Jeden Sommer gibt es einen offiziellen Sommerhit in Deutschland, der von GfK Entertainment jährlich ausgezeichnet wird. Doch neben den Riesenhits, die die Radios in den Sommermonaten dominieren und noch Jahre später präsent sind, gibt es jedes Jahr zahlreiche kleinere Sommerhits im Top-20-Bereich. Diese Songs geraten in den Folgejahren dann oftmals in Vergessenheit, weil sie im Gegensatz zu den Top-Hits nicht mehr so häufig im Radio zu hören sind. Wir haben uns mit dieser Art von Songs intensiver beschäftigt und sind bei der Recherche auf zehn Sommerhits gestoßen, die wir nicht mehr auf dem Radar hatten. Schreibt uns gerne, ob ihr die Songs auch nicht mehr direkt auf dem Schirm hattet oder schlagt uns Tracks vor, die bei euch persönlich in Vergessenheit geraten sind.
Bevor wir in das Ranking hineinstarten, wollen wir euch über die Zusammensetzung der Liste aufklären. Für die Aufstellung der zehn Songs haben wir uns die deutschen Charts in den Sommermonaten der letzten Jahre angeschaut. Im Fokus lagen Tracks der Jahre 2008 bis 2017, da wir uns in unserer Liste auf zehn Lieder beschränken wollten und die Tracks der letzten beiden Jahre (2018 und 2019) noch zu präsent in unseren Köpfen waren. Schlussendlich haben wir uns in der Redaktion auf jeweils einen Song besagter Jahre geeinigt. Dabei haben wir versucht nicht die größten Hits der Jahre aufzulisten, sondern eher auf die Plätze 10-30 geschaut. Die Liste wollen wir euch nun im Folgenden präsentieren.
Hinweis: Dieses Ranking stellt nicht den Erfolg der Songs dar. Wir haben für die Erstellung der Liste kein auf Zahlen basiertes System verwendet. Stattdessen haben wir in unserer Redaktion subjektiv einige Sommer-Hits herausgesucht, von denen wir denken, dass sie der Allgemeinheit nicht mehr allzu sehr im Kopf geblieben sind. Wir haben trotzdem versucht die Auswahl so fair wie möglich zu gestalten. Falls ihr mit unserer Liste nicht zufrieden seid, könnt ihr eure persönliche Meinung gerne in den Kommentaren äußern. Wenn es noch weitere Fragen zu unserer Auswahl gibt, könnt Ihr euch gerne bei uns melden. Vielen Dank für das Verständnis.
Wir beginnen unsere Auswahl mit dem aktuellsten Song, der gleichzeitig den ersten sommerlichen Überraschungshit darstellt. Im Jahr 2017 stürmte der niederländisch-türkische Produzent Burak Yeter mit seiner Deep-House-Single “Tuesday“ die internationalen Charts. Es ist bis heute der einzige kommerzielle Erfolg des ehemaligen Spinnin‘-Records-Artists, der mit der Neuauflage den Nerv der Zeit getroffen hat. Bei der Nummer handelt es sich nämlich um eine neue Version des gleichnamigen 2014er-Hits von ILoveMakonnen und Drake, der mit dem Gesang von Danelle Sandoval und dem Instrumental von Yeter in völlig neuem Glanz erstrahlte. Man erkennt das Original nur noch in Teilen wieder, weil das Tempo deutlich gedrosselt wurde und die Stimmfarbe von Sandoval sich klar von den Rappern abgrenzt. Das Markante an der Nummer ist zweifellos das orientalische Instrumental, das in einem Tempo daherkommt, dass man als Hörer quasi sofort die Augen verschließen und entspannen möchte.
