Im Vorfeld des Ultra Music Festivals 2015 in Miami posteten Steve Aoki und Headhunterz - die sich auf einer Tour näher kennengelernt und angefreundet hatten - mehrere Snaps und Instagram-Videos von einer gemeinsamen Produktion. Fans beider Producer waren entzückt, als Steve Aoki dann beim UMF Headhunterz auf die Bühne holte und sie beide zusammen „The Power of Now“ performten, ihre Kollaboration, die durch ihre Zusammenarbeit entstandet war. Später spielte Headhunterz den Track auch in seinen Sets, darunter auch seinem Auftritt bei Bij Igmars SLAM!FM-Show.
Beim Namen „Headhunterz“ (bürgerlich Willem Rebergen) sollte es in jedem EDM-Fan klingeln. Bislang produzierte der Niederländer Hardstyle vom Feinsten und baute sich eine breite Fanbase auf (wie eine knappe Million Facebook-Follower belegt). Dennoch entschied er sich Ende des vergangenen Jahres dazu, einen Wechsel hin zum derzeit (noch immer) festivalrelevanten Bigroom-Stil zu vollziehen. Gemeinsam mit Hardwell veröffentlichte er auf dessen erstem Studioalbum „United We Are“ im Januar den Track „Nothing Can Hold Us Down“, der ebenso wie seine kurz darauf erschienene Produktion „Once Again“ andeutet, was er sich für die Zukunft vorgenommen hat: Nicht etwa eine komplette Abkehr von seinen Hardstyle-Ursprüngen, sondern eine Mischung der Vorzüge beider Genres. Dies ist ihm auch mit seiner Kollaboration „Live Your Life“ gemeinsam mit Crystal Lake gelungen.
Steve Aoki ist einer der schillerndsten Namen der Musikindustrie. Der US-Amerikaner ist besonders für seine extravaanten Liveshows bekannt, in denen er traditionell seine Zuschauer „caked“, also mit Torten bewirft. Dass Steve Aoki ein echter Fleißbatzen ist, wissen wir ja nun schon. Nicht jeder Musiker schafft es, zwei qualitativ hochwertige Studioalben innerhalb eines Jahres auf den Markt zu werfen (Alben und Torten... der Mann weiß, was er wirft!). Auch ist bekannt, dass er mit Vorliebe Kollaborationen produziert, so auch gemeinsam mit Dimitri Vegas & Like Mike diverse Tracks unter dem gemeinsamen Pseudonym „3 Are Legend“. Sein drittes Album „Neon Future III“ wird bald erwartet, eigenen Aussagen zufolge hat Aoki bereits genug Tracks für eine weitere Ausgabe, darunter zahlreiche Kollaborationen; auch „The Power of Now“ dürfte darauf zu finden sein.
In „The Power of Now“ wird recht schnell klar, wer für welchen Teil zuständig war: Während Headhunterz den für ihn typischen Hardstyle-Sound im Buildup- und Break-Part entwickelt, dürfte es keine zwei Meinungen geben, dass Steve Aoki den Drop produziert hat. Der Track beginnt mit einer diffusen Pluck-Stimme, der langsam ein Hardstyle-Synthesizer als Bass-Stimme hinzugefügt wird. Die Melodie dieser Stimme ist episch wie man es von Headhunterz geohnt ist. Der Drop hingegen ist sehr elektronisch gestaltet, passt zwar nicht recht zum Rest des Tracks, eignet sich dafür aber großartig für Clubs und Festivals. Insgesamt haut „The Power of Now“ ziemlich rein, Titel ist hier wohl Programm. Großartige Bigroom-Produktion. Der Track erscheint am 2. Oktober auf Steve Aokis Privatlabel Dim Mak.
Fazit: Auf jeden Fall große Kaufempfehlung. Headhunterz im Bigroom-Bereich ist einfach nur Spitzenklasse, seine Einflüsse bringen das Genre wirklich weiter. Einfach nur feierbar, die Nummer.
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