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Vierte Ausgabe der beliebten Album-Reihe

Steve Aoki - Neon Future IV [Album Review]

(Geschätzte Lesezeit: 4 - 7 Minuten)

Steve Aoki - Neon Future IV"Neon Future IV" von Steve Aoki.

Wenn man über Artists in der EDM-Branche spricht, die auffällig häufig neue Songs veröffentlichen, dann dauert es nicht lange bis der Name Steve Aoki fällt. In seiner Dokumentation “I’ll Sleep When I’m Dead“ hat man eindeutig gesehen, dass der US-Amerikaner ein echtes „Arbeitstier“ ist. So kommt es nicht überraschend, dass Steve Aoki jetzt ein neues Album am Start hat. Dabei handelt es sich um eine weitere Episode der Album-Serie “Neon Future“, die der 42-Jährige im Jahr 2014 gestartet hat. Unter dem Titel “Neon Future IV“ erschien am 03. April 2020 der vierte Teil der Reihe. Das Album umfasst zwei CDs mit insgesamt 27 Tracks, die zu einer Hälfte bereits ausgekoppelt und zur anderen Hälfte noch unveröffentlicht sind. Wir haben uns intensiv mit dem neuen Album beschäftigt und stellen euch an dieser Stelle den abwechslungsreichen Longplayer vor.


Neon Future IV - Tracklist

Seite 1:
01. Closer To God (mit Kita Sovee & Julien Marchal)
02. I Love My Friends (mit Icona Pop)
03. Halfway Dead (mit Global Dan & Travis Barker)
04. Tory Lanez (mit Daylight)
05. One True Love (mit Slushii)
06. GIRL (mit AGNEZ MO & Desiigner)
07. Maldad (mit Maluma)
08. Last One To Know (mit Mike Shinoda & Lights)
09. Love You More (mit LAY & will.i.am)
10. 2 In A Million (mit Sting & SHAED)
11. Let It Be Me (mit Backstreet Boys)
12. 1 4 U (mit Zooey Deschanel)
13. Inside Out (mit Felix Jaehn & Jamie Scott)
14. Play It Cool (mit Monsta X)
15. Crash Into Me (mit Darren Criss)

Seite 2:
01. New Blood (mit Sydney Sierota)
02. Horno Deus (mit Yuval Harrari)
03. Are You Lonely (mit Alan Walker & Isák)
04. Do It Again (mit Alok)
05. Terra Incognita (mit Bryan Johnson)
06. 2045 (mit Going Deeper)
07. Popcorn (mit Ummet Ozcan & Dzeko)
08. I Wanna Rave (mit Bassjackers)
09. Hava (mit Timmy Trumpet & Dr. Phunk)
10. Rave (mit Showtek, MAKJ & Kris Kiss)
11. Cut You Loose (mit Matthew Koma)
12. Eevos Atik Foes Ireht (mit Kita Sovee)


Fröhliche Dance-Pop-Songs mit eingängigen Hooklines

Das Album beginnt mit einem unveröffentlichten Track namens “Closer To God“, der neben seiner Position auch musikalisch als Intro zu bewerten ist. Das zeigt sich an der dunklen Stimme, die einen Großteil des Songs über ein episches Instrumental spricht. Dann ertönt überraschend ein kräftiger Electro-House-Drop. Ein wuchtiger Einstieg ist Steve Aoki damit auf jeden Fall gelungen. Darauf folgt ein Song mit völlig anderem Style. “I Love My Friends“ entstand zusammen mit dem Gesangsduo Icona Pop (bekannt vom Welthit “I Love It“) und wurde als Promo-Single am Releasetag des Albums genutzt. Die Nummer ist eine fröhliche Dance-Pop-Produktion mit eingängiger Hookline, die Dance-Freunden den Frühling versüßen kann. Anfang März erschien bereits der Song “Halfway Dead“ mit dem Rapper Global Dan und dem Rock-Produzenten Travis Barker. Dabei handelt es sich um einen Feel-Good-Song, der sich durch die vorhandenen Rock-Elemente stark von anderen Aoki-Produktionen abhebt.

An vierter Stelle ist das Lied “Daylight“ mit dem kanadischen Rapper Tory Lanez gelandet. Der Song ist ein Album-Exclusive und vor allen Dingen interessant, wegen der Beteiligung von Poo Bear und Sir Nolan, zwei der erfolgreichsten Pop-Produzenten der Welt. Zusammen mit den Ghostproducern hat Steve Aoki eine ruhige Pop-Nummer mit vereinzelten Dance-Elementen aufgenommen. “One True Love“ mit Slushii war die letzte Single-Auskopplung, bei der keinerlei Sound-Elemente des “Boneless“-Artists zu hören sind. Die Nummer repräsentiert den verrückten Trap-Sound, für den Slushii steht. Unveröffentlicht ist hingegen der Song “GIRL“ mit der indonesischen Sängerin AGNEZ MO und dem “Panda“-Rapper Desiigner. Leider zieht ein schwacher Refrain den coolen Rap-Part etwas herunter. Mit beachtlichem Erfolg geht der Song “Maldad“ an den Start. Zusammen mit Latin-Star Maluma hat Steve Aoki Anfang des Jahres einen großen Erfolg im lateinamerikanischen Raum gelandet.

