In der EDM-Szene ist zurzeit nichts so angesagt wie der Brazilian-Bass-Sound von erfolgreichen Projekten wie VIZE, Alok oder Dynoro. Dieser Trend geht auch an den großen Stars der Szene nicht vorbei. Der niederländische Star-DJ Afrojack bewies bereits im letzten Jahr mit der Hit-Single “Sad“, dass er weiß, wie man einen Brazilian-Bass-Track produziert. Für den anstehenden Sommer veröffentlichte Afrojack eine weitere Single in der Richtung, die erneut mit seinem Landsmann Chico Rose entstanden ist. Am 12. Juni 2020 erschien der Track “Cloud 9“ über das eigene Label Wall Recordings. Für die Vocals haben die Dutch-Produzenten den US-amerikanischen R&B-Sänger Jeremih verpflichtet. Wir schauen uns in folgendem Artikel an, ob der Song die hohen Erwartungen erfüllen kann und realistische Chancen auf einen Dance-Hit besitzt.
Wenn Afrojack mit seinem Freund Chico Rose zusammenarbeitet, hat man direkt einen Sound im Kopf. Schaut man sich die bisherigen Kollaborationen der Produzenten an, überwiegt der populäre Brazilian-Bass-Style. Das funktioniert besonders bei ihrer gleichnamigen Neuauflage “Sad“, die in neuem Gewand starke 39 Millionen Streams auf Spotify verzeichnete. In die gleiche Richtung geht auch die neue Single “Cloud 9“, bei der es sich jedoch nicht um eine Neuauflage handelt. Sänger Jeremih sammelte auf Spotify schon mehrmals über 100 Millionen Streams. In Deutschland hatte der US-Amerikaner zwar bisher keinen überragenden Hit, doch der Name Jeremih steht dennoch für eingängige R&B-Musik.
Der Song beginnt mit einem kurzen Intro, in dem bloß AdLips von Jeremih und ein sommerlicher Sound zu hören ist. Anschließend setzt das Instrumental ein, das sich durch den gesamten Song zieht. Dabei handelt es sich um ein typischen Brazilian-Bass-Instrumental, das durch die dröhnende Bassline besticht. In den Strophen zeigen die Musiker bereits, wie gut der Gesang mit dem Instrumental harmonieren kann. Der Höhepunkt ist jedoch zweifellos der Refrain. Das Zusammenspiel aus der Bassline und der markanten Stimme von Jeremih funktioniert an dieser Stelle besonders gut. Gleichzeitig schafft es der Song, ein gewisses Sommerfeeling zu erzeugen und sich relativ schnell im Kopf des Hörers festzusetzen. Da kann man vor allem die Stimmfarbe von Jeremih loben. Der R&B-Rapper zeigt, wie gut seine Stimme in Kombination mit Dance-Sounds funktionieren kann.
Fazit: In den letzten Wochen wurden zahlreiche Brazilian-Bass-Songs veröffentlicht, die oftmals wegen Einfallslosigkeit in die Kritik gerieten. Das kann man über “9 Clouds“ nicht behaupten. Afrojack und Chico Rose haben mit Jeremih einen idealen Sänger verpflichtet, der die Single von gewöhnlichen Genre-Songs unterscheidet. Die Kombination aus den Vocals und dem Instrumental funktioniert überraschend gut und sorgt dafür, dass der Song durchgehend positive Gefühle versprüht. Wir halten diese Zusammenarbeit für einen heißen Anwärter auf den Dance-Hit des Sommers 2020 und können uns die Nummer an warmen Sommertagen richtig gut vorstellen. Damit könnten die beiden Produzenten ihren Erfolg von “Sad“ wiederholen.
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