Dieses Sound-Design war prädestiniert, um in den Radios Dauerbrenner zu werden. Die zahlreichen Radio-Plays und die damit einhergehenden Shazam-Suchen ebneten “Tuesday“ den Weg in die Spotify- und Single-Charts. Obwohl die Neuauflage schon im August 2016 auf den Markt kam, gelang erst im Februar 2017 der Sprung in die Single-Charts. Von Platz 55 ging es aufwärts bis auf Platz 2. Nur der Sprung an die Spitze blieb dem Song verwährt. Von Frühling bis Spätsommer hielt sich der Deep-House-Ohrwurm in den deutschen Single-Charts. Noch heute läuft das Lied mit dem orientalischen Instrumental im Radio. Manch einer würde vielleicht behaupten, dass der Track aus diesem Grund immer noch präsent ist. Für uns gehört “Tuesday“ in die Kategorie der Songs, die man nicht mehr auf dem Schirm hat.
Für das Jahr 2016 fiel uns die Entscheidung extrem schwer. Schlussendlich haben wir uns jedoch für einen Track erschienen, der bereits ein Jahr zuvor erschien. Denn “Miracle“ von Julian Perretta wurde am 26. November 2015 via Sony Music veröffentlicht. Der Erfolg hielt sich jedoch zunächst in Grenzen und erst einige Monate später ging die Produktion auch wirklich viral. Für den mittlerweile 31-Jährigen war “Miracle“ zwar der erste große kommerzielle Erfolg, aber zuvor konnte er bereits in der EDM-Szene auf sich aufmerksam machen. Er arbeitete nämlich mit DJs wie Dimitri Vegas & Like Mike sowie Fedde Le Grand zusammen. Vor allem die Singles “Body Talk (Mammoth)“ und “Tales of Tomorrow“, in denen er den Gesang übernahm, waren Riesenhits in der Szene. Auch wenn “Miracle“ einen komplett anderen Ansatz als die beiden zuvor genannten Tracks hat, ist in allen drei Tracks das Gesangstalent des Engländers klar zu spüren. Musikalisch ist “Miracle“ ein gut tanzbarer Pop-Song, der sowohl durch Ohrwurm als auch durch sommerliche Klänge begeistern kann. Eingeleitet durch ruhige Gitarren-Akkorde, kommt es schnell zur Hook, in der mit markanten Piano-Sounds gearbeitet wird. Zusammengefasst macht das Lied einfach Lust auf Sommer!
Wie gerade bereits angerissen, hielt sich der Erfolg von “Miracle“ zunächst in Grenzen und die Single galt genauso wie ihr Interpret bereits als gescheitert. Doch im April kam es dann zum überraschenden Eintritt in die Single-Charts und anschließend ging es für das Stück steil bergauf. Bis an die Spitze der Charts schaffte das Lied es zwar nie, aber dafür hielt es sich lange in den Top 30 auf und war auch mehrfach in den Top 20 vorzufinden. Bis heute konnte das Lied allein auf Spotify über 50 Millionen Streams sammeln. In den Radios war der Titel ebenfalls ein Dauerbrenner! Heute wird das Lied jedoch nicht mehr ganz so oft in den Radios gespielt. Im letzten Monat kam es in Deutschland auf knapp über 300 Plays.
Ein weiterer Deep-House-Hit in unserer Auswahl ist “Goodbye“ von Feder, der im Jahr 2015 den musikalischen Sommer prägte. Der Dance-Pop-Song hat eine Weile gebraucht bis er hierzulande zum Chart-Hit wurde. Mit dem ersten Release am 2. Januar 2015 ging es für den französischen Jungproduzenten lediglich in die Charts der osteuropäischen Länder. Im Frühjahr erweiterte sich der Erfolg auf das Heimatland des Produzenten. Universal Music erkannte das große Potenzial des Deep-House-Songs und nahm Feder unter Vertrag. Anschließend wurde der Song am 15. Juni 2015 ein zweites Mal veröffentlicht und stieg in weiteren Single-Charts in die Top 100 ein. Musikalisch ist es durchaus nachvollziehbar, dass der Erfolg zunächst bloß im Osten von Europa erkennbar war. Der Vibe, den das Lied durch das markante Instrumental versprüht, lässt sich als orientalisch beschreiben, was mit der Musikkultur in den osteuropäischen Ländern übereinstimmt. Durch die verträumten Vocals von Lyse kann man hier von einem perfekten Song für das Radio sprechen.
