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Jahresrückblick 2019

Martin Garrix - Das waren seine Tracks 2019

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten)

Martin GarrixEDM-Superstar Martin Garrix.

Seit 2016 war Martin Garrix jedes Jahr der beliebteste DJ der Welt. Dieses Jahr kam für einige Fans der Schock: Plötzlich „nur“ noch Platz zwei. Der Niederländer selbst zeigt sich davon wenig beeinflusst. Von all den Preisen, die er jedes Jahr erhält, kann er auf diesen vermutlich am besten verzichten. Jetzt soll es allerdings gar nicht um Titel und Trophäen gehen, sondern um seine Diskographie. 

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Martin Garrix feat. Bonn - No Sleep

2018 stand für Garrix vor allem für einen Song: “High On Life“. Der Songwriter und Sänger Bonn lieh dem Track seine Stimme und eben diese war ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg. Daran wollten die beiden anknüpfen und veröffentlichten “No Sleep“. Diesmal wurde es deutlich ruhiger. Statt Festival-Hymne wurde eine Radio-Nummer präsentiert, die ihre Stärken woanders hat. Mit 120 Mio. Plays auf Spotify ist man zwar deutlich hinter dem Vorgänger mit satten 220 Mio. Plays zurückgeblieben. Die Qualität leidet darunter allerdings keinesfalls. Es wurde weniger episch und dafür verträumter. “No Sleep“ glänzt vor allem in der Hook.



Martin Garrix, Matisse & Sadko feat. Alex Aris - Mistaken (Original & Club Mix)

Jetzt folgt ein Banger. Das dachten sich die Gäste des Ultra Music Festival Miami auch, als Martin Garrix beide Scheiben als Intro spielte. Matisse & Sadko als Collab-Partner verraten es eigentlich schon. Es ist erneut ein Progressive-House-Anthem - und was für eins. Zugegeben, man muss den sehr kehlkopflastigen Gesang von Alex Aris mögen. Dann offenbart sich einem wahlweise der soeben erwähnte ProHo-Knaller oder ein Electro-House-Drop, sollte man sich für den Club Mix entscheiden. Garrix selbst spielt meistens ein Mashup aus den beiden Versionen. Die Veröffentlichung der Varianten war eine Reaktion auf die Uneinigkeit in der Fanbase, welcher Stil dem Track besser stehe. Mit knapp 26 Mio. Plays in der Summe bleibt “Mistaken“ ein Geheimtipp. Unsere Erfahrung hat uns jedoch gezeigt, dass fast jeder - egal ob EDM-Fan oder nicht - etwas an der Nummer für sich entdeckt. Definitiv eines der stärksten Releases dieses Jahr in dem Bereich.



Martin Garrix - Summer Days (feat. Macklemore & Patrick Stump of Fall Out Boy)

Nachdem man 2017 direkt drei Radio-Lieder (“Scared To Be Lonely“, “There For You“, “So Far Away“) an den Start gebracht hatte, schien man sich bereits im letzten Jahr von nun an auf einen großen kommerziellen Erfolg zu fokussieren. Das war 2018 “Ocean“ und ist 2019 “Summer Days“. Mit Macklemore konnte man sich einen der populärsten Rapper überhaupt sichern. Jener und Garrix kennen sich seit seinem Durchbruch mit “Animals“ im Jahr 2013. Damals hätten sie abgemacht, eines Tages eine Single gemeinsam releasen zu wollen. Das ist mit “Summer Days“ nun auch der Fall.

Verglichen mit den Collabs mit Bebe Rexha, Dua Lipa, Khalid und Co. wurde es noch kommerzieller. Man kann von einem reinen Pop-Titel ohne elektronische Einflüsse sprechen. Zu einem Sommer-Hit wollte er trotz Namens nicht werden. Mit 285 Mio. Plays. wurden die Erwartungen vermutlich nur knapp zufriedengestellt. Ausschnitte des Musikvideos waren auf einigen Meme-Seiten in den sozialen Netzwerken zu sehen, da es die Interpreten in einem eher atypischen Verhältnis zu einer Dame fortgeschrittenen Alters zeigt.



