Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 35. Kalenderwoche gibt es neue Musik von VIZE, Claptone und twocolors.
Erfolgsduo VIZE hat das enorme Release-Tempo in den letzten Wochen etwas zurückgefahren. Jetzt haben die Produzenten mit “Way Back Home“ den nächsten potenziellen Hit an den Start gebracht. Die Nummer mit Sängerin Anna Grey grenzt sich musikalisch mit frischen Streichern im Drop von anderen VIZE-Songs ab. Das charakteristische Slap-House-Instrumental darf dabei dennoch nicht fehlen. Klingt nach Radio-Hit.
Der Fokus lag für Armin van Buuren in diesem Jahr klar auf dem Trance-Genre. Teilweise wöchentlich erschienen neue Tracks in dem Sounddesign, mit dem der Niederländer groß wurde. All die Releases mündeten in ein vollkommenes Trance-Album. In “A State of Trance FOREVER“ haben es acht Singles und vier unveröffentlichte Songs auf die Tracklist geschafft. Damit werden Hardcore-Fans Spaß haben.
Neben den großen deutschen DJs Felix Jaehn, Robin Schulz und Co. hat der House-Produzent Claptone in den letzten Jahren still und heimlich eine Marke erschaffen. Diese Entwicklung hat dem Act mit der goldenen Maske nun eine Collab mit dem Hit-Sänger Seal (“Kiss From A Rose“, “Crazy“…) bescherrt. “Just A Ghost“ ist eine gelungene Mischung aus dem House-Sound von Claptone und der einzigartigen Stimme von Seal.
Als Interpret ist der schwedische Produzent Mike Perry äußerst erfolgreich auf Spotify unterwegs. Der angenehme Dance-Pop-Sound sichert ihm Plätze häufig Plätze in großen Playlisten. Das könnte auch seiner neusten Single “Save Me Now“ so ergehen. Das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Isak Danielson ist eine rundrum solide Melodic-Dance-Nummer mit starken Vocals.
Das Duo twocolors ist ebenfalls zum großen Teil über Streaming bekannt geworden. So entwickelte sich 2020 “Lovefool“ und zuletzt “Bloodstream“ zu einem beachtlichen Dance-Hit. Musikalisch gehen die deutschen Produzenten beim neuen Release “Passion“ in eine andere Richtung. Anstelle eines Slap-House-Sounds wählen die Jungs ein radiotaugliches UK-Dance-Sounddesign. Das könnte sich auszahlen.
Ein Gewinner der aufgekommenden Slap-House-Welle ist ohne Zweifel der deutsche Produzent LIZOT. Die eingängigen Genre-Tracks performten sowohl im Radio als auch auf Streamingplattformen. Der neue Song “Superhero“ könnte sich einreihen. Zusammen mit Hyperclap und LUNAX ist ein klassischer Slap-House-Song entstanden, der sich bei den Hörern zum Ohrwurm entwickeln könnte.
Seit dem öffentlich ausgetragenen Streit um die Marke Dash Berlin hat die Aufmerksamkeit um den Act deutlich nachgelassen. Während der ehemalige Kopf Jeffrey Sutorius als Solo-Act mit frischem Progressive House durchstartet, widmen sich die verbliebenen Produzenten von Dash Berlin ihren Wurzeln. Den Radio-Hit in „you broke me first“ verwandeln sie in eine Trance-Nummer.
Als großen Act aus Brasilien taucht das Duo Dubdogz in den letzten Monaten auch vermehrt in Europa auf. In dieser Woche meldet sich das Slap-House-Projekt mit einem gemeinsamen Song mit Yves V zurück. Zusammen mit Hit-Sängerin ILIRA schicken sie den Song “Are You OK?“ ins Rennen. Es handelt sich um keinen klassischen Slap House, sondern um einen ähnlich düsteren Style wie man ihn von MEDUZA kennt.
Der Produzent Tungevaag hat durch seine beiden Hit-Singles “Ride With Me“ mit Kid Ink und “Paper Planes“ mit Lucas & Steve zuletzt an Fans dazugewonnen. Jetzt kehrt der Norweger zu einem weniger frischen Sound zurück. In Zusammenarbeit mit Bassjackers widmet er sich dem Festival-Thema. “Written In The Stars“ ist eine Bigroom-Nummer, die aus der Menge maximal durch die Melodie heraussticht.
Vom Mainstream-Sound hat sich HUGEL komplett verabschiedet. Der Franzose scheint im Tech House seine neue Leidenschaft gefunden zu haben. In dieser Woche präsentiert er seinen Fans etwas sehr Spezielles. Die neue Single “Booty Call“ ist eine Neuauflage des gleichnamigen Songs aus dem Jahr 1994 und verbindet Tech- und Chicago House. Das hat man in der Form bisher nicht gehört.
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