Für Martin Garrix ist das Amsterdam Dance Event laut eigenen Aussagen eines der großen Highlights des Jahres. Mittlerweile ist es schon Tradition, dass uns der niederländische Superstar seine Leidenschaft für das EDM-Event in Form von einer Doppelshow am Wochenende des ADE zeigt. Seit 2016 tritt die dreimalige DJ-Mag-Nummer-eins jährlich im RAI Amsterdam doppelt auf. Am Freitag für die Fans über 18 Jahre. Am Samstag für alle Altersklassen. Damit bietet er auch den jungen Fans die Chance einen seiner Auftritte hautnah erleben zu können. Wir waren an beiden Tagen für euch Vorort. In folgendem Artikel wollen wir euch unsere Eindrücke vom All-Ages-Tag schildern und sagen, wie uns der diesjährige Auftritt des “In The Name Of Love“-Stars gefallen hat.
Die Show begann kindgerecht bereits um 17 Uhr. Während sich die Riesenhalle des RAI Amsterdam so langsam füllte und immer mehr Besucher den Dance-Floor füllten, eröffnete der erste Vor-Act die Show. Der 21-jährige Musiker Todd Helder erhielt die Chance sich vor einem großen Publikum zu beweisen. Für 45 Minuten bespielte der junge DJ die bereits eingetroffenen Besucher mit entspannter Musik zum Warmwerden. Nebenbei nutzten viele Familien die Essensgelegenheiten der Halle, die sich in einer wahren Vielzahl zeigten. Daraufhin übernahmen die beiden STMPD-Artists TV Noise und Blinders, die von Martin Garrix extrem viel Support erhalten. Die beiden DJs gestalteten ihr Set etwas härter und konnten mit coolen Electro-House-Sounds punkten, die sich in weiten Teilen als IDs entpuppten. Nach dem 45-minütigen B2B-Set der STMPD-Artists stellte sich der schwedische Newcomer Osrin an das Mischpult. Auch er spielte 45 Minuten lang vor einer nahezu vollständig gefüllten Halle aus Kindern und Erwachsenen. Der noch relativ unbekannte Schwede schaffte es auf jeden Fall auf sich aufmerksam zu machen und erwies sich als geeigneter Vorgänger für den großen Auftritt des Superstars.
Wie bereits im letzten Jahr, trug die Show des Niederländers einen Namen. Aus dem letztjährigen „ANIMA“ wurde in diesem Jahr „The Ether“. Außerdem wurde die Show als „Coming Home“-Show in den Niederlanden beworben. Passenderweise eröffnete Martin Garrix die Show mit dem Song “Home“, der beim diesjährigen Tomorrowland Premiere feierte. Ab diesem Moment zeigte man, warum man das RAI als Location ausgewählt hatte. Während sich die Effekte und Lichtershows bei den Vor-Acts noch in Grenzen hielten, ging es mit dem Beginn des Garrix-Sets so richtig los. Schon bei dem Intro-Song wusste man: die Techniker haben sich in diesem Jahr mal wieder selbst übertroffen. Zum Start kam das neue Feature direkt zum Einsatz. Unter der Decke war eine herunterfahrbare Konstruktion aus LED-Leisten befestigt. Eine Art „zweite Decke“ die an die Beats angepasst in verschiedenen Farben erleuchtete und unterschiedliche Höhen einnehmen konnte. So befand sich die beschriebene Leuchtfläche während des “Home“-Drops direkt über den Köpfen der Leute. Ein fantastisches Bild!
Auch im weiteren Verlauf spielte die Fläche eine bedeutende Rolle und harmonierte jederzeit mit den Beats der Songs sowie mit den anderen Effekten. Musikalisch ging es vorerst mit Progressive-House-Songs weiter, die vor allem den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Natürlich durfte der große Sommerhit von Martin Garrix auch nicht fehlen. In einer Live-Version spielte der Niederländer “Summer Days“ nach einer viertel Stunde und ließ mit “Animals“ und “Virus“ zwei beliebte, alte Songs folgen. Zur 30. Minute ertönte der neue Remix zum Chart-Hit “Someone You Loved“ von Lewis Capaldi, auf den die Fans immer noch sehnsüchtig warten. Weiter ging es mit einigen veröffentlichten und unveröffentlichten Tracks von seinem Label. Selbstverständlich durfte auch der Festival-Banger “Tremor“ mit Dimitri Vegas & Like Mike nicht fehlen.
