Für den 20. Juli hat das italienische Produzenten-Duo VINAI mal wieder eine Release angekündigt, nachdem sie ihre Fans fast ein Vierteljahr auf dem Trockenen sitzen ließen. „The Wave“ wird die Nummer heißen, die pünktlich kurz vor Tomorrowland über die Musikliebhaber des EDM hereinbrechen wird. Und ja, tut uns wirklich furchtbar leid, aber es kommen in diesem Artikel noch mehr schlechte Wellen-Wortspiele.
Die italienischen Brüder Alessandro und Andrea Vinai, die sich selbst VINAI nennen, stammen aus der Stadt Brescia. Ihren Durchbruch feierten sie frühestens Ende 2013 mit ihrem Track „Hands Up“ und dann letztendlich mit ihrer Kollaboration „Raveology“ gemeinsam mit den „Tsunami“-Produzenten (wie passend...) DVBBS. Sie surften auf der zu dieser Zeit aufkommenden Welle an Bigroom-Produktionen, wobei sie einen unverkennbaren Sound entwickelten, der an Melbourne Bounce angelehnt ist. Unverkennbar vor allem deshalb, weil jede ihrer Produktionen exakt wie ihr Vorgänger klingt. Seit „Raveology“ kollaborierten VINAI häufiger, darunter mit „Mr Bounce“ TJR, R3hab und Dimitri Vegas & Like Mike, die den Tracks aber allesamt nicht ihren Stempel aufzudrücken wussten. Beinahe jeder ihrer Tracks ruft unter ihren Fans einen Proteststurm hervor, doch endlich auch auf andere Wege der Musikproduktion als nur „Strg + C“ und „Strg + V“ zu erkunden. Dem folgten sie dann kurzerhand auch mit ihrem bislang letzten Track „Legend“.
Nein, es handelt sich hier (gottseidank) um kein Cover von „Die perfekte Welle“, so schamlos sind nicht einmal die VINAI-Brüder. Ansonsten ist zu „The Wave“ nicht viel zu sagen. VINAI haben sich einmal mehr an ihrer bislang sehr erfolgreichen Copy-Paste-Strategie orientiert und liefern mit „The Wave“ gleichsam „Raveology 6.0“ ab. Neue Melodie, etwas anderer Buildup und die sehr energiereichen Vocals des ehemaligen Rocksängers Harrison machen den Track zwar zur bisher herausragenden Version der VINAI-Standard-Track-Vorlage, zu mehr reicht es aber auch nicht.
Was können wir dazu noch sagen? Perfekter Track zum feiern, wird über die Beatport-Charts hereinbrechen wie ein Tsunami und eine Flut von Fan-Protesten heraufbeschwören - wie immer bei einer neuen VINAI-Release eben. Dazu steht eine Woche nach Release noch Tomorrowland an, wo die Nummer mit Sicherheit ziemlich gehyped werden dürfte. In den bisherigen Previews ist nicht ersichtlich, ob beide Drops gelich sein werden oder tatsächlich auch der von VINAI auf Facebook geteaste Hardstyle-Drop mitverarbeitet wurde. Sollte er es nicht sein, dürfte es sich lohnen, auf Remixe der Nummer zu warten, denn diese Version hat es wirklich in sich.
Fazit: „The Wave“ ist ein typischer VINAI-Track, nicht mehr und nicht weniger. Die Beatport-Charts werden wohl hinweggespült, VINAI wieder einmal nicht dazu veranlassen wird, sich etwas neues zu suchen. Nichtsdestoweniger ist „The Wave“ aber eine Investition wert.
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