Als es der Song in Deutschland in die Radios schaffte, dauerte es nicht mehr lange, bis “Goodbye“ auch in die Single-Charts einstieg. Am 5. Mai ging der Song das erste Mal in die deutschen Top 100 auf den 31. Platz. Von da aus ging es innerhalb von ein paar Wochen hinauf in die Top 10. Die Höchstposition in Deutschland war Platz 8. In Frankreich, der Heimat des Produzenten, kletterte der Deep-House-Track sogar an die Spitze der Charts. So auch in anderen europäischen Ländern wie der Schweiz, Polen oder Belgien. Im Jahr 2020 läuft Feder mit seiner Hit-Single nur noch sehr selten im Radio, weshalb wir davon ausgehen, dass der ein oder andere von euch den Song schon verdrängt hat. “Goodbye“ ist aber auch heute noch eine richtig starke Nummer für sonnige Sommertage.
Für das Jahr 2014 haben wir “My Love“ von Route 94 ausgewählt. Als Unterstützung hat sich der DJ und Produzent damals Jess Glynne ins Studio geholt, der anschließend noch viele weitere Hits feiern konnte. Zu diesen zählen unter anderem “These Days“, “I’ll Be There“ und “Don’t Be So Hard on Yourself“. Aus der Zusammenarbeit der beiden entstand eine sommerliche Single mit eindeutigen Deep-House-Einflüssen, die bereits im Februar 2014 erschien, aber sich auch noch im Sommer in den Charts halten konnte. Musikalisch handelt es sich bei “My Love“ wie schon angerissen um eine eingängige Dance-Nummer mit ordentlichen Einflüssen aus dem House-Genre. Der Track ist vergleichsweise unkommerziell gehalten, aber konnte sich dennoch aufgrund von einem riesigen Ohrwurmfaktor in den Charts und Radios durchsetzen. Seinen Beitrag zum Erfolg sollte auf jeden Fall auch Jess Glynne beigetragen haben, der auch schon zuvor durch seine Kollaboration mit Clean Bandit in den Radios präsent war. Doch mit einem solchen Erfolg wird beim Release wohl niemand gerechnet haben…
Die Nummer stieg nämlich in Anschluss an die Veröffentlichung sofort an die Spitze der britischen Charts und verdrängte damit einen weiteren Riesenhit - “Happy“ von Pharrell Williams - vom Thron der englischen Single-Charts. Bei uns in Deutschland hingegen hielt sich der Erfolg zunächst in Grenzen, sodass der Titel erst Ende März in die offiziellen deutschen Single-Charts einstieg. Während des Sommers startete der Song aber auch bei uns in Deutschland so richtig durch. Zwischenzeitlich war der Titel sogar auf Platz 6 vorzufinden. Zudem hielt er sich mehrere Monate in den Top 20 auf. Bis heute konnte das Lied alleine auf Spotify über 200 Millionen Streams sammeln. Auch wenn der Titel vor sechs Jahren ein weltweiter Sommerhit war, wurde das Lied in den letzten Monaten gar nicht mehr in den Radios gespielt. Habt ihr den Titel ebenfalls vergessen?
Jeder aufmerksame EDM-Fan wird die alten Dance-Songs von Martin Solveig noch kennen, mit dem der Franzose auch in den internationalen Single-Charts beachtliche Erfolge erzielte. Es ist jedoch durchaus wahrscheinlich, dass man die Single “Hey Now“ nicht mehr auf Anhieb auf dem Schirm hat, wenn man an Sommersongs denkt. Der Gute-Laune-Song erschien im Sommer 2013, als Martin Solveig noch ein festes Projekt mit The Cataracs hatte. An manch einem wird vorbeigegangen sein, dass der eine Teil des Duos eine Weltkarriere hingelegt hat. Heute ist der Produzent Niles Hollowell-Dhar nämlich unter dem Pseudonym KSHMR aktiv. Vor sieben Jahren machte der Halbinder jedoch einen völlig anderen Sound als heutzutage. “Hey Now“ war eine fröhliche Dance-Produktion mit eingängigen Vocals und einem richtig coolen Rap-Parts des US-Amerikaners Kyle. Wenn man den Mainpart des Songs heute noch einmal hört, gibt es wahrscheinlich kaum jemanden, der die Vocals nicht mitsingen kann.
