"King Kong" von Oliver Heldens - im HI-LO Touch.
Oliver Heldens veröffentlicht “King Kong“ im HI-LO Touch. Dass hinter letzterem dieselbe Person steckt, sollte kein Geheimnis mehr sein. Nach längerer gefühlten Ideenlosigkeit ist diesmal wieder eine starke Nummer am Start, die Erinnerungen an die Hochphase des Deep House/Future House hochkommen lässt. Werfen wir Mal einen genaueren Blick auf “King Kong“!
Ernstzunehmend betreibt Oliver Heldens sein Pseudonym seit 2015. Damals veröffentlichte er mit “Renegade Mastah“ direkt Mal einen wahren Underground-Banger, der das bekannte Sample wieder richtig populär machte. Mit 11 Millionen Plays auf Spotify führt die Scheibe übrigens auch die Liste der erfolgreichsten Veröffentlichungen HI-LOs an. Mit “Steam Train“ sowie “WTF“ in Zusammenarbeit mit Sander van Doorn folgten 2016 die letzten beiden nennenswerten Titel. Mittlerweile sollte klar sein, dass HI-LO ein Underground-Projekt ist, dass sich irgendwo zwischen Techno, Tech House und Deep House bewegt. Natürlich bleibt da das Mainstream-Publikum größtenteils exkludiert. Die Idee, einen wahrscheinlich ursprünglich für Oliver Heldens angedachten Song selbst zu editieren, ist ein kluger Schachzug, da somit die Reichweite beider Projekte genutzt wird.
Das Jahr 2014 war der Startschuss für den Niederländer. “Gecko (Overdrive)“ machte die Runden und katapultierte Future House ins Zentrum der EDM-Szene. Die Nummer wurde sogar so erfolgreich, dass heutzutage wahrscheinlich jeder auf einer Party den Titel mitsummen könnte. Weiter ging es mit “THIS“, ebenfalls eine starke Produktion, “Last All Night (Koala)“, “Waiting“, “Shades of Grey“, “Bunnydance“, “You Know“, “Melody“ und schließlich “The Right Song (Wombass)“. Leider setzte auch bei Oliver Heldens die krankhafte Erscheinung ein, man müsse jeden erfolgreichen Club-Track mit Vocals nochmal releasen. Lieder wie “Koala“, “Gecko“ sowie “Wombass“ wurden auf diese Weise unnötig ihres brillanten Instrumentals beraubt.
Auf diese kommerziell sehr erfolgreiche Phase folgte ein verstärkter Fokus auf die deepen Klänge. Hier und da machte Heldens auf sich aufmerksam, doch insgesamt kann man seit circa zwei Jahren eine ansteigende Interessenlosigkeit verzeichnen. Das macht sich auch in den DJ Mag Top 100 bemerkbar: Mittlerweile droppte Oliver Heldens aus den Top 10.
Umso interessanter ist die aktuelle Single des 23-Jährigen. Mit einem Piano, welches wir bereits von “Melody“ kennen, steigen wir in ein. Zügig folgt der kräftige Drop, der seine Melodie rein durch Variationen der Bassline zum Ausdruck bringt. Besonderes Augenmerk liegt auf dem White-Noise-Effekt zu Beginn der Drops. Das rauschige Zischen hält nicht allzu lange an wie bei manch anderen EDM-Tracks, sondern verschwindet rhythmisch interessant im Bass-Konstrukt. Die Nummer mag vielleicht etwas eintönig klingen, wird jedoch wahrscheinlich für einige Oliver-Heldens-Fans der alten Schule ein wahrer Lichtblick sein!
Fazit: Oliver Heldens hat mit seinem persönlichen HI-LO Edit zu “King Kong“ möglicherweise seinen Pfad wiedergefunden. Seine letzten Veröffentlichungen waren von einer gewissen Belanglosigkeit begleitet, die hiermit ihr Ende gefunden haben könnte.
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