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Die Geschichte Antoin Zaslavskis

Zedd - Eine unglaubliche Karriere

(Geschätzte Lesezeit: 5 - 9 Minuten)

Einer der international erfolgreichsten Musikproduzenten der jüngeren Geschichte ist Deutsch-Russe Zedd. Antoin Zaslavski, der sich den - deutlich einfacher auszusprechenden Namen - Künstlernamen Zedd gab, wurde 1989 in Saratow (Russland) geboren. Noch als Baby zogen seine Familie und er nach Deutschland, Kaiserslautern. Dort wuchs Zedd als Sohn zweier Musiker auf und besuchte später das Gymnasium am Rittersberg. Bereits mit vier Jahren begann er mit dem Klavierspielen. Mit 13 Jahren lernte er Schlagzeug zu spielen und gründete zusammen mit seinem Bruder die Metal / Rockband Dioramic. Damit war der Grundstein für eine extrem erfolgreiche Karriere als Musiker gelegt. Wir haben im folgenden Artikel jede Menge Videos und Informationen rund zum Zedd aufbereitet. Wer die Geschichte vom Mann hinter Chart-Hits wie "Clarity" erfahren möchte, nimmt sich 10 Minuten Zeit und liest die folgenden Zeilen...

Zedd

 

Dioramic

Neben seinem Bruder Arkadi (Gesang / Gitarre), gehört auch Jochen Müller (Bass, Gesang) zu den Gründungsmitgliedern von Dioramic. Zwischen 2002 und 2004 gewann die Band einige Wettbewerbe. 2005 veröffentlichten sie über das Indielabel Daddykate ihr erstes Album. Im selben Jahr spielten sie als Opener beim Southside-Festival. Und immer am Schlagzeug sitzend: Zedd.

2007 kam ihre „Demo EP“ raus, die mit Hilfe von schreibenden Medien überregionale Bekanntheit erlangte. 2010 folgte das Album „Technocolor“. Dioramic war auf dem Weg in der Szene sehr erfolgreich zu werden. Stilistisch bewegt sich die Band im Hardcore Metal-Bereich. Metalcore, Punk und Screamo Einflüsse lassen grüßen. Parallel zu Dioramic arbeitete Anton bereits an seiner „Zedd-Karriere“. Als Jochen Müller ein Philosophie- und Germanistikstudium begann, verließ er gemeinsam mit Zedd im März 2012 die Band.

 

Zedd: Erste Produktionen

Am 14. Juni 2011 wurde die erste Single „Doveregubben“ von Zedd veröffentlicht. Der Titel, welcher auf Dim Mak (dem Label Steve Aokis) erschien, war eine Cover-Version von Edvard Griegs „In the Hall oft he Mountain King“ (Norwegisch: „I Dovregubbens hall“) - einer sehr bekannten Melodie aus dem Jahr 1876. „Doveregubben“ stieg direkt auf Platz eins der Beatport Electro-House Charts ein. Weitere Singles wie „The Legend of Zelda“ oder „Changes“ wurden ebenfalls in dieser Zeit veröffentlicht. Zum Teil auch auf deutschen Labels wie Bazooka, dass zu Zooland Records gehört.

2012 gelang ihm ein wichtiger Meilenstein in seiner Karriere. Gemeinsam mit Max Martin (Produzent und „Macher“ von u.a. Britney Spears, Backstreet Boys, *NSYNC, Rednex, Pink, Karty Perry, Celine Dion und Bon Jovi), produzierte und komponierte er den Justin Bieber und Nicki Minaj Song „Beauty and a Beat“, der auf Biebers Album Believe zu finden ist. Aktuell hat dieser Song 465 Mio. Klicks auf Youtube und ist bis heute einer der erfolgreichsten Werke Zedds. Schon damals kann man die bis heute typische Zedd Sound-Signature raushören.

Kurz darauf produzierte Zedd die Single „I don’t Like You“ von Eva Simons, die 2010 zusammen mit Afrojack den Hit „Take Over Control“ landen konnte. „I don’t Like You“ schaffte es bis auf Platz eins der Billboard Dance Songs. Mit an Bord war ein Remix von Nicky Romero, der in einem ähnlichen Style wie sein Hit „Toulouse“ gehalten ist, der Ende 2011 ein internationaler Club-Smasher wurde. 

