Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 40. Kalenderwoche gibt es neue Musik von Martin Garrix, KSHMR und Tujamo.
Beim langersehnten Live-Comeback auf dem Electric Love Festival Ende August begeisterte Martin Garrix seine Fans mit einem wuchtigen Festival-Set. Darunter befanden sich brandneue Tracks. Die erste ID hat jetzt sein Release gefeiert. Bei “Diamonds“ handelt es sich um eine Collab mit Dutch-DJ Julian Jordan und UK-Rapper Tinie Tempah. Über die Electro-House-Nummer dürfte sich die Fraktion der Garrix-Fans freuen, die von den Mainstream-Releases der letzten Monate genug hat.
Erfolgsproduzent KSHMR stellt sich mit seinem Sound in den letzten Jahren breiter auf. Zuletzt kamen zwei Songs mit dem Fokus auf Festival-Sound. Die Ausrichtung der neuen Single “Over You“ ist dagegen deutlich kommerzieller. Zusammen mit Sänger und Produzent Lovespeake widmet sich KSHMR dem Slap-House-Trend. “Over You“ ist jedoch keine klassische Mainstream-Single, sondern von den Einflüssen anderer Genres geprägt. Das macht das Release um ein Vielfaches spannender.
Vor einiger Zeit kündigte der US-amerikanische Produzent Dillon Francis eine neue EP an, die das Ziel verfolgt, den Fans ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Im Gegensatz zu vielen Singles von Francis aus der Vergangenheit pflegen die Tracks auf der EP einen durchweg positiven, entspannten House-Sound. “Happy Machine“ bietet neben den Auskopplungen “Reaching Out“, “Love Me Better“ und “Unconditional“ fünf brandneue House-Songs mit starken Vocals von talentierten Newcomern.
Den ursprünglichen Bounce-Sound hat der deutsche Produzent Tujamo abgelegt. Inzwischen versucht sich der “Boneless“-Interpret mit unterschiedlichen Sounddesigns. Bei der neusten Single “Mi Amor“ mit dem deutschen Newcomer-Sänger Muntu setzt Tujamo auf klassische House-Sounds. Der dazugehörige Gesang verleiht dem Song das Potenzial, im Radio zu laufen. Dieses Sounddesign kannte man von Tujamo bisher nicht.
Das kanadische Duo DVBBS hat in den letzten Jahren an Relevanz eingebüßt. Lange war nicht klar, in welche Richtung sich die “Tsunami“-Produzenten begeben würden. Eine musikalische Tendenz ist nun erkennbar. “Say It“ ist die nächste Single des Duos, die sich zwischen Dance und Pop bewegt. Mit den Vocals von GASHI (u.a. “SICKO“) im Gepäck könnte der Titel auf Spotify performen. Solider Dance-Pop-Song.
Martijn van Sonderen und Jaap de Vries waren in den letzten Monaten so viel als Ghostproducer tätig, dass sie ihr gemeinsames Projekt Zonderling etwas vernachlässigt haben. Die einzigen Releases von Zonderling waren die Single “Spannend“ und ein Remix zu Joachim Pastors “Right Now“. Zur Freude der Fans erschien mit “Zonder“ nach langer Zeit wieder eine Single nach klassischer Art. Der Zonderling-Sound ist zurück!
Der Soundwechsel des niederländischen Produzenten MOTi hatte bisher keine kommerzielle Wirkung. Der ehemalige Bigroom-Musiker legt seinen Fokus seit geraumer Zeit auf radiotauglichen Slap House, hat damit auf Spotify jedoch nur begrenzt Erfolg. “No Scrubs“ ist der nächste Versuch, mit der Slap-House-Neuauflage eines 90er-Hits einen Streaminghit zu landen. Das funktioniert im aktuellen Musikgeschäft häufig.
Eine einzigartige Soundmischung präsentieren Skytech und Bassjackers den EDM-Fans in dieser Woche auf R3HABs Label CYB3RPVNK. Es ist bereits die zweite Collab der beiden Festival-Acts. “Pillowfight“ gehörte zu den beliebtesten Festival-Tunes des Jahres 2016. “All My Love“ setzt im Drop auf einen ähnlichen Sound, überrascht den Hörer in den Strophen jedoch mit nostalgischen 80s-Klängen. Diese Mischung ist besonders.
Für einen innovativen EDM-Sound steht das deutsche Duo Jewelz & Sparks. Dass sie sich nicht am Mainstream orientieren, zeigt auch die neue Single “Back Again“. Zusammen mit dem Newcomer-Duo TripL und Kieran Fowkes ist eine mitreißende Electro-House-Nummer entstanden, die den Fokus auf einen einzigartigen Sound im Drop legt. Das erfüllt die Erwartungen.
In Social Media kündigte RetroVision unter der Woche an, dass er sein Debüt auf Martin Garrix‘ Label STMPD RCRDS feiern wird. Durch die Wahl des Labels war absehbar, dass der Track kein gewöhnlicher Future House sein würde. “In The Place“ bestätigt die Vermutung. Der Track ist spannender Bass House, den es in der Form kein zweites Mal gibt. Das passt zur Ausrichtung des Labels.
Sei der Erste, der hier einen Kommentar schreibt.