Doch “Hey Now“ ist nicht nur rückblickend ein kultiger Dance-Song, sondern war im Jahr 2013 tatsächlich ein großer Track. Martin Solveig stieg mit der Nummer am 12. Juli 2013 in die deutschen Single-Charts ein. Das Projekt hielt sich immerhin sechs Wochen in den Top 20 Deutschland. In zahlreichen europäischen Ländern ging der Franzose mit diesem Gute-Laune-Song in die Single-Charts, doch in Deutschland war der Erfolg außergewöhnlich. “Hey Now“ schaffte es sogar in die Jahrescharts 2013 und wurde mit der Gold-Auszeichnung belohnt. Wir halten der Song noch heute für eine klasse Dance-Produktion und finden es etwas schade, dass die Nummer von Martin Solveig und The Cataracs aus dem Radio komplett verschwunden ist. Auch auf Throwback- und Happy-Playlisten auf Spotify ist der Song nicht zu finden. Der Großteil der Musik-Fans kann sich an diesen Song sicherlich noch erinnern, doch wann habt ihr “Hey Now“ das letzte Mal irgendwo gehört?
Der nächste Song unserer Aufzählung stammt ursprünglich aus dem Jahr 2011, aber wurde erst in einer neueren Version, die ein Jahr später erschien, zum Hit. Der Song hört auf den Namen “Summer Paradise“ und stammt von kanadischen Band Simple Plan. Ursprünglich erschien der Track als Teil ihres vierten Studioalbums “Get Your Heart On“. In dieser Version wurden Vocals vom somalisch-kanadischen Rapper K’naan beigesteuert, der unter anderem für den offiziellen Coca-Cola-Song der WM 2010 “Wavin‘ Flag“ bekannt ist. So richtig erfolgreich wurde das Lied jedoch erst als im nächsten Jahr eine gemeinsame Version von Simple Plan und Sean Paul erschien. Das Lied entwickelte sich im frühen Sommer 2010 zum Megahit und landete in mehreren Ländern in den Top 10 der Charts. Und dieser Erfolg war nicht unbegründet. Denn die Nummer klingt absolut sommerlich und hat auch heute noch die Qualität einen entspannten Abend mit guten Freunden oder der Familie ausklingen zu lassen. An der Entstehung der sommerlichen Pop-Single, die mit ordentlichem Ohrwurmcharakter daher kommt, war übrigens der ein oder andere erfahrene Songwriter beteiligt. Beim Schreiben haben sich die Band und K’naan nämlich Unterstützung von Emanuel Kiriakou geholt, die auch schon an Liedern der Backstreet Boys, Songs von Selena Gomez und Produktionen von Demi Levato beteiligt war. Produziert wurde das Lied von Brian Howes, der ebenfalls viel Erfahrung in der Musik-Szene vorzuweisen hat.
Auch erfolgstechnisch lief es für die 2012er Version des Liedes extrem gut! In Deutschland stieg der Titel sofort in den Top 20 der deutschen Single-Charts ein und hielt sich zeitweise auch in den Top 10 auf. Im Radio lief das Lied damals auch in Dauerschleife und auch auf Streaming-Plattformen wie Spotify kann sich der Erfolg der Nummer sehen lassen. Dort sammelte das Lied nämlich bis jetzt 125 Millionen Streams.
