Nachdem Hardwell mit dem ersten Teil seiner EP bei seinen Fans großen Zuspruch fand, folgt nun der zweite Teil. Die Veröffentlichung ist für den 25. August 2017 angesetzt, doch bereits in der 330. Episode seiner Radiosendung gab er einen Einblick in die Tracklist. Diese beherbergt Kollaborationen mit unter anderem Henry Fong, Kill the Buzz und Dr. Phunk, welche auf unterschiedliche Genres der Produktionen hinweisen. Genau deshalb haben wir in die Titel hineingehört und einen Blick auf die Geschichte dieser geworfen.
„Badam“ bildet den Anfang der EP. Der Track entstand in Zusammenarbeit mit dem DJ und Produzenten Henry Fong und dem Dancehall-Sänger Mr. Vegas. Nachdem Hardwell den Track beim Ultra Music Festival premierte, kündigte er Anfang Juni 2017 in einem Interview beim Ultra Singapore den Song als einen Teil der EP an. Hinter „Badam“ verbirgt sich eine starke Moombahton-Produktion. Man hört mehr als deutlich Henry Fongs Stil heraus. Durch das Build-Up mit einer kraftvollen Hook und vielen Electro-House-Charakterzügen im Drop kommt auch Hardwell nicht zu kurz.
Als zweiter Track ist „Still The One“ in der Titelliste aufgeführt. Die Produktion erfolgte in Zusammenarbeit mit Kill the Buzz und Sänger Max Collins. Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass die beiden Niederländer zusammenarbeiten. Bereits bei „Don‘t Give Up“ und „Break the House Down“, beide nur unter Kill the Buzz‘ Namen erschienen, kollaborierten sie. Premiere erfolgte bereits früher in diesem Jahr von Kill the Buzz, Hardwell nahm das Lied bisher nicht in seine Sets auf. Anders als bei ihrem ersten Track dieses Jahres orientierten sie sich bei „Still The One“ an einem modernen Progressive-House-Stil. Dazu sind die Vocals großartig gelungen. Die Nummer geht gut ins Ohr und wirkt dadurch, dass das Lied bisher selten gespielt wurde, nicht bereits vor dem Release aufgebraucht.
„What We Need“ ist wohl der älteste Track der EP. Das Lied wurde bereits im Frühjahr 2015 als Mash-Up mit Imagine Dragons' „Shots“ premiert. Nachdem er beim Amsterdam Dance Event Haris für die Vollversion auf die Bühne holte, war der Track einer der Fanfavoriten, doch mit dem Release ließen sie sich Zeit. 2016 traten die beiden ein weiteres Mal im Sommer am Hockenheimring auf. Dort priesen sie das Lied als kommende Single an. Doch auch daraufhin wurde es still um „What We Need“. Am 1. August 2017 antwortete Haris auf einen Tweet auf Twitter, in dem er bekanntgab, dass sie „etwas Besonderes“ mit dem Track vorhätten. Damit war es klar, dass der Song im Zuge der zweiten EP eine Veröffentlichung erfahren würde. Hinter der Kollaboration ist eine poppige Progressive-House-Nummer zu finden, die sehr mitreißend ist und auch live eine unglaubliche Atmosphäre aufbaut. Haris Stimme passt gut zu den sanften Klängen, die an „Young Again“ erinnern. Tatsächlich hatte bei beiden Liedern Produzent Willem Bakker seine Hände im Spiel.
„Powermove“ verkörpert eine Überraschung der EP. Hierfür holte er die Jungs von Moksi ins Studio, die vermutlich durch ihren Remix zu „Mad World“ Hardwells Blick auf sich zogen. Bereits bei dem Remix bewegten sie sich in einer Schnittstelle zwischen groovigem Future- und Bass-House. Nun premierte Hardwell beim Ultra Music Festival 2017 eine Kollaboration mit dem Duo. Sehr rollende Sounds und ein nüchterner Kick prägen den Track. Der Break klingt fast nach Disco-Musik aus den späten 90ern. Die ganze Mischung passt sehr gut zusammen, doch der Track ist definitiv Geschmackssache.
„Here Once Again“ ist eine weitere lang erwartete Produktion. Hardwell kollaborierte dabei zusammen mit Dr. Phunk. Der Hardstyle-Track entstand bereits im Herbst 2016 und ist seitdem Teil von nahezu jedem Set des Niederländers. Zur Unterstützung holten sie sich drei weitere Produzenten zur Seite, um die Arbeit abzurunden. An Dr. Phunks Q&As merkte man, dass er den Release des Tracks kaum erwarten kann. Bereits früher im letzten Jahr kam es zu einer ersten Zusammenarbeit. Dabei nahmen sie eine Remix-EP ausgewählter Hardwell-Lieder auf, von denen insbesondere „Apollo“ große Aufmerksamkeit erhielt. „Here Once Again“ schließt mit seinen euphorischen Melodien und einem Raw-Drop nahtlos daran an.
Fazit: Die EP weist, wie auch der erste Teil, eine hohe Anzahl unterschiedlicher Genreeinflüsse auf. Allesamt passen sie sich an Hardwells typischen Stil an. Zudem ist mit „What We Need“ eine lang erwartete ID Teil der Titelliste, womit er auch bei den Fans auf positive Resonanz stoßen wird. Auch ein roter Faden ist ersichtlich; so werden mit „Powermove“ sowie mit „Smash This Beat“ bei der ersten EP Old-School-Elemente abgedeckt und mit einer Hardstyle-Produktion ein Finale dargestellt.
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