The Chainsmokers haben ihr Debütalbum veröffentlicht! Die Platte trägt den etwas sperrigen Namen „Memories... Do Not Open“ und ist aufgebaut um die drei in diesem Jahr erschienenen Singles „Paris“, „Something Like This“ und „The One“. Zu diesen kommen dann noch neun bisher unbekannte Tracks hinzu, dabei wir schnell klar, dass sich The Chainsmokers nicht mehr als Future Bass Künstler sondern als Popstars verstehen. Die Tracks sind ausnahmslos radiotauglicher Electropop.
Die letzten Monate waren für die Chainsmokers geprägt von Rekorden. Erst schafften sie es mit „Closer“ einen Rekord der Swedish House Mafia zu brechen, die Single hat nun die bis dato längste Historie an der Spitze der US Dance/Mix Show Airplay Charts. Übrigens könnten Sie den Rekord erneut brechen, „Paris“ ist mittlerweile auch schon zwölf Wochen auf dem ersten Platz. Mit der Kollaboration mit Coldplay, „Something Just Like This“, brach das Duo dann auch noch einen Rekord von Justin Bieber,, sie schafften mehr als neun Millionen Videoaufrufe in den ersten 24 Stunden auf Youtube.
Neben solchen Rekorden regnete es dann auch noch jede Menge Awards. Unter anderem sicherte sich das Produzentenduo den Grammy für den besten Dance Song bei der diesjährigen Verleihung. Für die Fans ist das alles höchst verständlich. So wurde dann auch wenig verwunderlich auf den Deutschlandterminen ihrer Tournee im Februar ausgelassen gefeiert. Aktuell ist schon das nächste Tour-Programm in der Mache. Die zum Album gleichnamige „Memories... Do Not Open Tour 2017“ wird wieder mit Live-Gesang von Andrew Taggart und instrumentaler Begleitung von Alex Pall stattfinden, vermutlich sind aber auch noch andere Künstler mit an Bord.
Mit „#Selfie“ hat das Debütalbum von The Chainsmokers absolut nichts mehr am Hut, aber selbst die beiden Megahits „Roses“ und „Don’t Let Me Down“ passen nicht so recht zum Style des Albums. Der Opener „The One“ nutzt ähnliche Akkorde und die gleiche Stimmung wie „Paris“, man hört zwar auch noch einen kleinen elektronischen Touch heraus, aber purer Future Bass ist das nicht. „Break Up Every Night“ ist sogar einfach schneller Uptempo Pop im Stile von beispielsweise Icona Pop. „Bloodstream“ hat eher was des gerade einmal zwei Jahre alten Sounds, der Text ist aber irgendwie zu langweilig um wirkliches Hitpotenzial zu liefern.
So geht das auch mit vielen der anderen Tracks weiter. Bemerkenswert ist, dass Andrew Taggert nicht auf allen singt, teilweise wurden auch wieder Gastsängerinnen ins Boot geholt. Einen recht coolen Drop weiß noch „It Won’t Kill Ya“ vorzuzeigen, hier kann man vielleicht auf die Remixe gespannt sein. Schließlich bleiben die recht simplen Melodien von „Wake Up Alone“ und „Young“ gut im Kopf, wer weiß, vielleicht gibt es hier ja noch eine Singleauskopplung?
01. The Chainsmokers - The One
02. The Chainsmokers - Break Up Every Night
03. The Chainsmokers - Bloodstream
04. The Chainsmokers feat. Emily Warren - Don’t Say
05. The Chainsmokers & Coldplay - Something Just Like This
06. The Chainsmokers feat. Emily Warren - My Type
07. The Chainsmokers feat. Louane - It Won’t Kill Ya
08. The Chainsmokers - Paris
09. The Chainsmokers - Honest
10. The Chainsmokers feat. Jhene Aiko - Wake Up Alone
11. The Chainsmokers - Young
12. The Chainsmokers feat. Florida-Georgia Line - Last Day Alive
Fazit: The Chainsmokers klassifizieren sich mit ihrem Debütalbum „Memories... Do Not Open“ selbst als Popstars. Auf subtile Art und Weise hat der Longplayer der elektronischen Musik den Rücken zugekehrt und sich einem breiteren Radiopublikum eröffnet. Qualitativ führt das zu keinen Abstrichen, jeder einzelne Song ist gut anzuhören, aber die ganz großen neuen Tracks sind dann irgendwie auch nicht dabei.
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