Den Song einer bekannten Sängerin der 2010er, die in den letzten Jahren zumindest international von der Bildfläche verschwunden ist, haben wir für das Jahr 2011 ausgewählt. Die rumänische Sängerin INNA landete Anfang der 2010er-Jahre mit ihrem tanzbaren Commercial-House-Sound einige Chart-Hits. Der größte Hit der Musikerin hieß “Sun Is Up“ und gehört für uns zu den vergessenen Sommerhits. Zusammen mit ihrem Produktionsteam Play & Win veröffentlichte sie im Oktober 2010 jenen Song in ihrer Heimat. Erst im Mai 2011 wurde das Dance-Tune auch in Deutschland veröffentlicht. “Sun Is Up“ war außerdem eine der Leadsingles ihres Albums “I Am The Club Rocker“ aus dem Jahr 2011. Musikalisch fiel der Dance-Song durch das tanzbare Instrumental auf, das perfekt mit den Vocals von INNA harmonierte. Das Sound-Design passte perfekt zum Sommer und die AdLips, die im Refrain einsetzten, blieben dem Hörer sofort im Ohr. Das nennt man pures Sommer-Feeling!
Das Release in den anderen europäischen Ländern erfolgte, nachdem man feststellte, dass der Song in ihrer Heimat Rumänien extrem gut ankam. Dort verpasste der Song die Spitze nur um einen Platz. In Deutschland performte “Sun Is Up“ noch vergleichsweise schlecht. Der Einstiegsplatz 26 bildete gleichzeitig die Höchstposition. Doch fast den ganzen Sommer hindurch hielt sich der Commerical-House-Track in den Top 40 und war vor allem in Clubs ein Dauerbrenner. Bei den Nachbarn in der Schweiz schnitt INNA mit ihrem Track noch deutlich besser ab. Es reichte dort beispielsweise für Platz 3. Aufgrund des mittelmäßigen Erfolgs wird sich nicht jeder Hörer an diese Nummer erinnern können, doch alle Dance-Fans werden diesen Song wahrscheinlich noch gut kennen. Von einem kleinen Sommer-Hit kann man nämlich definitiv sprechen. Mittlerweile hört man von INNA leider nichts mehr.
Natürlich haben wir uns beim Jahr 2010 für einen WM-Hit entschieden, aber wir denken, dass viele von euch “Allez Ola Olé“ von Jessy Matador dennoch nicht mehr sofort im Kopf haben. Doch beim Hören sollte der Titel für uns alle Sommer-Feelings bringen und uns an die WM 2010 in Afrika zurückerinnern. Zu dieser Zeit war der Titel nämlich neben den offiziellen Tracks von Coca-Cola und FIFA und weiteren großen Hits wie “Helele“ einer der WM-Hits. Der Erfolg der Produktion fängt jedoch schon vor der Fußball-Weltmeisterschaft an. Denn neben dem mit der WM verbundenen Erfolg hat das Lied auch noch einem weiteren großen Event seinen Erfolg zu verdanken. Das Stück war nämlich ebenfalls der offizielle Soundtrack Frankreichs für den Eurovision Song Contest 2010. Dort landete das Lied jedoch eher im Mittelmaß. Musikalisch handelt es sich bei der extrem einprägsamen Sommer-Hymen um einen starken Dance-Pop-Song mit afrikanischen Einflüssen, die den Titel höchstwahrscheinlich auch zum WM-Hit gemacht haben. Vor allem die ohrwurmlastige Topline sorgt für den passenden Hitfaktor der Nummer.
In Deutschland hielt sich das Lied vergleichsweise kurz, aber dafür umso erfolgreicher in den Single-Charts auf. Nur 13 Wochen konnte sich die Nummer einen Titel in den deutschen Top 100 sichern, aber in dieser Zeit hielt es sich extrem lange weit in der oberen Hälfte der Charts auf und begleitete so viele gemütliche Sommerabende in Anschluss an die WM-Spiele. Auf den Streaming-Plattformen hält sich der Erfolg jedoch weitestgehend in Grenzen. Auf Spotify wurde die Nummer seit dem Release vergleichsweise geringe 12 Millionen Mal gehört. Dennoch ist der Titel bis heute die erfolgreichste Nummer des Franzosen Jessy Matador. Wir können euch nur empfehlen noch einmal in die französische WM-Hymne hineinzuhören.
