„Sagt Mal, Dance-Charts-Redaktion, seid ihr eigentlich in der Zeit stehengeblieben?“ Das könnte sich der ein oder andere hier vielleicht denken, aber tatsächlich releast Großmeister Tiesto seinen Festival-Erfolg “Boom“ erneut, diesmal mit Vocalparts von Gucci Mane. Doch was erhofft sich der Niederländer mit dieser Aktion und brauchen wir wirklich Gesang bei dieser groovigen Mainstage-Nummer? Im Folgenden findet ihr die Antworten.
Im April letzten Jahres veröffentlichten Tiesto und Sevenn ihre Zusammenarbeit, die sie einen Monat zuvor auf dem Ultra Music Festival Miami vorgestellt hatten. Die Nummer schien zu zünden, doch mit 123 BPM wirkte sie etwas zäh auf den begeisterten Festival-Besucher. Ihr simples Konzept erschien in 128 BPM fast schon in neuem Glanz und konnte ihr Potenzial besser entfalten. So entschied sich der DJ und Produzent, “Boom“ ab jetzt immer mit erhöhtem Tempo zum Besten zu geben.
Besonders catchy ist die ungewöhnlich lange Pause vor dem Drop, welche diesem noch Mal die nötige Würze verleiht, um richtig einzuschlagen. Nun haben sich anscheinend die beiden Erschaffer gedacht, dass man diese Goldgrube doch auch noch weiterhin nutzen könnte…
Rap und EDM - das ist eine gewagte Mischung, die die Masse spaltet. Manche feiern starke Sprechgesangsparts, während andere sich auf EDM-Festivals begeben, um eben diesem Genre zu entkommen. Im Grunde genommen wurden einfach nur Vocals von Rapper Gucci Mane über das Instrumental des Originals gelegt - so macht man schnelles Geld. Die „Neuinterpretation“ zielt höchstwahrscheinlich auf den amerikanischen Markt ab, der etwas Rap-affiner ist als unser „Klassik“-geprägter, deutscher.
Fazit: Tiesto und Sevenn wissen, wie man aus einem Betrag einen noch größeren machen kann. Dieses Wissen haben sie bei “Boom“ angewendet und es so geschafft, den gleichen Song einfach nochmal zu releasen. Dem ein oder anderen wird diese Version vielleicht auch oder ausschließlich zusagen. Die nächsten Wochen werden zeigen, wer bereit ist, für eine knappe Minute Vocals noch einmal den Preis zu zahlen. Außer man ist im Besitz eines Spotify-Premium-Abonnements.
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