 

Mäßiger Erfolg

Am 04. Juni 2012 veröffentlichte Zedd seinen Song „Spectrum“, bei dem Matthew Koma (der Freund von Carly Rae Jepsen) als Sänger agierte. Gemeinsam schrieben sie den Titel, der unter anderem mit Remixen von 3LAU, A-Track & Clockwork, Arty, Congorock, Headhunterz, Deniz Koyu und Armin van Buuren veröffentlicht wurde. In den Auswertungen war der Track kommerziell wenig erfolgreich. Nur eine Woche konnte er sich in den Deutschen Top 100 auf Platz 80 halten. In den USA und England floppte der Titel. Der TV-Sender Pro 7 verwendete den Titel allerdings eine Zeit lang als Werbesong.

 

Ende 2012 veröffentlichte Zedd sein Debüt-Album „Clarity“ über Universal Music. 10 Titel umfasst das Werk. Die „Spectrum“ und die namensgebende „Clarity“ waren auch auf der Tracklist zu finden. Zunächst wurde noch die Single „Stache“ ausgekoppelt. Auch dieser Titel floppte, obschon zusätzlich eine Version mit Vocals von Lady Gaga nachgeschoben wurde.

 

Durchbruch mit „Clarity

ZeddIm Februar 2013 wurde „Clarity“ ausgekoppelt. Abermals wirkte Matthew Koma als Autor mit. Aber auch Porter Robinson und Holly Brook Hafermann alias Skylar Grey (unter anderem Sängerin des David Guetta Hits „Shot Me Down“ sowie von „Coming Home“ mit P. Diddy und „I Will Return“ vom aktuellen Fast & Furious 7 Soundtrack fungierten als Songschreiber. Zedd produzierte den Titel - das Mastering wurde von Huntley Miller durchgeführt. Jesse Taub arrangierte „Clarity“ und die Britin Louisa Rose Allen aka Foxes sang den Titel. Allerdings nicht komplett alleine. Was viele nicht wissen: im Song sind die Background-Vocals, gesungen von RJ Colston, Kevin Feller, Malachi Mott, Priya Prins, Drew Ressler, Porter Robinson, Jesse Taub und Zedd zu hören.

Kurz nach seiner Veröffentlichung stieg „Clarity“ in den britischen Top 100 auf Rang 34 ein. 8 Wochen später eroberte der Song die USA - Platz 8 der Billboard-Charts war gesichert. Auch dank der Hilfe der Kindersendung „Big Time Rush“, die den Song coverten und dann im TV spielten. Im Jahr 2014 folgte dann der Ritterschlag: „Clarity“ gewann einen Grammy als beste Dance-Aufnahme. Viele weitere Awards folgten. Bis heute hat das Video mehr als 119 Mio Klicks auf YouTube erreicht. Zedd ist im Musik-Olymp angekommen.

Auch in Deutschland wurde man langsam auf das musikalische Wunderkind aufmerksam, wenn auch schwerfällig. Während Zedd in den USA bei David Letterman in der Latenight-Show sitzt und über seine Zusammenarbeit mit der Pop-Queen Lady Gaga berichtet, haben die hiesigen Boulevard-Medien ihn kaum auf dem Schirm. Selbst auch dann nicht, als der Track „Codec“ vom Clarity-Album als Soundtrack für den Film „Die Unfassbaren“ verwendet wurde.

 

Erfolg für Zedd in Deutschland

Erst als Zedd im Herbst 2013 die Single „Stay The Night“ raus bringt, ändert sich das. Der Song wurde zusammen mit Benjamin Eli Hanna, Carah Faye und Hayley Williams komponiert. Letztere ist die Frontfrau der Alternative-Rock Band Paramore und sang den weltweiten Hit „Airplanes“ des US-amerikanischen Rappers B.o.B. In nahezu allen Ländern mit Verkaufsauswertungen erreichte die „Stay The Night“ Chartplatzierungen. Top 10 in Irland, Belgien, Polen und England. In Australien, Schweden und Großbritannien gab es Platin-Auszeichnungen für mehr als 1 Mio. verkaufte Exemplare. Mit Remixen von Tiesto, DJ Snake, Henry Fong und abermals Nicky Romero im Gepäck ging es auf eine spektakuläre internationale Tour. Auftritte auf der ganzen Welt waren und sind von nun an das Tagesprogramm Zedds.

Auch in Deutschland kam es zum Karriere-Durchbruch. Platz 15 in den Media Control Charts und sagenhafte 19 Wochen in den Top 100 Charts vertreten, reichten, um den jungen Deutsch-Russen Antoin Zaslavski auch hierzulande endgültig richtig bekannt werden zu lassen. Dabei war er in der EDM-Szene schon lange eine feste Größe. Neben seinen bereits erwähnten Eigenproduktionen ist Zedd auch als Remixer sehr aktiv und erfolgreich gewesen. Offizielle Remixe für Skrillex oder den Black Eyed Peas zieren seine Vita. Als DJ war Zedd auf den Live-Touren von Lady Gaga am Start. All das nahm man nun in Deutschland erst seit Ende 2013 / Anfang 2014 in der breiteren Öffentlichkeit wahr.

