Nach den Absagen der Ultra Music Festivals in Miami und Abu Dhabi, der TomorrowLand Winter Edition, der TimeWarp und der Verschiebung von Coachella sowie dem Erlass flächendeckender Verbote für Großveranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern in diversen Bundesländern, Österreich und der Schweiz droht nun auch die Sommer-Festival-Saison dem Coronavirus zum Opfer zu fallen. War es das mit Festivals im Jahr 2020?
Die Verschiebung und Absage diverser großer Festivals zum Start der Festival-Saison bringt viele zu der Frage: Wird 2020 überhaupt ein Musikfestival stattfinden können? Zu groß ist die Gefahr einer Weiterverbreitung des Coronavirus, das bereits über 2500 Menschen in Deutschland infiziert (Stand 12.03., Dunkelziffer sichtlich größer) und mindestens fünf Menschen das Leben gekostet hat.
Festivals sind per se Orte des Kontakts, der Zusammenkunft und des Miteinander - alles Dinge, die die Ausbreitung von Krankheitserregern beschleunigen. Es ist daher nur vernünftig, oder viel mehr richtig und wichtig, solche Gelegenheiten der Virenverbreitung in Zeiten einer Pandemie strikt zu unterbinden. Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt haben mit ihren Veranstaltungsverboten für Versammlungen mit über 1000 Teilnehmern bereits entsprechende politische Maßnahmen vorgelegt. Am Abend legte Bayern mit einer neuen Risikobewertung nach und untersagte Konzertveranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern. Damit dürfte nun auch der letzte Nachtclub schließen müssen und sich das letzte Dorffestival auf absehbare Zeit erledigt haben.
Stand jetzt ist nicht damit zu rechnen, dass im Sommer 2020 große Festivals in Deutschland stattfinden können, zu groß ist die aktuelle Bedrohungslage. Festivals wie das Parookaville, der World Club Dome, das Airbeat One, oder das Open Beatz dürften mit ziemlicher Sicherheit noch von der Corona-Krise betroffen sein. Mit etwas Glück können das Lollapalooza Berlin und das neue Superbloom in München im Frühherbst von einem Ende der Pandemie profitieren, doch sicher ist auch das nicht. Sicher ist nur: Wir sehen uns einer äußerst traurigen Festival-Saison entgegen.