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Am 19.09. endet das Voting

DJ Mag TOP 100 2018: iPad-Regeln

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten)

DJ Mag TOP 100 2018: iPad-RegelDimitri Vegas & Like Mike.

Am 19. September 2018 um 23:59 Uhr endet das diesjährige DJ Mag TOP 100 Voting. Wie jedes Jahr werden die 100 populärsten DJs der Welt ermittelt. Und wie in jedem Jahr - so viel steht fest - werden kurz nach der Bekanntgabe des Rankings die Emotionen hochkochen. Einige wundern sich, warum DJ X so weit oben zu finden sein wird, oder warum der bekannte Star-DJ Y so viele Plätze nach unten gerutscht ist. Geht hier alles mit rechten Dingen zu? Wird betrogen? Mogeln vielleicht einige Acts, um weiter nach oben zu kommen? Das DJ Mag hat sich jetzt zur sogenannten "iPad-Affäre" - wir erinnern uns (Dimitri Vegas & Like Mike) - geäußert und seine Regeln verschärft.


Wer gegen die Regeln verstößt wird disqualifiziert

"Jeder Künstler oder Vertreter eines Künstlers, der absichtlich gegen diese Regeln verstößt, riskiert, von der Umfrage ausgeschlossen,- und öffentlich genannt zu werden". Eine harte Regel, die aber an sich selbstverständlich sein sollte. Wer betrügt, der fliegt. Aber was war passiert?

Im Jahr 2015 erreichten Dimitri Vegas & Like Mike Platz 1 der TOP 100 DJ-Liste. Kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses hagelte es Kritik von allen Seiten und die Kommentatoren überschlugen sich weltweit. Promotion-Teams hätten mit den inzwischen berühmten iPads für Stimmen gesorgt. Auf Festivals, in Einkaufszentren oder in allgemein öffentlichen Bereichen sind sie ausgeschwärmt und haben direkt vor Ort für eine Teilnahme am DJ Mag Voting geworben. Damit sollte sichergestellt werden, dass Dimitri Vegas & Like Mike Punkte für das Ranking erhalten. DJs wie beispielsweise Hardwell äußerten sich im Anschluss öffentlich negativ auf sozialen Netzwerken (Hardwell wurde darauf hin für zwei Jahre vom Tomorrowland ausgeschlossen) über diese Methoden des Stimmenfangs. Es half nichts. Der iPad-Skandal war geboren und haftet bis heute am Image von Dimitri Vegas & Like Mike.

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Bis heute wird aber auch das DJ Mag für die Auszählung kritisiert. Das Ranking scheint zu leicht manipulierbar. Wer viel Budget hat, kann Promo-Team losschicken und verbessert so seine Platzierung. Aber wie sieht das nun im Jahr 2018 aus, drei Jahre nach dem großen Skandal? Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Regeln:

Künstler oder Organisationen, die Promo-Teams einsetzen wollen, müssen ihre Nutzung bei jeder Gelegenheit registrieren. Dazu gehört die gemeinsame Nutzung von Datum und Uhrzeit des Betriebs, Gerätetyp, IP-Adresse und Verwendungsort.

Das bedeutet, dass das DJ Mag die iPad-Stimmen rausfiltern kann und sieht, wie viele Stimmen von einem einzigen Gerät stammen. Man darf gespannt sein, ob das DJ Mag nach Ablauf der Votingperiode hier Zahlen veröffentlichen wird. Welcher DJ hat iPads intensiv eingesetzt, um Stimmen zu fangen? Schauen wir die nächste Regel an:

Der Gerätebetreiber oder jemand vom Promo-Team muss das Gerät dem Wähler übergeben. Dieser muss den gesamten Votingprozess selbst durchführen. Es ist nicht erlaubt, dass die Person vom Promo-Team sich mit dem Account des Wählers einloggt und für ihn stellvertretend die Wahl durchführt.

Diese Regel ist sehr wichtig. In der Vergangenheit ist es übliche Praxis gewesen - im Besonderen bei Dimitri Vegas & Like Mike -, dass die Mitarbeiter aus einem Promo-Team die Leute angesprochen haben, diese sich dann via Facebook,- oder Google-Account eingeloggt hätten und dann wieder jemand vom Team das Voting durchgeführt habe. Das ist nun verboten. Kommen wir zur nächsten Regel:

Der Ort der Promotion muss für den Künstler als relevant erachtet werden. Zur Klarstellung: Festivals, Clubs oder Veranstaltungen mit den Kampagnen-DJs sind erlaubt. Einkaufszentren, Straßen, Schulen, Universitäten, Colleges oder andere nicht damit zusammenhängende Gebiete mit hoher Besucherfrequenz sind nicht erlaubt. Im Zweifelsfall bitte fragen.

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Auch diese Regel tangiert die Praxis vergangener Jahre. Man darf nun nicht mehr vor einer Schule z.B. angesprochen,- und zum Mitmachen aufgefordert werden. Festivals sind erlaubt. Aber alle Orte, die nicht direkt mit dem DJ an sich verbunden sind, werden ausgeschlossen vom Voting. Hier kann die IP-Aufzeichnung Aufschluss geben. Anhand dessen lässt sich ein Ort relativ genau bestimmen.

Das DJ Mag wird "zufällige Wähler" zu populären Veranstaltungen schicken, die während des Abstimmungsprozesses aktiv sind, um sicherzustellen, dass die Regeln eingehalten werden.

Es wird also kontrolliert. Man darf gespannt sein, in wie weit das DJ Mag irreguläre Votes aus dem Gesamtergebnis streichen wird. Nochmal: Wünschenswert wäre es, wenn hier Zahlen der Transparenz wegen später öffentlich gemacht werden.

Jeder Künstler oder Vertreter eines Künstlers, der absichtlich gegen diese Regeln verstößt, riskiert, von der Umfrage ausgeschlossen,- und öffentlich genannt zu werden

Die Eingangs bereits erwähnten Konsequenzen. Bis dato wurden keine Disqualifikationen bekannt gemacht. Aber es wird spannend sein, ob nach Ende der Abstimmungsperiode Namen genannt werden, die im Zusammenhang mit Regelverstößen stehen. Am 20. Oktober werden im Rahmen des Amsterdam Dance Events die Ergebnisse bekannt gegeben. Dann wissen wir, wer die 100 DJs mit der größten Popularität im Jahr 2018 sein werden.

 

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Über den Autor
S. Wernke-Schmiesing

Während meines Studiums gründeten wir 2008 die Dance-Charts. Als reine Musik-Promotion-Agentur gestartet, entwickelte sich die Plattform zu einem der größten Blogs und News-Portale für Dance-Musik in Deutschland. Als Chefredakteur heißt es täglich News recherchieren und Entscheidungen treffen. Neben der Tätigkeit für die Agentur bin ich regelmäßig als DJ in Clubs und Großraumdiskotheken unterwegs.

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