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Kleine Songs fallen neben den Riesenkollaboration positiv auf

Zu den unveröffentlichten Tracks gehört auch “Last One To Know“ mit dem Sänger Mike Shinoda (u.a. “Waiting For Tomorrow“ mit Martin Garrix) und Sängerin Lights. Der Song ist definitiv einer der besten Tracks auf dem gesamten Album, weil der Gesang so enorm viel positive Energie ausstrahlt. Track 9 trägt den Namen “Love You More“ und bekam trotz der prominenten Besetzung mit K-Pop-Star LAY und Pop-Ikone will.i.am vorab keine positiven Kritiken. Vor allen Dingen das Instrumental in den Strophen wurde als unpassend wahrgenommen. Eine der interessantesten Kollaboration aller Songs ist zweifellos “2 In A Million“ mit der Legendenband Sting und dem Indie-Pop-Trio SHAED. Bei der Veröffentlichung lief der Song den Erwartungen jedoch hinterher. Ähnlich interesant war die Zusammenarbeit mit den Backstreet Boys. Zusammen ergab sich der “Let It Be Me“. Die Dance-Pop-Nummer erreichte vorab solide 30 Millionen Streams auf Spotify.

Einer der Geheimtipps auf dem Album ist “1 4 U“ mit der Sängerin Zooey Deschanel. Vielleicht gefällt die Nummer so gut, weil sie eben nicht die Riesenkollaboration ist. Mit einem Deep-House-Sound hatte man bei Steve Aoki darüber hinaus auch nicht gerechnet. Vor allen Dingen für deutsche Hörer sollte die Kollaboration mit Felix Jaehn namens “Inside Out“ relevant sein. Als Sänger wurde Jamie Scott verpflichtet, der einen tollen Job abliefert. Der Drop wirkt leider etwas weichgespült und hätte mehr Power vertragen können. “Play It Cool“ war ein weiterer Versuch von Steve Aoki aus März 2019 im K-Pop-Bereich erfolgreich zu sein. Der Song mit der Gruppe Monsta X konnte letztlich auch nur auf dem asiatischen Markt performen. An letzter Stelle der ersten Album-Seite steht der Song “Crash Into Me“ mit dem Sänger Darren Criss. Die Neuauflage hatte musikalisch nicht ganz so viel zu bieten und erfreute sich im Sommer 2019 lediglich geringer Beliebtheit.

Die zweite Seite ist im Vergleich deutlich uninteressanter. Mit “Are You Lonely“, “Do It Again“, “Popcorn“, “I Wanna Rave“, “Hava“ und “Rave“ befinden sich gleich sechs Single-Auskopplungen auf Seite 2. Insgesamt hat man etwas das Gefühl, dass sich auf der Seite mehr die Songs befinden, die weniger kommerziell gestaltet wurden. Dort wurden alle Songs platziert, die den ursprünglichen Aoki-Sound repräsentieren. An Album-Exclusives sind hier vor allem “2045“ mit Going Deeper und “Cut You Loose“ mit Matthew Koma positiv hervorzuheben. Die anderen Exclusives lassen sich eher als „Experimente“ beschreiben, die jedoch allesamt etwas deplatziert wirken.


Fazit

Der vierte Teil von “Neon Future“ ist eine bunte Mischung sämtlicher EDM-Genres und beweist einmal mehr, dass es keinen Artist in der Szene gibt, der so offen für verschiedene Richtungen ist. Ein roter Faden ist in den Produktionen nur sofern zu erkennen, dass auf der ersten Seite die kommerziellen und auf der zweiten Seite die EDM-lastigen Songs zu erkennen sind. So haben es Dance-Pop-Songs mit Stars aus anderen Genres wie Icona Pop, Sting oder Backstreet Boys auf die erste CD geschafft. Zusammenarbeiten mit anderen EDM-Acts wie Alan Walker, Ummet Ozcan und Bassjackers sind auf der zweiten CD gelandet. Als Fazit kann man ziehen, dass Freunde der elektronischen Musik, die keinem bestimmten Genre angehören, mit dem Album Spaß haben können. Erwartet man jedoch von Steve Aoki einen Signatursound, der sich durch das ganze Album zieht, wird man enttäuscht. Aus welcher Perspektive man das sieht, ist jedem selbst überlassen. Wir sehen eher das Positive an dem Album und haben einige neue Tracks für unsere Playlist entdeckt. Die schwachen 08/15-Produktionen sollte man im besten Fall einfach ausblenden.

 

 

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Über den Autor
Henry Einck

Mein Name ist Henry Einck und ich habe mich im Mai 2015 der Redaktion von Dance-Charts angeschlossen. In den letzten Jahren hat sich die elektronische Musik zu meiner Leidenschaft entwickelt und ist mittlerweile neben dem Sport, der Teil meines Lebens, dem ich am meisten Aufmerksamkeit schenke. Neben dem Verfassen von Musikrezensionen und Boulevard-News, ermöglicht mir Dance-Charts durch Interviews näheren Kontakt zu den DJs. Ich sammele sowohl musikalische als auch journalistische Erfahrungen, die mich bei dem Berufswunsch des Journalisten weiterbringen könnten.

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