Das ging ja schnell... Vor wenigen Tagen am Anfang dieser Woche kündigte Hardwell an, anlässlich von „The Game Awards 2015“ (ratet Mal, was das ist...) einen Remix zum Soundtrack seines liebsten Videospiels, „The Legend Of Zelda - Ocarina Of Time“ zu veröffentlichen. Wer hätte gedacht, dass das bei ihm so schnell geht? Bei den üblichen Release-Fristen wohl keiner. Neben ihm haben selbiges auch Dash Berlin, Afrojack und Steve Aoki angekündigt, allesamt absolute Hochkaräter, die ihre Lieblings-Spiele-Soundtracks remixen werden. Wir dürfen gespannt sein und verraten gleich: Der hier ist PHAT.
Hardwell, Vorname „The One And Only“... oder war's etwa doch „Robbert“? Noch irgendetwas zu sagen? Achja, der aus Breda stammende Niederländer reißt seit Jahren mit jedem seiner Sets gewaltig ab und bringt die Mengen der Festivals dieser Welt zu kochen. Ausgestattet mit einem Team von Sounddesignern im Rücken und seiner geballten Erfahrung sowie einem Label, bei dem junge, hoffnungsfrohe Talente unter Vertrag stehen, kann den Mann eigentlich nichts stoppen - wenn man von zwei Luftballons absieht, die ihm seine Nummer-1-Position im DJ-Mag-Ranking dank tablettförmiger Apple-Produkte und einer Horde von Stripperinnen streitig gemacht haben. Dieses Jahr war nicht immer Gutes von ihm zu erwarten. Sein Album „United We Are“ lief eher mittelprächtig, Singles wie „Chamäleon“ mit Wiwek oder sogar das lang ersehnte „Survivors“ mit seinem besten Freund Dannic gingen eher unter, „Off the Hook“ mit Armin Van Buuren war mäßig und „Mad World“ rief seltsamerweise mehrere wütende Proteststürme hervor.
Melodietechnisch können wir über Hardwells Interpretation des Zelda-Sountracks nicht allzuviel sagen, da er dem Original weitestgehend folgt. Erfrischend ist, dass er mit der Percussion dem aktuell aufkommenden Jungle-Terror-Bigroom-Crossover-Stil folgt, nämlich im 2/4-Takt gruppierten Kicks mit kurzem Vorschlag. Der Leadsound ist dann relativer Standard, schöne Saw mit Hardwell-typischen Plucks. Der Drop ist dann wieder schön im Jungle-Terror-Sound im 2/-Takt gehalten, erinnert aber vom Sounddesign sehr stark an die seinem Album titelgebende Single „United We Are“. Man muss ihm trotz dieses etwas unkreativen Sounddesigns jedoch zugute halten, dass er es hier im Gegensatz zum Original wenigstens zu etwas Vernünftigem zu gebrauchen wusste. Hier passt der Sound in Kombination mit den Ocarina-Fills und dem Jungle-Terror-Sound nämlich großartig, während beide Drops von „United We Are“ einfach nur schrecklich waren (obwohl ich es natürlich gut fand, dass es zwei unterschiedliche Drops gab...). Bemerkenswert ist auch die Ausgestaltung der Break.
Fazit: DAS. WAR. PHAT! Ganz unzweideutig Hardwells bestes Werk dieses Jahr, man könnte es eventuell als „United We Are 2.0“ bezeichnen, ich sage lieber „United We Are in gut“. Wir sehen: Bigroom hat durchaus eine blühende Zukunft, wenn mehr Produzenten auf den Jungle-Terror-Zug aufspringen (der mir persönlich sehr liegt). Auf jeden Fall einen ersten und zweiten Blick wert, das Ding.
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