Jay Hardway & The Him - Jigsaw

"Jigsaw" von Jay Hardway & The Him.

Jay Hardway weiß momentan so gar nicht, wohin es denn gehen soll. Mal wird uns Big Room geboten, dann wieder Progressive House und nun soll es mit kommerziellem Future House klappen. In dem Zuge setzten sich der Holländer und The Him zusammen, um “Jigsaw“ zu produzieren. The Him kennen wir noch von ihrem Sommerhit “Feels Like Home“, wobei sich das Duo mittlerweile größte Mühe zu geben scheint, nicht mit ihren Releases aufzufallen. Werfen wir also einen Blick auf ihre neue und erste Kollaboration.

Genre-Karussell

Als 2013 die EDM-Szene ihren absoluten Boom erlebte, waren Leute wie Martin Garrix, Hardwell oder eben Jay Hardway zur Stelle, um das nötige Material für Festivals zu liefern. Tracks wie “Animals“, “Booyah“, “Tsunami“ oder eben “Wizard“ waren ausschlaggebend. Wie es in einer wirtschaftlich dominierten Branche nun Mal so ist, versuchten viele Produzenten den Big Room zu verlassen und auf den nächsten Hypetrain aufzuspringen. Einigen gelang dies durchaus, siehe Martin Garrix, andere irren noch immer im Genre-Dschungel umher.

Jay Hardway gehört zur letzteren Kategorie. 2016 erschien sein letzter Track des ehemals so von Erfolg gekrönten Genres in Form von “El Mariachi“ in Kooperation mit den Bassjackers. Danach wurde mit “Somnia“ durchaus erfolgreich experimentiert und auch Badelatschen-Schmuse-Lieder waren durch bspw. “Need It“ vertreten. Gegen Ende letzten Jahres durften wir dann noch Zeuge davon werden, wie es sich anhört, wenn ein FL-Studio-Projekt, das eigentlich zurecht im Papierkorb verschwunden war, doch releast wird. Dies geschah bei “Thanks A Million“ glücklicherweise nur in Form eines Free Downloads.

Jigsaw

Die neueste Scheibe ist endlich Mal wieder ein Lichtblick in der Diskographie des Youngsters. Hier begegnen wir einem sommerlichen Future-Piano, das wir leider schon etwas zu oft gehört haben. Die simple Melodie wird - wie sollte es bei einem Jay-Hardway-Song auch sonst sein - von Vocal-Chops dominiert. Besonders sticht jedoch die Bassline im Drop hervor, welche auf interessante Art und Weise Teil des Lead-Sounds wurde. Auszumachen sind The Him im Breakpart, Jay Hardway gibt den Ton im restlichen Track an. Leider tendiert der Song zu einem gewissen nervigen Charakter, der sich insbesondere nach mehrmaligem Hören einpendelt.

Fazit: “Jigsaw“ von Jay Hardway & The Him ist eine solide Future-House-Produktion. Der Jahreszeit angepasst begegnen uns hauptsächlich positive, helle Klänge, die kontrastierend zur auffälligen Bassline im Drop stehen. Festzuhalten ist, dass besonders solche Titel gerne von Final Kid (der Produzent der Ultra-Music-Festival-Aftermovies) & Co für die Aftermovies der großen Festivals genutzt werden, da sie viel Handlungsspielraum zum visuellen Editieren bieten und natürlich ideal die good Vibes im Recap unterstreichen sollen.