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Auch Deutschland ist betroffen!

Internationale (Live)-Musikindustrie verliert Hunderttausende Arbeitsplätze durch Corona-Pandemie

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten)

Musikindustrie verliert Hunderttausende ArbeitsplätzeDeutschlands Musikindustrie ist hart ist betroffen! | Bild: alarmstuferot.org

Die Musikindustrie ist ein wesentlicher Bestandteil der Unterhaltungsbranche, dessen Umsatz jährlich allein in Deutschland im Milliardenbereich liegt. Doch auch vor der Musikbranche macht die aktuelle Corona-Pandemie nicht halt, sodass diese ähnlich wie viele Bereiche unserer Wirtschaft extrem negativ von der Krise betroffen ist. Während der Umsatz durch Musikhören (Streaming, Kauf von physischen Tonträgern etc.) dem positiv Trend der letzten Jahre zumindest im ersten Halbjahr folgen konnte, ist vor allem in der Eventbranche ein extremer Abfall des Umsatzes zu beobachten, der sich auch in den kommenden Monaten und vermutlich sogar Jahren bemerkbar machen wird. Von der Corona-Krise so stark betroffen wie die Livemusikindustrie ist wohl keine andere Branche. Aus diesem Grund wollen wir mit euch über die aktuellen Probleme und Entwicklungen in der Branche diskutieren. Hinterlasst uns eure persönlichen Ansichten gerne in den Kommentaren.


Britische Livemusikindustrie erwartet bis Weinachten 170.000 Arbeitslose

Problematisch für die Livemusikbranche ist vor allem die Tatsache, dass Liveevents zu den ersten Dingen zählten, die durch Corona nicht mehr möglich/erlaubt waren und zudem sind Konzerte, Festivals und anderweitige Musikauftritte aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos bei derartigen Veranstaltungen auch als Letztes wieder möglich. Die britische Livemusikindustrie hat in diesem Jahr aus diesem Grund Einnahmeverluste von 80% des erwarteten Umsatzes zu beklagen. Die Unterstützung des Staates, der bislang bis zu 80% der Gehälter von beurlaubten/freigestellten Vollzeitbeschäftigten übernommen hat, soll noch Ende Oktober beendet werden. Infolgedessen wurden viele Mitarbeiter bereits vor einigen Wochen über ihre anschließende Kündigung informiert.

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Dies verschärft das vorherrschende Problem der Briten weiter. Denn die Musikindustriegruppe Live kam bei einer Untersuchung zum Ergebnis, dass etwa die Hälfte der 52.000 in der britischen Livemusikindustrie Angestellten ihren Job bereits verloren hat oder ihn voraussichtlich verlieren wird. Die Prognosen für Selbstständige und Freiberufler fallen genauso schlecht aus. Laut der Vorhersage von Live würden 144.000 der 210.000 Freiberufler und Selbstständigen der Branche bereits arbeitslos sein oder sich spätestens in einigen Monaten arbeitslos melden müssen. Finanzierbar sind diese nämlich von den Unternehmen aufgrund mangelnder Aufträge trotz Zuschüssen in Millionenhöhe nicht. Zum aktuellen Zeitpunkt wird nicht zwingend notwendiges Personal also trotz der staatlichen Zuschüsse entlassen. Auch wenn einige Firmen der Branche noch auf weitere staatliche Teilfinanzierung zählen können, droht vielen schon jetzt die Insolvenz. Ein gemeinsamer Untergang wird der britischen Livemusikindustrie so jedoch erspart.


Zweiter Lockdown verschärft die Lage der deutschen Livemusikindustrie

Auch die deutsche Livemusikindustrie kann von einer rosigen Zukunft nur träumen! Denn die exponentiell steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen, von der auch Deutschland stark betroffen ist, sowie die daraus getroffenen Entscheidungen der Politik machen der Eventbranche bis auf weiteres einen Strich durch die Rechnung. Nachdem die normalerweise für die Livemusikindustrie umsatzstärksten Sommermonate fast ganz weggebrochen sind und auch im Frühling keine Events möglich waren, werden nun auch fast 100% der Einnahmen des Herbst und des Winters in den Kassen fehlen. In den neusten Beschlüssen von Bund und Ländern heißt es, dass „Großveranstaltungen bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich ist“ bis mindestens Ende des Jahres untersagt bleiben werden. Im Klartext heißt das, dass bis Ende des Jahres kein Liveauftritt mit anwesenden Zuhörern stattfinden wird. Rentiert haben sich aber auch die in kleinerem Umfang stattgefundenen Konzerte der vergangen Monaten nicht, denn der Aufwand und die Kosten sind bei Events mit bis zu 1000 Personen deutlich höher als der Ertrag.

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Auch aus dieser Tatsache resultiert, dass es selbst bei einer unwahrscheinlichen Erlaubnis von „Corona sicheren“ Großveranstaltungen Anfang des nächsten Jahres keine beziehungsweise kaum Konzerte und Festivals im Frühjahr 2021 geben wird. Es ist anzunehmen, dass auch im restlichen Jahr 2021 derartige Veranstaltungen, wenn überhaupt, nur mit Einschränkungen tragbar sein werden. Für Mitarbeiter und Selbstständige in der Branche ist das ein finanzielles Desaster: Veranstalter, Clubbetreiber, DJs, Eventmanager, Veranstaltungstechniker und alle weiteren in der Livemusikindustrie tätigen Personen stehen vor dem finanziellen Aus. Trotz der extremen Härte, die diese Branche trifft, kommt die staatliche Hilfe deutlich zu kurz und ist teilweise sogar nicht vorhanden! Aus diesem Grund haben sich einige Initiativen zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft gegründet, die versuchen die Politik auf die Wichtigkeit der Rettung der Eventbranche und deren Notlage aufmerksam zu machen. Beispielhaft erwähnen wollen wir hier die Sammelinitiative „Alarmstufe Rot“, die momentan Demos in Großstädten wie Berlin und Hamburg organisiert. Wir als Team von Dance-Charts stehen natürlich solidarisch hinter allen in der Event- und speziell Musikindustrie tätigen Männern und Frauen sowie Initiativen wie „Alarmstufe Rot“!

 

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Über den Autor
Jannik Pesenacker

Mein Name ist Jannik Pesenacker und ich bin im August 2018 der Dance-Charts Redaktion beigetreten. Die Musik hat sich neben dem Fußball zu einer meiner größten Leidenschaften entwickelt. Dance-Charts ermöglicht mir, mein Interesse für die Musik auszuleben und lässt mich gleichzeitig den Beruf des Journalisten näher kennenlernen.

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