Der US-amerikanische Rapper Pitbull gehört zweifellos zu den Musikern, die die erste Hälfte der 2010er maßgeblich geprägt haben. Doch bereits vor Anbruch der 2010er-Jahre hatte der Rapper einige große Hits. Einer dieser Hits war “I Know You Want Me (Calle Ocho)“ aus dem Jahr 2009, der im Sommer des gleichen Jahres die Radios beherrschte. Bei dem Titel verwendete Pitbull das Sample “75, Brazil Street“ von Nicola Fasano und Pat Rich, welches wiederum auf Riffs aus dem Lied “Street Player“ von Chicago basiert. Der Kern des Songs ist von den dominikanischen Rappern El Cata und Omega. Mit dem Titel bezieht sich der Amerikaner auf einen Straßennamen in Miami namens „Calle Ocho“. Aus allen diesen Referenzen hat Pitbull einen eigenen Song kreiert, der Einflüsse aus dem Pop, Hip-Hop, Dance und Latin vereint. Das Ergebnis ist eine Eurodance-Nummer mit Ohrwurmgarantie.
Der Track benötigte etwas Anlaufzeit und ging erst einige Wochen nach dem Release in sämtliche Single-Charts. In Deutschland war es erst Ende Juni soweit. Pitbull stieg auf Platz 15 der Charts ein und arbeitete sich in den darauffolgenden Wochen bis in die Top 10 hoch. Bis zum Ende des Sommers war der Song in den Top 20 Deutschland vertreten. In Frankreich oder Belgien ging der Rapper damit sogar an die Spitze der Charts. Schaut man nur auf Deutschland, hatte Pitbull in seiner Karriere noch deutlich größere Hits. Im Jahr 2020 wird “I Know You Want Me (Calle Ocho)“ nur noch sehr selten im Radio gespielt. Manchmal wird der Song zumindest noch auf Partys gespielt, doch insgesamt kann man hier unserer Meinung nach von einem „vergessenen Sommerhit“ sprechen.
Der letzte Song stammt ursprünglich aus dem Jahr 2004, entwickelte sich jedoch erst vier Jahre später zum Welthit - Die Rede ist von “I’m Yours“. Der Titel stammt vom US-Amerikaner Jason Mraz, für den die Single bis heute sein mit Abstand größter Hit ist. Wie gerade bereits angerissen entstand die Nummer bereits 2004. Ein Jahr später wurde das Lied als Demo-Version auf einer EP namens “Extra Credit“ veröffentlicht, um sein zweites Studioalbum zu unterstützen. Anschließend entwickelte sich das Lied zu einem Favoriten seiner Fans bei Auftritten, sodass später feststand, dass der Titel auf jeden Fall auch offiziell als Single veröffentlicht werden muss. Dieses Release folgte dann im Jahr 2008. Der Song wurde als erste Single seines dritten Albums “We Sing. We Dance. We Steal Things.“ veröffentlicht und entwickelte sich schnell zum Hit. Noch heute ist die Melodie des Tracks tief in vielen Köpfen verwurzelt. Die angenehmen Akkorde harmonieren erstklassig mit dem ruhigen Gesang von Jason Mraz, der zeitweise durch eine zweite männliche Stimme unterstützt wird. Auch die ruhigen Ad-Lips passen perfekt in das Reggae-Pop-Crossover.
Der Erfolg ist der Nummer auch auf keinen Fall abzusprechen. Der Song könnte schon bald zu den wenigen Liedern gehören, die die Eine-Milliarde-Marke auf Spotify geknackt haben - denn schon jetzt zählt der Titel 950 Millionen Streams auf Spotify. Aber auch abseits von Streaming läuft es auch heute noch für den Track. In Deutschland wurde das Lied im letzten Monat in den Radios über 350 Mal gespielt. In Frankreich ist der Track sogar noch erfolgreicher. In den Charts konnte sich die Nummer damals bis in die Top 10 kämpfen und hielt sich während des gesamten Sommers extrem weit oben in der Top 100 der deutschen Singles. Nach seinem erstmaligen Austritt aus den Charts konnte das Lied im Folgejahr noch mehrfach wieder in die offiziellen Charts einsteigen.
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