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DJ Mag Top 100 & ihr Album kommen zur Sprache

Dimitri Vegas & Like Mike sprechen über Ghost- Producing

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten)

Kürzlich veröffentlichten die Kollegen von YourEDM ein überaus ausführliches Interview mit den belgischen DJ-Brüdern Dimitri Vegas & Like Mike. In fast 6000 Wörtern nehmen die beiden erstmals wirklich Stellung zum kontroversen DJ Mag Top 100 Voting, ihrem „iPad-Sieg“ und Gerüchten, dass sie Ghost-Producer für ihre Tracks benutzen. Eine Zusammenfassung.

„we’ve been working on this album for a couple of years now“

Zunächst widmen sich Michael Karl Thivaios und Dimitrios Anastasios Thivaios, wie die beiden bürgerlich heißen, ihrem Album. Der Platte, auf die ihre Fans schon seit nun mehr als zwei Jahren warten mit den Songs, auf die ihre Fans schon seit nun mehr als vier Jahren warten.

Wie erwartet werden die üblichen Phrasen wiederholt: Es soll etwas besonders werden, wir haben so viele Tracks am Start, am Ende werden es nur ein paar auf das Album schaffen und so weiter. Auch bezüglich des Release-Datums gibt es keine allzu neuen Informationen. Zwar peilen die beiden eine Veröffentlichung nahe ihrer diesjährigen Konzertshow „Bringing The Madness“ an, aber versprechen wollen sie nach den nicht eingehaltenen Deadlines nichts mehr. Somit werden wir uns wohl (mal wieder) auf das kommende Jahr vertrösten.

Schon interessanter wird es bei der Trackauswahl. Neben den drei bereits bestätigten Album Tracks (Nummer 1, Nummer 2 und Nummer 3) wird es nur vielleicht am Ende der EP ein paar Slots für „EDM-Banger“ geben. Ein Release von Van Gogh (ID mit Afrojack) oder We Are Legend (Kollaboration mit Steve Aoki) scheinen also weiterhin möglich, aber nicht wahrscheinlich. Dass Tracks wie "Whisper" oder "Yemaya" auch auf dem Album vorzufinden sein werden, ist mittlerweile jedoch sehr unwahrscheinlich geworden. Denn Dimitri Vegas & Like Mike sprechen an, dass viele Tracks für die Tomorrowland-Aftermovies nur auf Ideen basierten und nur einen Break oder einen Drop besäßen.

Es könnten Tracks zwischen 90 und 180 BPM auf dem Album sein, aber auch wenn Mike im Moment eher langsame, melodische Lieder produziert (siehe Snapchat-Leaks) - am Ende wird aber das Meiste (natürlich) Dancefloor-fähig sein.

„We worked together with Maarten Vorwerk

So ziemlich jeder der von Dimitri Vegas & Like Mike gehört hat, wird auch zwangsläufig mit dem Begriff „Ghost-Producing“ in Kontakt gekommen sein. Denn Dimitri Vegas & Like Mike wurden in der Vergangenheit (und teilweise auch noch heute) mit Beschuldigungen konfrontiert, dass sie beispielsweise Maarten Vorwerk Wakanda haben produzieren lassen - und dann für sich selbst den Erfolg eingestrichen zu haben.

Dimitri kommentiert nach seiner Auffassung zunächst einmal den Begriff „Ghost-Producer“ und erklärt, dass so jemand nur auch wirklich als solches benannt werden kann, sofern er nicht in den Credits aufgeführt wird. Und Maarten Vorwerk stehe in den Credits. Sein Name stehe aber nicht auf dem Songcover, weil er kein „performing artist“ sei. Er habe gar nicht auf dem Cover mit seinem Namen stehen wollen.

Die Menschen würden sowas insofern missbrauchen, als dass sie somit erklären, wo die Brüder heute stehen. Alles sei auf Ghost-Producer zurückzuführen, so die Leute. Doch so einfach sei das nicht. Die Sache mit „Ghost-Producern“ diene den meisten nur als Projektionsfläche, um Dimitri Vegas & Like Mike kritisieren zu können.

Zumal es sehr unwahrscheinlich sei, dass ein Künstler mit anderen Künstlern immer wieder kollaboriert, wenn er die ganze Arbeit verrichtet. Und wer einen Blick in die Credits von Arcade, Melody oder auch Stay A While wirft, wird sehen, dass dort nur Namen aufgeführt werden, die auch auf dem Artwork zu sehen sind.

„It’s a USB, it must be pre-recorded”…

… kommentiert Mike sarkastisch Vorwürfe, dass Dimitri Vegas & Like Mike (und die meisten anderen DJs auf großen Festivals) im Voraus produzierte Sets einfach abspielen lassen würden. Doch wir befänden uns in 2016, ergänzt Dimitri. Da gibt es Timecodes und ganze Teams, welche zum Beispiel für die Pyroshows verantwortlich sind.

„Yeah, we gave every single fucker an iPad“

Wirklich beschweren tuen sich die beiden bezüglich den Vorwürfen zum DJ Mag Top 100 Voting. Aus ihrer, zugegeben groß angelegten Kampagne, haben sich irrwitzige Theorien und Gerüchte entwickelt, denen es an jeglichem Wahrheitsgehalt fehle.

Frauen und weißen T-Shirts und iPads in der Hand haben während Dimitri Vegas & Like Mike-Shows Zuschauer angesprochen und gefragt, ob sie für die beiden stimmen würden. Das wars. Keine geschenkten iPads, keine Frauen in aufreizender Wäsche oder Ähnliches. 

Und auch einen kleinen „Seitenhieb“ Richtung Hardwell, konnten sich die beiden nicht verkneifen. So haben die beiden nie beim „name calling game“ auf Social Media teilgenommen. Wenn es ein Problem mit jemandem gab, habe man das immer privat zu klären versucht. 

Und immerhin, das sei erwähnt, wäre alles nach den Spielregeln gewesen. Wenn es also was zu kritisieren gibt, dann eher an dem System an sich und weniger den Teilnehmern.

Dimitri wirft noch ein: „What’s the difference in spending $20,000 or $50,000 for promoting on Facebook, versus just saying, “Hey, if you want to vote, you can vote here“? Ein Ansatz, der sich sicherlich diskutieren lässt.

Ein seltsamen Beigeschmack hinterlässt dann nur Mike’s letzter Satz auf die Frage „Well, I think that about covers it guys… unless you have anything left that you want to touch on?“: „VOTE FOR US!“.

Alles in einem ist jedoch ein sehr lesenswertes Interview, vor allem für die Menschen, die Dimitri Vegas & Like Mike eher kritisieren als loben.

Dimitri Vegas & Like Mike sprechen über Ghost-Producing

 

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Über den Autor
Christian Lütgens
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