In der EDM-Szene gibt es kaum DJs, die so beliebt sind wie Oliver Heldens. Der Niederländer strahlt zum einen bei seinen Live-Sets und in Interviews enorme Sympathie aus und erzeugt zum anderen durch seine fröhlichen House-Tracks gute Laune bei den Menschen. Wir schauen uns an, mit welchen Tracks uns Oliver Heldens in den letzten zwölf Monaten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
Das musikalische Jahr von Oliver Heldens begann bereits am 10. Januar mit der Veröffentlichung seiner Kollaboration mit dem Future-Bounce-Youngstar Mesto. Mit dem Titel “The G.O.A.T.“ und der Argentinien-Flagge auf dem Cover stellen sich die beiden Produzenten in der Diskussion um den besten Fußballer Allerzeiten klar auf die Seite von Lionel Messi. Musikalisch gibt es frische Future-House-Sounds auf die Ohren, die im Gesamtergebnis eine coole Mischung beider Signatursounds darstellen. Die Collab kam bei den Fans sehr gut an. 10 Millionen Streams auf Spotify sind für einen reinen Future-House-Track ein hervorragendes Ergebnis. So war “The G.O.A.T.“ einer der beliebtesten Genre-Tracks des Jahres.
Im Februar ging es dann mit dem Track “Take A Chance“ in eine andere Richtung. Der Song sampelt das gleichnamige Lied von Mr. Flagio aus dem Jahr 1983 und verfolgt einen dementsprechend fröhlichen Disco-Sound. Über dem groovigen House-Instrumental wurden die Original-Vocals der Gruppe gelegt. Diese Kombination versprüht positive Vibes. Dazu passt auch der groovige Drop, der über weite Teile von dem Gesang begleitet wird. “Take A Chance“ ist eine moderne House-Nummer mit dem Flair der Disco-Nummern aus den 80er-Jahren. Auf Spotify sammelte der Track 5,5 Millionen Streams, womit Oliver Heldens sicherlich gut leben kann. Für diese fröhlichen Vibes lieben die Fans den DJ.
Eine Fan-Favorite aus dem diesjährigen Livestream-Set von Heldens zum Ultra Music Festival Miami war die ID “Details“ mit dem Sänger Boy Matthews. Schon wenige Wochen nach der Premiere erfolgte das Release am 17. April über ein Sublabel von Sony. Dass der Song von einem Major-Label vertrieben wird, war am Sound des Tracks erkennbar. So ist das Fundament von “Details“ ein grooviges Future-House-Instrumental, das durch den eingängigen Gesang sehr mainstreamtauglich erscheint. Die Vocals von Boy Matthews sorgen erneut für gute Laune und einen Ohrwurm beim Hörer. Diese Ausrichtung spiegelte sich auch in den Streamingzahlen wider. Mit fast 20 Millionen Streams ist “Details“ der erfolgreichste Track von Oliver Heldens in diesem Jahr.
Während “Details“ mehr für den Mainstream produziert wurde, widmete sich die darauffolgende Single “Rave Machine“ eher dem Underground. So erschien auch dieses Release nicht auf dem hauseigenen Label, sondern am 22. Mai auf dem Label Toolroom Productions, dessen Releases allgemein mehr von klassischen Techno-Klängen geprägt sind. Auch diese Single kannten die Fans bereits aus den Sets von Oliver Heldens. Der Track ist eine basslastige Mischung aus House und Techno. Das Ganze basiert auf dem Sample “Reach Out“ von Sweet Merci aus dem Jahr 1990. Die Heldens-Fans mochten den technoideren Sound und lobten den musikalischen Ausritt. Auf Spotify sammelte der Track, wie man erahnen konnte, mit 2,4 Millionen vergleichsweise wenig Streams.
Im August kehrte Oliver Heldens zurück zu seinem eigenen Label und veröffentlichte die langerwartete ID “Break This Habit“. Erstmals tauchte der Track beim Neujahresset in den USA auf. Der Hype brach bei den Fans aus, als der Niederländer die ID beim Tomorrowland Around The World und seinen Spezialsets auf einem Boot und in einer Oper in Amsterdam spielte. “Break This Habit“ ist eine groovige House-Nummer mit poppigem Vocal von Kiko Bun, die einem nicht mehr aus dem Ohr gehen. Das Zusammenspiel aus Instrumental und Vocal funktioniert grandios. Auf Spotify belohnten die Fans den Sound mit 8,4 Millionen Streams. Die Einnahmen spendete der Produzent an Opfer von COVID-19.
