EDM-Mastermind KSHMR sorgt mit mehr oder minder jeder seiner Releases für Furore in den Beatport-Charts und verzaubert dabei auch mit Vorzug seine Fans durch an die offiziellen Releases angehängte kostenlose Tracks, die es meist noch mehr in sich haben als die Releases selbst. Auch jetzt sagt der sympathische Musikproduzent aus Los Angeles wieder einmal „Danke!“ und beglückt uns gleich mit einer ganzen Gratis-EP.
Der indischstämmige US-Amerikaner Niles Hollowell-Dhar ist seit Beginn des vergangenen Jahres unter dem Pseudonym „KSHMR“ aktiv und - wie es wohl einige seiner Fans formulieren würden - zerstört seitdem hart. Meist in den Genres Progressive und Bigroom House unterwegs gibt es eigentlich keine musikalischen Grenzen für den sympathischen Musikproduzenten, der sich auch schon an Trap, Dubstep, Moombah und diversen House-Unterstilen erfolgreich versucht hat.
Zuvor als Produzent und Mitglied der Gruppe „The Cataracs“ an der Entstehung von Hits wie „Like A G6“, „Backseat“, „Sweat“ von David Guetta und Snoop Dogg oder auch „Tsunami“, was mitverantwortlich für die aktuelle Bigroom-Welle ist, beteiligt wollte er offenbar auch unter einem eigenen Projekt Musik veröffentlichen. Wie er selbst stets betont, wäre es ihm selbst lieber, wenn jegliche Musik frei verfügbar wäre, was er allerdings für undurchführbar hält. Um dennoch zumindest einen Teil der Wertschätzung durch seine Fans an diese zurückzugeben, veröffentlicht er allerdings häufig kostenlose Songs. Dadurch wurde er rasch sehr beliebt.
Vergangene Woche veröffentlichte KSHMR unter diversen grandiosen Marketingmaßnahmen seine neuste Single „Jammu“ (wir berichteten). Im Vorfeld der Veröffentlichung richtete der Produzent in Zusammenarbeit mit seinem Label Spinnin' Records unter anderem einen Grafikdesignerwettbewerb aus, dessen Ziel es war, ein Cover für die Single zu entwerfen. Weiterhin gab er nach dem Release der Single den Start eines Remix-Wettbewerbs für den Song bekannt, dessen Gewinner seinen Remix auf Spinnin' Recods veröffentlichen darf sowie eine ebenfalls über Spinnin' erscheinende Kollaboration mit KSHMR produzieren wird.
Zusätzlich dazu wollte KSHMR aber auch seinen normalen Fans für die fortwährende Unterstützung danken. Zu diesem Zweck verkündete er vor einigen Wochen, eine EP mit Remixen von „Jammu“ und dessen heimlichen Vorgängersong „Kashmir“ sowie einem neuen Track veröffentlichen zu wollen. Die Arbeit an der „Paradesi EP“ vollendete er erst am vergangenen Samstag. Allerdings ist die Paradesi EP nicht frei zugänglich. Vielmehr forderte KSHMR alle Käufer von „Jammu“ dazu auf, die Beatport-Rechnungen für den Track bei ihm unter der Mailadresse „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!“ einzuschicken.
Im Gegenzug versandte er heute früh Dropbox-Links zum Download der EP an alle Einsender. Da er mit Entschiedenheit darum bat, die Dateien diskret zu behandeln und nicht weiterzugeben, können wir die Dateien leider nicht zum Download bereitstellen. Eine anderweitige Veröffentlichung ist nicht vorgesehen, daher raten wir allen Lesern dazu, „Jammu“ zu kaufen. Abgesehen von einem grandiosen Track kriegt man in diesem Falle ja „fünf für einen“, lohnt sich also in jedem Falle, zumal er auch eine Demo seines bald kostenlos veröffentlichten Soundpacks „Sounds Of KSHMR“ angehängt hat, dessen Veröffentlichung noch technische Probleme bereitet.
Paradesi (Intro)
KSHMR hat seine EP mit einem kurzen dreißigsekündigen Intro versehen. Der Kurzclip klingt wie eigentlich alles, was KSHMR macht: Nach mehr, episch und macht Lust auf weiteres.
Jammu (Paradesi Version)
Der erste echte Track der EP ist eine neue Version von Jammu, die KSHMR selbst produziert hat. Diese sehr langsame (105bpm) Version des Tracks ist sehr chillig und eher nicht Clubtauglich. Dieser Remix wirkt beinahe wie ein zu langsamer Sam-Feldt- oder Kygo-Remix, da er einige Tropical-House-Elemente beinhaltet.
Kashmir (Paradesi Version)
Auch bei seiner Paradesi-Version von „Kashmir“ hat ein wenig das Tempo gedrückt. Diese Version seiner „Privat-Hymne“ kommt mit 108bpm an und ist in einem Glitch-Hop-Stil gehalten. Fast könnte man meinen, es handele sich um einen Remix von TheFatRat (im Übrigen ein sehr empfehlenswerter EDM-Artist). Dieser Track kommt sehr detailverliebt und intuitiv rüber. Pure gute Laune!
Delhi
Der einzige komplett neue Track auf der EP (wobei man bei den vorherigen streiten könnte, denn mit den jeweiligen Originalen haben die eher wenig zu tun) ist „Delhi“. Er beginnt mit einem orientalischen Intro, um dann gleich mit einem energiegeladenen Progressive-House-Buildup richtig nach vorne zu gehen. Dabei bleibt KSHMR - wie immer - nicht beim Bekannten Arrangement aus Jammu (was sich von dessen Vorgänger „Kashmir“ trotz gleichen Genres doch sehr stark unterscheidet), sondern wird im Drop etwas elektrischer. Starke Nummer, die man überall gerne hören wird, aber dank der Limitierung der EP wohl eher selten zu hören kriegt.
Fazit: Man merkt, mit wie viel Herzblut KSHMR arbeitet. Die einzelnen Tracks dieser EP sind detailverliebt und auch untereinander stimmig, ohne sich in irgendeiner Weise zu wiederholen. Dazu kommt, dass KSHMR mit den Tracks - die, wenn man sie lückenlos abspielt zu einem einzigen verschmelzen - eine kleine Geschichte erzählt. Einfach toll, was er da geleistet hat.
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