Der US-amerikanische Superstar Steve Aoki muss schon lange nicht mehr beweisen, dass er einer der vielseitigsten Künstler im EDM-Bereich ist, der offen für Crossover mit sämtlichen anderen Genres ist. So erschien erst kürzlich der coole Electro-Rock-Song “Halfway Dead“ mit Global Dan und Travis Barker. Nun liefert der verrückte US-Musiker mit seiner neusten Single “Love You More“ gleich den nächsten Beweis für seine musikalische Vielseitigkeit. Der neue Song entstand zusammen mit dem K-Pop-Künstler LAY und dem kultigen US-Rapper will.i.am, dessen Leidenschaft für die elektronische Musik schon länger bekannt ist. Das Release dieser vielversprechenden Kollaboration war der 20. März 2020. Wir verraten euch in den folgenden Absätzen, warum diese ungewöhnliche Mischung nicht überraschend kommt und weshalb die Erwartungen an die Nummer noch einmal höher waren, als sie es beim Blick auf die Artists ohnehin schon waren.
Zunächst einmal kann man festhalten, dass es nicht die erste Annäherung von Steve Aoki an den K-Pop-Markt ist. Der „Cake“-Liebhaber hatte in den vergangenen Jahren einige Songs mit K-Pop-Stars wie BTS oder Monsta X, die allesamt großen Erfolg verzeichneten, weshalb ein EDM-Song für jenen Markt nicht als innovativer Crossover-Versuch anzusehen ist. Auf der anderen Seite hatte auch Sänger LAY, der durch seine Mitgliedschaft bei der erfolgreichen K-Pop-Band EXO bekannt wurde, bereits Kontakt zur elektronischen Musikwelt. So nahm er beispielsweise mit Alan Walker vor einigen Monaten den Track “Sheep“ auf. Der US-amerikanische Rapper will.i.am ergänzt die beiden Musiker mit seiner langjährigen Erfahrung aus seiner Zeit mit The Black Eyed Peas und seinen unverkennbaren AdLips innerhalb seiner Gesangs-Parts.
Dazu kommt noch die Unterstützung von zwei Hit-Maschinen, die sich nur bei genauerem Hinschauen erkennen lassen. Jason Evigan, der geheime Kopf hinter Hits von Maroon 5 und Jason Deruolo, agierte als Co-Produzent und Livvi Franc (schrieb bereits für Pop-Sternchen wie Selena Gomez, Shakira und Rihanna) half den Sängern im Songwriting. Jetzt kann man eine dynamische, radiotaugliche Dance-Pop-Nummer erwarten, doch da irrt man sich leider. Das Instrumental geht einen ungewöhnlichen Weg, weil es nicht auf typische moderne Dance-Pop-Klänge setzt, die die Gesangsparts von LAY und will.i.am begleiten. An der Stelle steht ein düsterer, basslastiger Beat im Bereich Trap und Dubstep, wobei die altbekannten AdLips vom Rapper natürlich nicht auf der Strecke bleiben.
Fazit: “Love You More“ ist prinzipiell eine Nummer mit enorm viel Potential, die den östlichen mit dem westlichen Musikstyle ideal verbinden könnte, doch das Instrumental schlägt einen solch ungewöhnlichen Weg ein, dass jenes im ersten Eindruck etwas deplatziert wirkt. Aus den coolen Gesangsparts von LAY und will.i.am kann keine gute Laune hervorgehen, weil das parallellaufende Instrumental sehr düster gestaltet wurde. Vor allem mit Blick auf die Unterstützung im Songwriting- und Produktionsbereich sind wir daher enttäuscht. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass die Nummer auf Spotify ein großer Erfolg wird, da ein Song mit einem EDM-DJ auf dem K-Pop-Markt grundsätzlich sehr viel Aufmerksamkeit erhält.
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