In den letzten Monaten erfreute Heldens seine Fans mit der Veröffentlichung zahlreicher IDs. So war der Track “Somebody“, den er am 25. September veröffentlichte, den Fans bereits vom virtuellen Tomorrowland und den Spezialsets bekannt. Zusammen mit House-Produzent Funkin Matt und dem englischen Gesangsduo Bright Sparks ist eine House-Nummer entstanden, die von einem monströsen Bass getragen wird. Der Sound ist im Vergleich zu anderen Songs deutlich düsterer. Diese Ausrichtung kam nicht so gut an. Auch wenn der Track überwiegend positive Kritiken erntete, verzeichnete er nicht einmal zwei Millionen Streams auf Spotify.
Das ID-Dropping von Oliver Heldens ging im November in die nächste Runde. Dieses Mal war der Track “Set Me Free“ an der Reihe, dessen Release die Fans mehr erwartet hatten als jedes andere. Beim Tomorrowland fungierte der Song als Intro und verursachte bei den Menschen vor den Bildschirmen durchweg gute Laune. Als Collab mit dem Projekt Party Pupils strotzte “Set Me Free“ förmlich vor positiven Vibes und animierte die Menschen zum Tanzen. Aufgrund der Dance-Ausrichtung des Songs gründete Oliver Heldens ein neues Label namens OH2 Records, auf dem zukünftig ausschließlich mainstreamtaugliche Musik erscheinen soll. “Set Me Free“ war mit knapp fünf Millionen Streams ein gelungenes Labeldebüt.
Zwei Wochen vor Jahresende überraschte Oliver Heldens seine Fans mit einer weiteren ID, auf die Fans des Tomorrowland-Sets warteten. Dort freierte der Track “Freedom For My People“ Premiere. Knapp ein halbes Jahr später erfolgte das Release auf dem neugegründeten Label. Der House-Track basiert auf einem Gedicht von der amerikanisch-simbabwischen Sängerin Shengudzo, dessen Botschaft den Produzenten so sehr begeisterte, dass er einen ganzen Song daraus bauen wollte. Die tiefsinnigen Vocals der Sängerin werden von einem episch klingenden Piano-Instrumental begleitet, das etwas an die alten Tracks wie “Melody“ erinnert. Musikalisch zweifellos ein Jahreshighlight von Oliver Heldens.
Neben den zahlreichen Singles erschienen noch drei Remixe des House-Liebhabers. Im April machte er aus dem Pop-Song “The Other Side“ von SZA und Justin Timberlake eine fröhliche House-Nummer, die auf Spotify fast fünf Millionen Mal gestreamt wurde. Ähnlich groß war sein Remix für Katy Perry, den er am 22. Juni auf den Markt brachte. Den wenig erfolgreichen Pop-Song “Daisies“ verwandelte der Labelboss in eine groovige House-Produktion, bei der die beschriebenen Piano-Sounds aus anderen Tracks im Mittelpunkt stehen. In eine ähnliche Richtung wie “Rave Machine“ ging der Remix zu “Tear It Up“ von Solardo und Paul Woolford. Auch die Streamingzahlen sagen es aus: Dieses Release war eher etwas für Hardcore-Heldens-Fans.
Auch die Releases unter seinem Underground-Alias HI-LO sollten nicht unerwähnt bleiben, denn diese hatten musikalisch eine Menge zu bieten. Der erste Track unter dem Zweitprojekt war “Zeus“ im Juli. Es war das Labeldebüt von HI-LO auf mau5trap und bestach durch einen mächtigen, fetten House-Sound. Einen ähnlichen Sound pflegte der Nachfolger “Kronos“ im September. Diesen innovativen Sound gibt es in der EDM-Szene kein zweites Mal.
Fazit: Das Jahr 2020 war eines der stärksten Jahre in der Karriere von Oliver Heldens. Anstelle der Gigs beglückte der Niederländer seine Fans mit einem hochgelobten Tomorrowland-Set und kreativen Live-Streams auf einem Boot, in einer Oper oder auf einer Rennbahn. Dort spielte er eine Menge IDs, die er im Laufe des Jahres veröffentlichte. Musikalisch war Oliver Heldens sehr vielseitig unterwegs. Er präsentierte seinen Fans klassische Future-House-Tracks wie “The G.O.A.T.“, war mit mainstreamtauglichen Songs wie “Details“ und “Break This Habit“ auf Spotify erfolgreich und präsentierte mit “Rave Machine“ oder “Take A Chance“ einen neuen Sound. Dazu kamen große Remixe für Pop-Stars und starke Releases unter seinem Alias. Für Oliver-Heldens-Fans war 2020 ein Highlight. Auf das Album im kommenden Jahr können wir uns freuen.
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