Martin Garrix - Die Nummer 1 der DJ Mag Top 100
Martin Garrix gelang der Durchbruch mit dem Lied „Animals“ im Jahre 2013. Nun feierte er drei Jahre später mit „In the Name of Love“ seinen zweitgrößten Erfolg. Aber huch, das Lied ist ja in keinster Weise mit „Animals“ zu vergleichen. Auch den Newcomer-Status hat er vollständig abgelegt und gilt mittlerweile als fester Bestandteil der ganz oben anzusiedelnden EDM-Schiene. Wir haben mal einen Blick auf die Entwicklung des Youngsters geworfen und werden das frühere Image mit dem heutigen Garrix vergleichen.
Ein kleiner gerade mal 16 Jähriger Junge steht mit „Animals“ an der Spitze der Charts von über 20 Ländern. Schön und gut, aber wird das eine einmalige Sache sein? Oft genug kommt es vor, dass ein derartiger Youngster einen Song raushaut, der riesigen Erfolg erntet, aber das auch schon alles war. Doch der Name Martin Garrix wird nicht vergessen. Er entwickelt sich in den Jahren 2013 und 2014 zum Sinnbild des hochqualitativen Bigrooms und kollaboriert mit allen möglichen ähnlich veranlagten Namen, darunter Dimitri Vegas & Like Mike und Afrojack. „Hauptsache es ballert“, so ungefähr muss das Motto gelautet haben. Dazu bei trugen die Club-Auftritte, bei denen stetig eine Aufsichtsperson dabei sein musste. Kreischende Mädels, die bei ihm Schlange standen und an seiner Hotelzimmer-Tür klopften waren natürlich ebenfalls Thema, so hieß es in zahlreichen Interviews.
Eben dieses Image wurde auch von Spinnin‘ Records, bei denen er unter Vertrag steht, aufrecht gehalten. Es wurde für weitere Kollaborationen gesorgt und etliche Marketing-Kampagnen veranstaltet, dass auch der letzte Teenie der Zielgruppe 13-17 von den Releases und den Behind-the-Scenes-Storys des jungen Stern am EDM-Himmel erfährt. Das alles schien dem jungen Niederländer nach zwei Jahren etwas zu viel geworden zu sein.
Er galt als die Person, die mit einfachen Mitteln die Scheinwerfer des EDMs auf die unterschiedlichsten Töne des Bigrooms richtete. Wo er war entwickelten sich verrückte Zusammenarbeiten und ein zurückversetzen in junge Jahre. Doch wenn man ein Blick auf das vergangene Jahr wirft, dann sieht man, dass der kleine Junge, der bis 2015 noch seine Mutter als Begleitperson brauchte, um ein weites reifer geworden ist. Insbesondere in seinem Sound spiegelt sich das Ganze wieder. Scherzweise wurden Produktionen wie „Oops“ oder „WIEE“ als Pink-Fluffy-Unicorn-Musik abgestempelt aber dennoch experimentiert Garrix durch alle Genres durch und daran ist rein gar nichts verwerflich. Hätte er 2014 nach „Tremor“ und „Turn Up the Speakers“ Tracks wie „Welcome“ oder eben eine seichte Love-Trap-Nummer wie „In the Name of Love“ gebracht, hätten die Party-Kiddies nicht mehr als mit der Stirn gerunzelt und das Lied zugunsten derzeitiger primitiver Bigroom-Nummern wie „Bigfoot“ oder „Mystica“ übersprungen.
Auch konnte er einen Wiedererkennungswert einbringen, der auch in jeglicher Art von ausgefallener Produktion erkennbar ist. Hingegen kursierten 2014 noch etliche Bigroom-IDs auf etlichen Musikplattformen herum, bei denen Martin Garrix in den Titel geschrieben wurde, sich letzten endes herausstellte, dass er es nicht war. Jedoch war es in keinster Weise hörbar, dass er nicht dahinter steckte, da jegliche Stilmittel, die Martin Garrix‘ Stil mittlerweile ausmachen nicht existierten. Um einige zu nennen wurde „Voodoo“ von DVBBS und Jay Hardway als Garrix-und-Showtek-Collab abgestempelt und bei „Tsunami“ vermutet, dass er mit Blasterjaxx dahinter stecken würde.
2016 schaut dies ganz anders aus. Martin Garrix hat sich eine große Fanbase aufgebaut, die eben nicht nur aus Fangirls und Hörern besteht, die zu seinen Liedern herumhampeln, sondern auch Anhänger hat, die seinen Sound mögen und zwar SEINEN Sound und nicht an Innovation mangelnden Festival-Sound.
Doch seine Karriere zu verfolgen macht nicht weniger Spaß. Garrix setzte glatt noch einen drauf und kann mittlerweile nahezu auch als Lifestyle-Blogger bezeichnet werden. Wer ihm auf Instagram und insbesondere auf Snapchat folgt, weiß wie man darauf kommt. Im Herbst 2016 erklomm er die Spitzenpostion des DJ Mag Rankings und gilt seitdem als bester DJ der Welt.
An erster Stelle steht eine Reihe an unterschiedlichen Releases, darunter insbesondere das Studioalbum. Des Weiteren warten Fans immer noch auf ältere Produktionen, wie „Rewind Repeat It“ mit Ed Sheeran, die vergleichbar mit „Don’t Look Down“ ist, Dirty-Dutch-Legende „MusicBox“ oder sein langerwartetes Hardstyle-Crossover „Alive“ mit Headhunterz. Aber Genre-Mäßig geht es weiter in Richtung seines Pink-Fluffy-Unicorn-Stils. Daraufhin deuten neue Produktionen wie „Lockdown“ oder die, von ihm als „Forbidden Voices 2.0“ betitelte Nummer. Für den größten derzeitigen Hype sorgt das Lied „Scared to be Lonely“ mit Dua Lipa, das direkt an „In the Name of Love“ anschließt.
Fazit: Martin Garrix hat eine unglaubliche Entwicklung hinter sich. Er kam als Sinnbild der einfachen, aggressiven Bigroom-Musik auf den Markt und wurde zu einem Allrounder, der seinen Platz auf der Mainstage und der Spitze der DJ-Mag-Charts mehr als verdient hat. Anders als einigen anderen Namen hat ihn der Untergang der Bigroom-Musik kalt gelassen und entwickelte erfolgreich seinen eigenen Stil.
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