Am 16. März wurde auf Hardwells Label Revealed Recordings die lange erwartete Single „Mayday“ von Dannic, Lucky Date und Harrison veröffentlicht. Ich hatte das Glück oder auch Pech, den Track bereits lange vor Release genießen zu dürfen, was zu einem beinahe unstillbaren Durst auf diese grandiose Nummer geführt hat.
Bei der Präsentation des Tracks in der 206. Ausgabe von Hardwells wöchentlicher Radioshow „Hardwell On Air“ sprach er von den Urhebern des Songs bereits von „seinen Jungs“ und tatsächlich: Die drei Köpfe hinter „Mayday“ sind keine Unbekannten. Dannic ist eines der Gesichter hinter Hardwells Label „Revealed Recordings“ und glänzt regelmäßig mit großartigen neuen Tracks auf diesem Label; zudem ist er, wie Hardwell während seines Livesets auf dem diesjährigen Ultra Music Festival unzweifelhaft darlegte, einer der engsten Freunde des Nummer-Eins-DJs.
Lucky Date hingegen ist wohl der Unbekannteste in dem prominenten Trio, hat sich aber in der Vergangenheit mit einigen soliden Progressive-House-Releases einen Namen gemacht. Das Trio wird von dem Sänger Harrison komplettiert, der bislang in mehreren großen Kollaborationen wie „Ain't A Party“ mit David Guetta und dem umstrittenen Track „Sally“ von Hardwells Album „United We Are“ zu hören ist. Als ehemaliger Rocksänger bringt Harrison eine besondere Note in jede Produktion mit seiner Beteiligung.
Mayday wartet mit einem Feuerwerk an Rafinessen der Produzenten auf: Sofort nach dem Intro ertönt Harrisons Stimme, die dem Track eine gewisse emotionale Note verleiht, begleitet von Akkorden in einem glockenähnlichen Synthesizer. Schnell wird klar, dass es nicht dabei bleiben kann, sodass mit zunehmender Dramatik im Text - der von einem Flugzeugabsturz handelt; der tragische Absturz der Germanwings-Maschine erfolgte wenige Tage nach Release des Songs, es war mit Sicherheit nicht Dannics Absicht, taktlos zu sein. An dieser Stelle nochmals unser zutiefst empfundenes Mitleid an die Hinterbliebenen der Opfer) - ein weiterer Synthesitzer einfadet, der bereits den Drop andeutet. Der Drop hat sehr viel Power und kombiniert eine wunderbare Verschmelzung der Rhythmik mit der Melodie mit einem perfekt eingepassten Lead-Synthesizer.
Und jetzt kommt etwas, was man nur selten hört: Nach sechzehn Takten des Hauptdrops setzt ein weiterer Buildup ein, der einen zweiten Drop kurz hinter dem ersten einleitet. Dieser nutzt aber eine Umkehrung der Melodie des ersten als Synth-Lead und bringt so gekonnt Abwechslung in den Track. Nach diesem Drop setzt wieder eine leise Melodie zu Harrisons Vocals ein. Der zweite Haupt-Drop gleicht wieder dem ersten.
Fazit: Das Releasedate war sehr unglücklich gewählt, sonst hätte dieser Song wohl die Charts von unten aufgerollt. Auffällig ist die Absicht der Produzenten, durch ihre Musik eine Geschichte zu erzählen, was durch den Aufbau sehr gut gelungen ist. Genialer Track eines kongenialen Trios, gerne in Zukunft mehr davon.
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