Big Room trifft auf Future Bounce. Wirklich vorstellen kann man sich eine Kollaboration zwischen Curbi und Quintino nicht. Der eine produziert Festival-Banger und zählt neben Hardwell, Dimitri Vegas & Like Mike oder den Bassjackers zu den großen Namen des Big Rooms. Der andere ist Teil der Spinnin‘-Next-Generation, bei welcher junge Künstler bewusst vom Label gepusht werden, um ähnlichen Erfolg wie einst Martin Garrix zu erreichen. Während des Electro Jungle Festivals im Kölner Bootshaus (wir berichteten) wurde das Video für diese Scheibe produziert. Jeder Gast ist also Teil eines offiziellen Musikvideos! Doch was hat “Get Down“ musikalisch zu bieten? Wir verraten es euch im Folgenden.
Quintino ist ein wichtiger Name für die EDM-Szene, auch wenn er heutzutage leider oft als verzweifelter Liebhaber eines vergangenen Trends dargestellt wird. Sandro Silva und seine Wenigkeit veröffentlichten im Jahre 2012 “Epic“ - das erste Release im damals neuen Genre Big Room. Die Clubs, Festivals und Partys, auf denen der Titel gespielt wurde, eskalierten völlig. Noch nie hatte man ein simples Pattern so gut mit energiereicher Catchiness verbunden. Was folgte, war ein Mega-Trend. “Tsunami“ und “Animals“ grüßten ein knappes Jahr später. Zwischen 2014 und 2015 erlosch die Flamme dann allmählich. Das Potenzial war ausgeschöpft und neben einigen immer noch sehr populären Tracks entstanden auch viele unsaubere und schlicht ideenlose Werke. Das war der Zenit des Big Rooms.
Curbi wiederum schaffte erst im Zuge des Hypes um Future House den Durchbruch. Sein erster großer Erfolg “Hoohah“ weist keine Spuren des kurz davor noch so dominierenden Genres auf. Viel eher war dies eine Weiterentwicklung des durch Oliver Heldens so gefeierten Future House. Bei Curbi spielt der „Bounce“ eine wichtige Rolle, bei dem die prägnante Kick ausschlaggebend ist. Einige lieben diesen Sound, andere hassen ihn.
Bei Kollaborationen hört man selten beide Produzenten zur Hälfte raus. Bei “Get Down“ ist allerdings genau das der Fall. Curbis mächtige Kick dominiert den Bass-Bereich, während Quintinos Handschrift in den Lead-Synths im Drop wiederzufinden ist. Der Break scheint fast von D.O.Ds Hit “Bones“ übernommen zu sein, da die sehr artifiziellen Synthesizer-Klänge sich in ähnlicher Manier zum Refrain pitchen.
Für Curbi ist dies definitiv ein weiterer Schritt zum Big Room und weg von seinem verglichen ruhigeren Sound bei bspw. “Triple Six“ oder “51“. Quintino ließ in einem Interview mit uns verlauten, dass er der Auffassung sei, Big Room fände den Weg zurück ins EDM-Zentrum. Ob diese Einschätzung stimmt, werden wir in den nächsten Monaten beurteilen können.
Fazit: Mit “Get Down“ haben Quintino und Curbi eine gute Zusammenarbeit bewiesen. Fans beider Künstler werden mit dem Resultat zufrieden sein. Das Video wurde im Kölner Club Bootshaus gedreht, was besonders die deutschen Anhänger freuen dürfte.
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