Nach “Wodka“ und “Tequila“ widmen sich die norwegischen Hardstyler von Da Tweekaz nun ihrem absoluten Lieblingsgetränk - dem Jägermeister. Wie schon bei den Vorgängertracks ist der Name auch hier Programm. Wo bei “Wodka“ eine typisch russische Hookline und bei “Tequila“ spanische Gitarrenklänge im Breakpart warteten, lauert in “Jägermeister“ eine alpenländische Jodel-Einlage samt Akkordeon. Erstmals auf dem letztjährigen Qlimax-Set der beiden Norweger vorgestellt, erschien der in den vergangenen Monaten wohl meisterwartete Track der Hardstyle-Szene Mitte dieser Woche nun endlich offiziell auf Da Tweekaz' Hauslabel Dirty Workz.
Für Da Tweekaz könnte es wohl kaum besser laufen als aktuell. Zuletzt gründeten sie gemeinsam mit der UK-Hardcore-Legende Darren Styles ihr eigenes Happy-Hardcore-Label Electric Fox Music und sicherten sich einen Exklusivvertrag mit niemandem Geringeren als dem Medien-Moloch Disney, um ganz offiziell die Titellieder künftiger Pixar-Produktionen als Hardstyle-Versionen zu produzieren - so wie zuvor mit “Frozen“ und “Moana“ geschehen. Gerüchten zu Folge verzögerte sich die Veröffentlichung von “Jägermeister“, da sich die Hardstyler zunächst die Zustimmung des gleichnamigen Spirituosenherstellers zur Verwendung des markenrechtlich geschützten Namens besorgen mussten.
Als Intro gibt es in “Jägermeister“ zunächst eine Runde Reverse Bass auf die Ohren - natürlich nicht ohne Jodelei, die sich auch durch den Breakpart zieht. Untermalt von Statements wie „Zur Mitte, zur Titte, zum Sack, Zack Zack“ und „A Jäger a Day keeps the Doctor Away“. Die absolut einprägsame Hookline hat man so natürlich schon häufig gehört, wenn auch nicht in diesem Kontext - nämlich in Form eines Wiesnhits auf dem Münchner Oktoberfest. Produktionstechnisch liegt der Track wie gewohnt auf einem hohen Niveau (wenngleich sich in der Spotify-Version ein kleiner Fehler eingeschlichen hat). Natürlich darf man über das allgemeine Thema gespaltener Ansicht sein. Freunde des Party-Hardstyles der Marke Da Tweekaz werden den Track auf jeden Fall lieben. Wer nicht mit einem gewissen Augenzwinkern an die Nummer herangehen kann, wird bei der allgemeinen Aufmachung des Tracks natürlich allerlei Grund zur Kritik finden. Das dazugehörige Musikvideo ist übrigens auch äußerst sehenswert - schließlich handelt es von den Abenteuern einer Jägermeisterflasche!
Fazit: “Jägermeister“ wird die Gemüter spalten, so viel ist sicher. Produktionstechnisch liegt die Nummer auf einem sehr hohen Niveau und vermag zugleich durch ihren Witz und ihre eingängige Hookline zu überzeugen. Manch einer wird natürlich Kritik an der eher süddeutsch angehauchten Aufmachung des Tracks üben und zurecht anmerken, dass es sich hierbei in gewisser Weise um „Ballermann-Hardstyle“ handelt.
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