Hardwell auf dem Ultra Music Festival Miami 2018.
Um 20:50 Uhr Ortszeit war es soweit: Der zweimalige Nummer-1-DJ der Welt betrat die Mainstage beim Ultra Music Festival in Miami. Die Sonne war bereits untergegangen, als der Niederländer unter der Skyline von Miami sein Set abfeuerte. Wer allerdings mit Innovation rechnete, hat weit gefehlt.
An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass eine Beurteilung nur bis zur 15. Minute möglich ist. Nach der ersten Viertelstunde haben wir den Bühnenbereich verlassen, da die Mainstage überrannt war und uns gleichzeitig die Musik - die auch schon 2013 so klang - einfach nicht zugesagt hat. Die treuen Hardwell-Fans hatten mit Sicherheit viel Spaß, keine Frage. Der immer gleiche Bigroom-Sound hat allerdings bereits nach 15 Minuten so sehr die Synapsen beansprucht, dass wir schnellstens das Weite gesucht haben.
Da schien Slushii, der zeitgleich auf der Ultra World Wide Stage aufgelegt hat, eine gute Alternative zu sein. Dort ging es dann auch viel erfrischender zu - mit vielen Genrewechseln, zum Beispiel zwischen Future Bass, Trap und Electro House, hat er die Crowd in seinen Bann gezogen.
Auf der Mainstage ging es munter mit Hardwell weiter, ein Livestream wurde im Internet übertragen. Somit konnte auch der Rest der Redaktion aus Deutschland mithören. Unter anderem hat er seinen Remix zu Cascadas “Everytime We Touch“ gespielt. Nach W&Ws “God Is A Girl“ scheint hier nun ein weiterer Hands-Up-Klassiker ein neues Gewand zu bekommen. Da sich die Live-Versionen oftmals von den Veröffentlichungen unterscheiden, wagen wir keine Beurteilung. Dabei ist überhaupt noch ungewiss, ob es zu einem Release kommen wird. Wahrscheinlich würde sich der Trend mit der relativ schwachen Kickdrum, wie auch bei W&Ws Neuauflage, fortsetzen.
Hardwells fehlende Innovation spiegelte sich schließlich im ID-Track “Bigroom Never Dies“ wider. Die Frage, die sich die gesamte Redaktion gestellt hat: Lebt ein Genre noch, wenn ein Track genau dies bezichtigt?