italo die Tanzmusik für immer veränderte

Der leise Abschied

Wie alle guten Dinge fand auch die Italo-Disco-Welle ein Ende. Ende der 80er Jahre war der Markt übersättigt , die Ideen waren „aufgebraucht“ und die Produzenten müde. Neue, härtere Klänge wie Italo House und Techno (ironischerweise oft von denselben Produzenten stammend) übernahmen die Clubs. Das klassische Italo Disco, mit seiner Mischung aus Melancholie und Pop, schien dem Tode geweiht.

Das geheime Vermächtnis: Die Taufpaten von Chicago

Das größte Vermächtnis von Italo Disco ist jedoch anonym und unbeabsichtigt. Während Europa auf die Gesichter von Den Harrow und Baltimora starrte, passierte in den Underground-Clubs von Chicago etwas Entscheidendes. DJs wie Frankie Knuckles und Ron Hardy waren besessen von Italo-Importen.

Sie interessierten sich jedoch nicht für die Pop-Vocals, die sie oft als zu „kitschig“ empfanden. Stattdessen drehten sie die Platten um und spielten die Instrumental- oder Dub-Versionen auf den B-Seiten. Die nackte musikalische Architektur - die rohen TR-808-Beats , die hypnotischen TB-303-Basslines von Tracks wie 'Hypnotic Tango' und die minimalistische Energie von 'Dirty Talk' - wurde zur Blaupause. Aus diesen „gesichtslosen“ B-Seiten bauten die Pioniere in Chicago und Detroit ein völlig neues Genre: House Music.


Der Kreis schließt sich: Das Revival

Heute, Jahrzehnte später, ist Italo Disco wieder da. Eine neue Welle von Künstlern, die als „New Italo Disco“ bezeichnet wird , sowie etablierte Acts wie Purple Disco Machine und Sally Shapiro lassen den Sound wiederaufleben.

Dieses Revival ist mehr als nur einfache Nostalgie für die 80er Jahre. Es ist eine Sehnsucht nach der Zukunftsvision der 80er Jahre. Das ursprüngliche Italo war besessen von einer retro-futuristischen Welt voller Roboter, Neonlichter und Weltraumreisen. Es war eine Zukunft, die, bei all ihrem Kitsch, fundamental optimistisch war. Die Rückkehr des Italo Disco ist vielleicht der Wunsch nach einer Zeit, in der die Zukunft noch wie ein aufregender, synthetischer und unendlich tanzbarer Ort klang.

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Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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