In der letzten Folge „Hardwell On Air“ prämierte Hardwell erstmals die Vollversion eines neuen Remix‘ zu einem der größten Sommerhits dieses Jahres: „Mi Gente“. Nicht nur in den deutschen Charts war der Track erfolgreich. In Italien, den Niederlanden sowie etlichen lateinamerikanischen Ländern kletterte die Nummer sogar auf Platz 1 der dortigen Hitlisten. Auch auf nahezu jedem Festival war die Nummer zu hören. Aber noch scheint es mit dem Spektakel um das Lied nicht vorbei zu sein, denn die Veröffentlichung zu Hardwells Remix, zusammen mit Quintino produziert, steht erst noch aus.
Das Original basiert auf den Grundzügen von Latin-Pop kombiniert mit Reggaeton-Elementen. Eine einprägsame Melodie, die sich durch das gesamte Lied zieht, übernimmt die Aufgabe des Wiedererkennungswertes. Um diesen markanten Aspekt schlussendlich auch festivaltauglich zu gestalten, hat sich eine Reihe an DJs bereits im Sommer ans Werk gemacht. Gleichgültig welche Musikrichtung, die unterschiedlichen Produzenten haben dem Lied meist erfolgreich ihre persönlichen Touch verliehen. Den Anfang machte Henry Fong mit einer Moombahton-Version des Tracks, Produzenten wie Alesso oder Dillon Francis folgten mit jeweils einer Electro-House und einer Dancehall-Version.
Tatsächlich ist Hardwell nicht der Erste, der das Lied auf 120 bis 130 BPM drehte. Steve Aoki und Shelco Gacio & Teenwolf taten dies bereits im Spätsommer. Beide gestalteten den Drop mit der Leadmelodie und den typischen Elementen eines Big-Room-Drops. Somit bringt die Reproduktion der niederländischen Produzenten Hardwell und Quintino im ersten Moment nichts Neues. Der Break wurde schneller gemacht, was dem Track den nahezu gesamten Groove nimmt. Der Drop drückt die Lead-Melodie in den Vordergrund. Die Produzenten verwendeten als Grundlage die Samples ihrer Winter-2016-Kollaboration „Baldadig“. Das bestätigt auch der ursprüngliche Titel „Mi Gente (Hardwell & Quintino Baldadig Remix)“, unter welchem die Reproduktion prämiert wurde. Somit ist das Build-Up sehr ähnlich und unter den Mainsynths ist der saftige Kick von „Baldadig“ zu hören. Ob dies jedoch ausreicht, um dem Track noch genug Dampf für eine weitere Popularitätswelle verleihen zu können, ist fraglich.
Fazit: An Big-Room-Remixes haben wir bereits eine ausgiebige Liste. Ob Steve Aoki, Sunnery James & Ryan Marciano oder Shelco & Teenwolf: Alle haben sie die groovige Latin-Trompete in einen heftigen Big-Room-Leadsound verwandelt, somit ist Hardwells und Quntinos Remix fast ein bisschen spät dran. Jedoch verleihen die Baldadig-Samples dem Track noch einmal eine sehr spezielle Note, womit die beiden Produzenten einen sehr interessanten Aspekt hinzufügen konnten.
Sei der Erste, der hier einen Kommentar schreibt.