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So werden Künstler bei Spotify & Co. bezahlt

Das Einkommen der Musik-Stars (Teil 3) - Streaming

(Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten)

Das Einkommen der Musik-Stars (Teil 3) - StreamingDas Einkommen der Musik-Stars (Teil 3) - Streaming.

In unserer neuen Artikelserie befassen wir uns mit dem Verdienst der Musik-Stars dieser Welt. Während wir euch in Teil 1 über die Höhe der Einkommen aufgeklärt haben, sind wir im zweiten Artikel der Reihe auf die erste Einnahmequelle der Musiker, die Auftritte, eingegangen. In diesem dritten Artikel soll es um die Einkünfte der Musiker durch Musik-Streaming gehen.

Übersicht aller Teile dieser Artikelserie

Teil 1: Was verdienen Musiker?
Teil 2: Wie viel kassieren die Stars pro Auftritt?
Teil 3: Streaming
Teil 4: Physische Verkäufe
Teil 5: Digitale Verkäufe
Teil 6: Verwertungsgesellschaften
Teil 7: Fanartikel
Teil 8: Social Media
Teil 9: Werbe- & Sponsoringverträge
Teil 10: Zusätzliche Einnahmen
T
eil 11: Auswirkungen des Coronavirus


Wie werden Musiker für Musik-Streaming bezahlt?

Streaming ist eine immer wichtiger werdende Einnahmequelle für Musiker. „Während der Umsatz mit physischen Tonträgern weiter schrumpft, wächst das Streaming rasant und ist maßgeblich für den nun seit vier Jahren andauernden Aufwärtstrend des weltweiten Markts für Musikaufnahmen verantwortlich.“ behaupten Benjamin Fischer und Marcus Theurer, Redakteure der FAZ. Das bestätigen Statistiken von etlichen renommierten Quellen, von denen die meisten sogar von einem weiteren Anstieg des Umsatzes durch Streaming ausgehen.

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Mittlerweile gibt es Streamingdienste von den verschiedensten Anbietern. Im ersten Halbjahr 2019 war Spotify mit einem Marktanteil von 36% der weltweite Marktführer in diesem Bereich. Allgemein ist es momentan üblich, dass Streamingdienste nach dem Pro-Rata-Modell zunächst das Geld an die Rechteinhaber, die Labels, auszahlen. Dabei werden alle Einnahmen, die an die Labels gehen (ca. 30% der Gesamteinnahmen), in einem Topf gesammelt. Diese werden anschließend nach einem Verteilungsschlüssel, der sich an der Anzahl der Streams eines Künstlers orientiert, an die Labels ausgezahlt. Die Labels zahlen dann von ihren Einnahmen häufig nur etwas mehr als 25% an die Künstler selbst.

Ein Beispiel: Marktführer Spotify soll laut Bild-Informationen momentan 0,0032 Euro pro Stream bzw. 3200 Euro für eine Millionen Streams an die Labels zahlen, von denen ungefähr ein Viertel an die Musiker selbst ausgezahlt werden würde. Mit 63.380.287 Hörern monatlich ist Justin Bieber der meistgehörte Musiker auf Spotify (Stand: 18.03.2020). Wenn die Angaben zu den Auszahlungen stimmen, würde sein Label monatlich etwa 200.000 Euro durch ihn verdienen, vorausgesetzt alle seine Hörer streamen genau einen Song von ihm. In diesem Fall würde er ca. 50.000 Euro erhalten. Vermutlich verdient er jedoch noch viel mehr mit Spotify, da ein Hörer in der Regel mehr als einen Song im Monat von Bieber streamt. Laut Angaben der Rolling Stone soll Spotify durchschnittlich Auszahlungen von 0,006 bis 0,0084 Dollar (umgerechnet: 0,00551 - 0,00771 Euro) tätigen. Damit geht die Website von deutlich höheren Auszahlungen aus und Bieber würde im optimalen Fall um die 125.000 Euro monatlich erhalten, wenn alle seine Hörer nur einen Song von ihm streamen würden. Laut neusten Zahlen von Beat, die direkt die Auszahlungen an die Musiker angegeben haben, sollen Künstler auf Spotify für einen Euro Einnahmen 254 Streams benötigen. In diesem Fall würde Bieber bei einem Stream pro Hörer fast 250.000 Euro monatlich erhalten.


Festlegbar ist die Bezahlung von Spotify & Co also nicht genau. Zudem variieren die Auszahlungen auch von Anbieter zu Anbieter und so sollen beispielsweise Amazon Music und vor allem YouTube Music weniger als Spotify pro Stream auszahlen, während andere Streamingdienste wie Deezer, Apple Music, Tidal und Napster mehr als der schwedische Marktführer auszahlen sollen. Des Weiteren spielen für die Auszahlung an die Künstler natürlich auch die einzelnen Verträge mit den Labels eine Rolle, die die Künstler schlussendlich für die Streams bezahlen. Also kann der Anteil den die Künstler erhalten auch höher oder niedriger sein und hängt von einzelnen Verträgen ab, zu denen es leider keine genaueren Informationen gibt.

Anzahl der Streams, die man braucht, um einen Euro zu verdienen.

Doch es kann sein, dass sich das Auszahlungssystem der Streamingdienste bald ändern wird. Momentan herrscht nämlich große Kritik am aktuellen Auszahlungssystem, dem Pro-Rata-Modell, und immer mehr Musiker fordern die Einführung des nutzerbasierten UCPS-Auszahlungsmodells, bei dem nicht pro Stream, sondern pro zahlendem Hörer ausgezahlt werden soll. Der kleinere Streamingdienst Deezer will die Methode nun erstmals testen. Es könnte also sein, dass es in absehbarer Zeit oder zumindest in einigen Jahren zu einem Auszahlungssystemwechsel bei allen Anbietern kommt. Wer sich näher über die Thematik informieren will, kann das gerne hier tun.

Weitere Umsätze für die Musiker werden durch das Streamen der Musikvideos generiert. Die marktführende Plattform YouTube zahlt pro Click/View. Der Verdienst auf der Videoplattform ist jedoch von der sogenannten CPM (Cost per Mille) abhängig. Diese gibt an wie viel Geld für 1000 Aufrufe ausgezahlt wird. Je höher die CPM und die Views, desto mehr wird ausgezahlt. Billie Eilish soll beispielsweise 100.000 Euro brutto monatlich durch YouTube verdienen.


Fazit

Streaming macht einen weiteren großen Anteil des Einkommens von Musikern aus. Jedoch kann der Anteil den die Künstler vom Gesamtumsatz erhalten von Musiker zu Musiker extrem variieren, da dieser von einzelnen Verträgen abhängig ist. Dennoch kann gesagt werden, dass sich Streaming in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Einnahmequellen von Musikern entwickelt hat.

 

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    Hi · Vor 1 Jahren
    Ich musste es in Musik mach macht Videos dazu
Über den Autor
Jannik Pesenacker

Mein Name ist Jannik Pesenacker und ich bin im August 2018 der Dance-Charts Redaktion beigetreten. Die Musik hat sich neben dem Fußball zu einer meiner größten Leidenschaften entwickelt. Dance-Charts ermöglicht mir, mein Interesse für die Musik auszuleben und lässt mich gleichzeitig den Beruf des Journalisten näher kennenlernen.

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