Martin Garrix - These Are The Times (feat. JRM)

Auch dieses Jahr möchten wir wieder den Flop des Jahres für den jungen Niederländer küren. Die Wahl der Redaktion fiel auf “These Are The Times“. Mit einer einfallslosen Melodie plätschert das Lied vor sich hin, ohne jemals zu einem wirklichen Höhepunkt zu kommen. Die Vocals sind nicht catchy und bleiben nicht im Ohr. Da auch diese Single auf den kommerziellen Markt abzielte, ist eine Streaming-Zahl von gerade Mal 24 Mio. Plays enttäuschend. Als Erklärung könnte man anführen, dass “These Are The Times“ in erster Linie als Werbe-Jingle für AXE diente, dessen Gesicht Garrix ist. Die beste Zusammenfassung lieferte wohl der CEO von Dance-Charts, Sebastian:
„Das Instrumental klingt wie von so einem Alleinunterhalter, der im Robinson-Club mit seinem Yamaha-Keyboard in der Ecke der Lobby steht und die Gäste bespaßen soll.“



Martin Garrix feat. Bonn - Home

Hierüber streiten sich die Geister. “Home“ ist der zweite Track mit Bonn in diesem Jahr, der wieder einen richtig guten Job macht. Thematisch geht es um das Nachhausekommen nach einer langen Party-Nacht. Das Hauptproblem bei diesem Track liegt im Instrumental. Es wird nicht deutlich, ob damit der Mainstream oder doch eher die Festival-Gänger angesprochen werden sollten. Der Drop „knallt“ vergleichsweise wenig. Das Sound-Design des 23-Jährigen ist allerdings wieder deutlich zu hören. Gibt man dem Song Zeit, kann er sich schnell zu einem Ohrwurm mausern. Erst dann entfaltet er seine Energie und zieht einen in seinen Bann. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich die Kraft in der Hook „Home, take me home“. Wir können “Home“ einiges abgewinnen, verstehen aber, dass das nicht bei jedem so ist. 24 Mio. Plays spiegeln die Gespaltenheit der Hörerschaft wider.



Martin Garrix - Used To Love (with Dean Lewis)

Zugegeben, bei ”Summer Days” sollte es kommerziell dieses Jahr gar nicht bleiben. ”Used To Love” kommt deutlich weniger sommerlich rüber und schlägt eher wieder in die Kerbe a la ”In The Name of Love”. Dean Lewis kann satte 18 Mio. monatliche Hörer auf Spotify auf sich vereinen. Beide gehören damit zu den 150 erfolgreichsten Künstlern des Streaming-Dienstes. Dennoch ist Lewis hierzulande nicht allzu bekannt. Das lässt sich damit begründen, dass er ein großer Star in Australien ist und dieses nun Mal wortwörtlich am anderen Ende der Welt liegt.

Trotz der von beiden Seiten unterstrichenen Synergie performt ”Used To Love” nur mäßig. 40 Mio. Plays können sich durchaus sehen lassen, treffen aber wahrscheinlich eher nicht die Erwartungen der Beteiligten. Das liegt unter anderem an der Krisensicherheit des Releases. Man hat eigentlich alles richtig gemacht, sich am Ende jedoch nichts getraut. Somit schwimmt die Scheibe mit dem Strom, ohne wirklich sichtbar zu werden.



Fazit

Martin Garrix hat im Vergleich zum Vorjahr „nur“ sechs Songs veröffentlicht. 2018 waren es noch 13. Die Qualität bewegt sich auf hohem Niveau, obwohl der ganz große Schlag ausblieb. Mit “Mistaken“ oder “No Sleep“ konnte er seine Anhänger zufriedenstellen. Viele hätten sich wohl den Ohrwurm-Remix zu “Someone You Loved“ gewünscht, aber ein Veröffentlichungsdatum ist nicht in Sicht. Am 27. Dezember wird noch “Hold On“ mit Matisse & Sadko erscheinen. An dieser Stelle können wir vorwegnehmen, dass es sich dabei definitiv um ein spätes Highlight des Jahres 2019 handelt.


 

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Über den Autor
Jonas Vieten

Ich bin Jonas Vieten und seit Oktober 2017 Teil der Redaktion. Bereits als Leser habe ich mich täglich auf neue Artikel und News rund um EDM gefreut. Nun auf der Seite der Verfasser sein zu dürfen, macht mich sehr froh. Ich hoffe, eines Tages im Musik-Business - bevorzugt als DJ - arbeiten zu können. Neben Bigroom-Feuerwerk oder chilligen Future-House-Beats können Film-Soundtracks mich ebenfalls begeistern.

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