Der 16. März 2015 war ein Tag voller vielversprechender Releases, darunter Tiësto und KSHMRs Chartstürmer „Secrets“ oder die lange erwartete Single „Mayday“ von Dannic und Lucky Date. Auch auf Spinnin' Records' Imprint SPRS erschien mit dem Song „Telraam“ des niederländischen Produzenten-Duos Zonderling ein Track, der es in sich hat.
Spinnin' Records' Imprint SPRS ist für seinen innovativen Progressive- und Deep-House-Sound bekannt und verspricht dem Hörer gelungene Verschmelzungen beider Genres. Bereits mehrfach erschienen Singles des Duos Zonderling auf dem Sublabel, die allesamt durch ihren eher ungewöhnlichen Klang zu überzeugen wussten. Bei dem Musikprojekt Zonderling - zu Deutsch etwa so viel wie „Exzentriker“, was angesichts ihres erfrischend anderen Stils keine Überraschung darstellt - handelt es sich tatsächlich um zwei Mitglieder des erfolgreichen Drum-And-Bass-Trios Noisia, die Komplikationen mit ihren Fans aus dem Wege gehen und auch andere elektronische Genres erkunden wollten.
Dank ihrer ersten Releases bei SPRS mit niederländischen Titeln wie „Pruillip“ („Schmollmund“), „Zonnewind“ („Sonnenwind“), „Zinderlong“ („Raucherlunge“) und nun eben auch Telraam - was der niederländische Begriff für „Rechenmaschine“ ist) konnten sie innerhalb eines Jahres eine Fanbase aufbauen und zahlreiche Zuhörer mit ihrem innovativen Sound für sich gewinnen.
Bei Telraam griffen Zonderling auf einen bereits aus ihren früheren Releases bei SPRS bekannten Synthesizer zurück. Obwohl der Track klanglich eher in die Richtung des derzeit beliebten Future House geht, bemerkt man bereits im Intro Zonderlings Intention, das Genre mit Progressive House zu verbinden. Der sehr eingängige Hauptriff wird fast dauerhaft wiederholt und bietet nur in der Bridge des ersten Drops eine Variation. Doch genau damit punktet dieser Track: Der diffus klingende Riff unterliegt einer ständigen Veränderung durch immer wieder neu einsetzende und endende Synthesizer sowie Percussion-Elemente. Dadurch schlagen Zonderling eine Brücke zu klassischen Progressive-House-Songs.
Eine klug eingesetzte Bassline, die immer wieder neue Akkorde mit dem Hauptriff erzeugt, bringt ebenfalls Abwechslung in den Song, sodass der Hörer zunächst gar nicht das Gefühl hat, dasselbe zu hören. Die beiden unterschiedlich ausgestalteten Breakdowns bringen eine erfrischende Abwechslung zu den immer gleichen Bigroom-Drops, die sonst meist bei Spinnin' Records veröffentlicht werden. Rhythmisch gleicht der Song beinahe Zonderlings früherer Release „Zonnewind“ und folgt einer Art spanish tinge, einer typischen Jazz-Rhythmik.
Fazit: "Telraam" ist eine solide Release von Zonderling, der aber leider im Gegensatz zu früheren Releases des Duos der innovative Kick fehlt. Fans des groovy Sounds werden auf ihre Kosten kommen, eine gute Ergänzung für jede Musik-Sammlung ist der Track allemal.
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