 

Weltweite Chart-Hits

Anfang 2014 kam eine weitere Zusammenarbeit mit Sänger und Songwriter Matthew Koma auf den Markt. Die schwedische Soul,- und Popsängerin Miriam Bryant - 2013 als #1 breakthrough artist in Schweden auserkoren - sang den Song „Find You“, den Zedd und Koma sowie Bryant komponierten und schrieben. Wie immer fungierte Zedd als Produzent. Gleichzeitig war das Werk Titelsong für den Kinofilm „Divergent“.

Im Sommer 2014 folgte der nächste große Clou. Wieder einmal ging Zedd mit Max Martin ins Studio (Los Angeles & Santa Monica) und kam mit einem Hit wieder raus. „Break Free“ lautet der Name des Tracks und war ein weltweiter Hit für Ariana Grande, die kurz zuvor mit „Problem“ eine Nummer eins in England verzeichnen konnte. „Break Free“ erreichte Platz 4 in den US-amerikanischen Billboards, Platz 5 in Österreich, Platz 12 in Deutschland und in England Position 16. Insgesamt schaffte „Break Free“ es in über 15 Ländern die Top-10 der offiziellen Single-Charts. Mehr als 3.5 Mio. Einheiten wurden von der Zedd-Produktion verkauft. 10 Platin-Schallplatten konnte Zedd sich allein für diesen Titel an die Wand hängen. Wahnsinn!

 

Zedd & Selena Gomez

ZeddDass Zedd nun auf den roten Teppichen der Welt spazieren ging, blieb auch nicht der weiblichen Promi-Riege verborgen. Ende 2014 wurde bekannt, dass der junge Musikproduzent mit Selena Marie Gomez - kurz Selena Gomez - liiert sei. Die 1992 geborene US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin begann ihre Karriere 2002 bei Disney-Channel und konnte im Anschluss bei vielen Filmen und Serien mitwirken. 2008 stieg sie ins Musikbusiness ein und unterschrieb einen Plattenvertrag. Allen voran in den USA sind ihre Songs sehr erfolgreich, und wurden millionenfach verkauft. Selbiges gilt für ihre vier Alben, die sie bis dato veröffentlichte. Von 2010 bis 2013 war Selena Gomez mit Justin Bieber zusammen.

Und wie das so ist, wenn zwei professionelle Musiker zusammen sind, kommt manchmal auch was Musikalisches bei raus. Mit „I Want You to Know“ wurde am 23.02.2015 ihre erste gemeinsame Single veröffentlicht. Selena Gomez sang den Titel, der in mehr als 22 Ländern Platz 1 der iTunes-Verkaufscharts erreichen konnte. Neben Zedd war auch der OneRepublic-Frontmann Ryan Tedder sowie Kevin Drew als Autoren mit im Boot.

 

Ausblick

Zedd hat sich binnen extrem kurzer Zeit von einem Drummer einer Heavy Metal-Band zu einem der gefragtesten Musikproduzenten der Welt hochgearbeitet. Wenn jemand einen Hit braucht, der mit Dance-Beats versehen ist, sollte er zu Zedd gehen. Es liegt im einfach im Blut die perfekte Mischung aus Pop und Tanzmusik zu finden, so dass am Ende ein echter Hit dabei rauskommt. Interessant ist auch, dass man in nahezu jeder Veröffentlichung - sei es ein Remix, oder eine Eigenproduktion - die typische Zedd Sound-Signature raushören kann. Verspielte Melodien, interessante Harmonien, ein lockerer Beat und legato gespielte Töne - das ist die Welt von Zedd. Man darf gespannt sein, wie und in welche Richtung sich Zedd in Zukunft noch entwickeln wird. Eines ist jedoch sicher: Sofern nichts Schicksalhaftes dazwischen kommen wird, werden wir noch viele Chart-Hits aus dem Studio Zedds hören. Sei es im Radio, als Soundtrack von Filmen oder in den Clubs zum Feiern. Mit "True Colours" stand im Frühjahr 2015 das nächste Album an, welches massiv beworben wurde und am 19. Mai 2015 erschienen ist.

Die Dokumentaion "Moment of Clarity" gibt einen schönen Einblick in das Tour-Leben von Zedd. Unbedingt anschauen:

Bilder: universal-music.de

 

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Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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