An 19. Stelle stand die Progressive-House-Single “Mistaken“ mit den wundervollen Vocals von Alex Aris. Darauf folgte mit “Like I Do“ einer der größten Erfolge in den letzten Jahren. Zur vollen Stunde erklang ein kraftvoller Remix der Dance-Ballade “In The Name Of Love“. Einer der beliebtesten MashUps von Martin Garrix besteht aus der Progressive-Hymne “Pizza“ und dem Klassiker “You’ve Got The Love“. Eine Besonderheit war der Track “Hold On“ mit Matisse & Sadko, der laut Medienberichten schon bald erscheinen soll. Auch die Kollaborationen mit Julian Jordan, Dyro und Pierce Fulton brachte Martin Garrix in sein ADE-Set ein. Tracks mit Matisse & Sadko und Justin Mylo knüpften daran an. Danach spielte der sympathische Musiker einen Klassiker-Remix von Mesto, eine unbekannte Nummer von SWACQ und den Drop von Bassjackers “Crackin‘“.
Zur 90. Minute packte Garrix einen progressiven Remix seiner Dance-Ballade “Scared To Be Lonely“ aus. Anschließend ertönten MashUps von “Lions In The Wild“ und “Dragon“ sowie “Byte“ und “Dreamer“ von Axwell & Ingrosso. Wie auch “Animals“ und “Tremor“ hat es “Turn Up The Speakers“ als Martin-Garrix-Klassiker in das beeindruckende Set geschafft. Zum Ende kamen noch zwei EDM-Geheimtipps von Axtone und Musical Freedom an die Reihe. An die alten Zeiten erinnerten außerdem die Songs “Don’t Look Down“ und “Gold Skies“. Der letzte MashUp des Sets bestand aus den Tracks “Spotless“ mit Jay Hardway und “Footrocker“ von Mightyfools. Den Abschluss des Sets bildete die Progressive-House-Hymne “High On Life“, die für einen abschließenden Gänsehaut-Moment sorgen konnte und bei der sich die Techniker noch einmal richtig Mühe gaben.
Nachdem das Set des ehemaligen Nummer-eins-DJs zu Ende geklungen war, hatte der Niederländer noch eine erfreuliche Nachricht für die Fans. Martin Garrix kündigte an, dass er im nächsten Jahr für den offiziellen Titelsong der Fußball Europameisterschaft 2020 verantwortlich sein wird. Bei einem solchen Musiker kann der Soundtrack also nächstes Jahr nur gut werden. Die Fans haben die Botschaft auf jeden Fall gefeiert und freuen sich auf den Song. Nach der großen Show war aber noch nicht Schluss. Für den Abschluss sorgten der Future-House-DJ Brooks und Julian Jordan, der sich im Electro-House-Bereich wohlfühlt. Sie ließen einen musikalisch tollen Abend ausklingen.
Wie bereits in den Vorjahren war die Martin Garrix ADE Show auch in diesem Jahr ein großes Highlight. Die Organisation war nahezu perfekt, die Location gut ausgewählt und die Neben-Acts gingen trotz der Riesenshow von Martin Garrix nicht vollends unter. Mit „The Ether“ haben die Techniker die Vorjahresshow “ANIMA“ deutlich in den Schatten gestellt und in Sachen Effekten noch etwas draufgesetzt. Die Wirkung dieser Show lässt sich nur schwer in Worte fassen, deshalb können wir nur jedem empfehlen, sich eine solche Show einmal anzuschauen. Die Effekte sind so perfekt auf die Musik abgestimmt, dass es auf jeden Zuschauer überwältigend wirkt. Wir sprechen außerdem ein Sonderlob aus, dass man den Kindern jedes Jahr aufs Neue ermöglicht, einen Auftritt ihres Idols erleben zu können. Es ist toll zu sehen, wie sich die Kids in Begleitung von ihren Eltern oder Großeltern über die Musik freuen. Für alle Fans von Martin Garrix ist es Pflicht, einmal diese Show genossen zu haben. Wahnsinn!
Sei der Erste, der hier einen Kommentar schreibt.