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Streaming-Premiere als erster Künstler

Armin Van Buuren veröffentlicht sein UMF-Set bei Spotify

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten)

Armin Van Buuren Veröffentlicht sein UMF-Set bei SpotifyArmin Van Buuren UMF-Set bei Spotify.

Armin van Buuren macht als erster Künstler jemals und weltweit die Suche nach seinem diesjährigen UMF-Set etwas einfacher: er veröffentlicht sie auf allen führenden Streaming-Plattformen. Warum dies Vor- und Nachteile hat, lest ihr hier!


Ultra Music Festival - Der Trendsetter

Das Ultra Music Festival (kurz: UMF) ist definitiv eines der Veranstaltungshighlights des Jahres, bei dem die Creme de la Creme der internationalen DJs und Live-Acts auf diversen Bühnen ihre neuesten Tracks spielen, welche z.T. erst Monate später offiziell veröffentlicht werden. Beheimatet im Bayfront Park in Miami hat sich die Veranstaltung über die Jahre zur Test-Area für viele spätere Hits entwickelt; so erinnere man sich an Avicii’s legendäres Set von 2013, welches als spektakuläre Vorschau auf die Welthits diente, die er in den darauffolgenden Monaten veröffentlichte.

Natürlich sind Fans in aller Welt gespannt, welche Tracks ihr jeweiliger Lieblings-Act spielen wird und „jagt“ quasi diesen Sets hinterher. Bisher war man dabei auf mehr oder wenige gute Mitschnitte auf Youtube oder Soundcloud angewiesen. Die Zeiten könnten nun vorbei sein.

 

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DJ-Mixes auf Spotify - Der rechtliche Hintergrund

Armin van Buuren war in diesem Jahr sogar auf 2 UMF-Bühnen als Headliner anwesend, zum einen auf der Mainstage, zum anderen auf seiner eigenen „A State Of Trance“-Stage. Auch seine Sets sind bei der weltweiten Fanbase sehr begehrt (der UMF 2017-Mitschnitt auf Youtube verzeichnet mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Views), und der holländische Trance-Superstar hat nun als erster Künstler einen möglicherweise entscheidenden Schritt gemacht: er veröffentlichte vor zwei Tagen sein gesamtes Mainstage-Set in bester Qualität auf Spotify.

Zum rechtlichen Hintergrund: Armin van Buuren spielt selbstverständlich in seinen Sets nicht nur seine eigenen Produktionen oder Releases von seinem Label Armada. So gilt es, die Streaming-Rechte an allen Produktionen zu sichern, die nicht von ihm sind oder über seine Firma laufen. Das kann mitunter ein quälend langer und wirtschaftlich schwieriger Prozess sein, denn alle Labels und Künstler, die in einem solchen Mix integriert sind, müssen ihr OK geben und wollen auch beteiligt werden. Daher findet man nur selten solche Live-Mitschnitte von Festivals auf den offiziellen Streaming-Plattformen, und auch bei Youtube riskiert man mit dem Upload solcher Live-Mitschnitte schnell einen Strike.


Armin van Buurens UMF 2017 auf Spotify - eine genau Betrachtung

Armin van Buuren hat es nun geschafft, sein Set auf Spotify, Apple Music und Deezer zu veröffentlichen. Ein Vergleich mit der Setlist bei 1001Tracklist.com zeigt aber, daß NICHT das gesamte Mainstage-Set enthalten ist: es fehlen mindestens 9-10 Minuten, in denen van Buuren Mashups und Bootlegs bekannter Charts-Themen gespielt hat (u.a. Alan Walkers „Faded“, Jordan & Bakers Klassiker „Explode“ etc.). Hier offenbart sich dann die Rechteproblematik in der Kürzung des Sets. Van Buuren hat quasi nur eigenes Material auf Spotify veröffentlicht, das keiner weiteren Rechteklärung bedarf; alle weiteren Titel, die geklärt werden müßten, sind bei Spotify nicht enthalten. So schön also das Set in bester Qualität zum Streamen ist, so sehr muß auch im Vorhinein darauf geachtet werden, WAS gespielt wird, damit der Prozeß der Rechteklärung schnell und kostensparend abgeschlossen ist.

 

Fazit: UMF-Sets auf Spotify sind eine feine Sache und könnten tatsächlich Schule machen. Allerdings schränkt der rechtliche Hintergrund die DJs sehr ein: man kann quasi keine Bootlegs mehr spielen, in denen beispielsweise Vocals aus aktuellen Chart-Hits enthalten sind (eine gängige Taktik der internationalen DJ-Riege), es sei denn, man läßt sich auf die rechtliche Streaming-Klärung ein, zahlt viel drauf und kann das Set erst nach der Klärung veröffentlichen, was Wochen und Monate dauern kann und das Set wiederum un-aktuell macht. Oder aber man kürzt es wie Armin van Buuren und spart diese heiklen Titel einfach aus. Daher ist der Schritt des holländischen Stars mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu sehen: die Live-Stimmung ist sehr schön und qualitativ hochwertig eingefangen, aber musikalisch muß sich der DJ leider dem lästigen Papierkram unterwerfen und seine Sets planen, kürzen o.ä. und kann sie nicht spontan entwickeln. Wer also auf Vollständigkeit des Sets bedacht ist, ist mit dem Youtube-Mitschnitt besser bedient.

 

 

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Über den Autor
Jens Ophälders

Die Genetik ist letztendlich schuld: vom Vater mit großer Liebe zur Musik ausgestattet, von der Mutter mit dem Talent zum Schreiben. Dance-Charts bildet daher für mich die Symbiose dieser beiden Eigenschaften, endlich mal Schreiben über eine der tollsten Sachen der Welt: Musik! Reviews zu neuen Singles sind dabei ebenso auf meiner Tagesordnung wie Beobachtungen zur Entwicklung der mittlerweile 35-jährigen Geschichte kommerzieller, elektronischer Dance Music (und aller dazugehörigen Nebenschauplätze). info (at) jompsta.com

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