Kein Klassiker ist heutzutage vor einer Neuauflage sicher. Sei es die inzwischen hundertste Version von “Explode“, ein Cover von “Kernkraft 400“ oder doch “Seven Nation Army“, die Musikindustrie plündert fleißig bei den Hits der Vergangenheit. Zuletzt traf es auch “Supa Dupa Fly“ und “God Is A Girl“, nun sogar “Everytime We Touch“ - sie alle bekamen zweifelhafte HandsUp-/Bigroom-Remakes.
Wie in der Einleitung angedeutet ist der Autor dieses Artikels nicht der allergrößte Fan dieses Tracks. Warum? Nun, einerseits ist “Everytime We Touch“ eines der wenigen Lieder, die nun wirklich keinen Remix nötig haben. Und zweitens handelt es sich bei Hardwells und Maurice Wests Version um eine gewaltige Verschlechterung gegenüber dem Original. Der bisherige Lead-Sound weicht Hardwells Standard-Saw-Wave, die Melodie und das Vocal werden natürlich beibehalten. Und so kommt bereits im Breakpart das Gefühl auf, dass wir es hier hier nicht mit einem eigenständigen Track zu tun haben, sondern nur mit einer Kopie des Originals.
Der Verdacht erhärtet sich im Drop (natürlich). Auch hier wurde das originale Arrangement weitestgehend übernommen, nur eben in schlechter. Die HandsUp-Kick wurde naturgemäß gegen eine Bigroom-Kick mit bouncigem Offbeat-Bass ausgetauscht - heraus kommt eine etwas zu schnell geratene Form von Melbourne Bounce oder eine sehr langsame Form von Reverse Bass. Wirklich befriedigend ist das allerdings nicht.
Fazit: Ein unnötigeres Release hätte sich Hardwell kaum aussuchen können. Dieser Track stellt eine sichtliche Verschlechterung des Originals dar. Es gibt eigentlich keinen triftigen Grund, Hardwells und Maurice Wests Version dem Original vorzuziehen - billigere Sounds, ein ziemlich bassarmer Drop und die allgemein überhaupt nicht eingefangene Stimmung des Originals machen eben kein gutes Rework aus.