Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 47. Kalenderwoche gibt es neue Musik von Alan Walker, Galantis und VIZE.
Das brandneue Album von Alan Walker ist auf dem Markt. Erst kürzlich veröffentlichte der “Faded“-Interpret die sechsteilige EP “Walker Racing League“ mit Club-Fokus. Das Release seines neuen Albums “World Of Walker“ dürfte manche EDM-Fans daher durchaus überraschen. Auf dem Album befinden sich neben den acht vorab veröffentlichten Singles sieben neue Songs. Darunter sind Collabs mit Benjamin Ingrosso und Au/Ra. Im Gesamten setzt “World Of Walker“ auf modernen Dance Pop.
Der Act Years & Years gehörte zu den Durchstartern des Jahres 2015. “King“, “Shine“ und “Desire“ waren gleich drei Songs vom Debütalbum, die zu großen Chart-Hits avancierten. Im Dance-Bereich hat man die Band bislang nicht gehört. Das ändert sich nun. Ihre neue Single “Sweet Talker“ ist in Zusammenarbeit mit dem Dance-Duo Galantis entstanden. Die radiotauglichen Vocals werden von einem positiven Instrumental begleitet und Streichern im Drop ergänzt. Das dürfte im Radio sehr gut ankommen.
Treue Fans von W&W kennen die neue Single “Moonlight Shadow“ schon seit einer ganzen Zeit. Der Track ist seit der Festivalseason 2019 fester Bestandteil der Sets von W&W. Jetzt erfolgte endlich das Release. Dafür hat das niederländische Duo den Dance-Klassiker “Moonlight Shadow“ von Groove Coverage neu aufgelegt. Dieses Konzept hat vor einigen Jahren mit “God Is A Girl“ sehr gut funktioniert. Das neuste Release könnte daran anknüpfen und zum nächsten Party-Hit von W&W reifen.
Im November 2019 startete der deutsche Dance-Act AVAION mit seiner Single “Pieces“ durch. Der Titel erhielt Platin-Status und verzeichnete bis heute über 40 Millionen Streams auf Spotify. Der Erfolgsact VIZE hat nun eine neue Version produziert, womit der Song erneut durchstarten könnte. Die Vocals kommen dabei von Sängerin Leony. VIZE setzt erneut auf Slap House, wandelt den Signatursound dabei aber ab. Das Tempo ist reduziert und der Leadsound verändert, sodass die düstere Atmosphäre weiter besteht.
In den letzten Monaten hat sich Nicky Romero in vielen unterschiedlichen Richtungen versucht. Die neuste Single “Why Do I Call“ zeigt den Dutch-DJ von noch einer anderen Seite. “Why Do I Call“ lebt von starken männlichen Vocals, die im Zusammenspiel mit dem Instrumental enorm viel Positivität ausstrahlen und damit auf Anhieb im Ohr bleiben. Im Drop fällt die Positivität etwas ab, indem sich die Streicher aus dem Instrumental weitesgehend zurückhalten. Da wäre mehr drin gewesen.
Der Produzent Gaullin gehört zu den Künstlern, die vom zunehmenden Streamingkonsum enorm profitiert haben. Anfangs war der Litauer noch überwiegend mit Neuauflagen bekannter Hits erfolgreich. Mittlerweile schreibt er auch eigene Songs. Ein Beispiel ist die neue Single “Fall“ mit NOTSOBAD und Y3LLO KOALA. Der Sound verändert sich dabei kaum. Slap House steht weiter im Mittelpunkt. Das passt in jede zeitgemäße Spotify-Playlist rein.
Ein roter Faden ist in den Releases von Bassjackers meist nicht erkennbar. Anstatt Trends hinterher zu rennen, veröffentlicht das Duo die Musik, auf die es Lust hat. Das Ergebnis können Festival-Hymnen wie zuletzt “All My Love“ oder Bass-House-Tracks wie “In Doge We Trust“ sein. Die neue Single “The Weekend“ lässt sich der Festival-Kategorie zuordnen. Der Ansatz: Flötenklänge in Kombination mit Bigroom-Sounds.
Der zunehmende Erfolg auf den Streamingplattformen ermöglicht Gabry Ponte immer größere Collabs. Für das neue Release “Can’t Get Over You“ hat der Produzent zum Beispiel den Sänger Aloe Blacc verpflichten können, dessen Stimme von Hits wie “Wake Me Up“ oder “I Need A Dollar“ weltbekannt ist. “Can’t Get Over You“ ist ein moderner Dance-Pop-Track mit Ohrwurmgarantie. Die Zeichen stehen auf Hit.
Die Produktivität von Blasterjaxx ist in diesem Jahr wirklich beeindruckend. Bei all den Releases in den letzten Wochen und Monaten liegt die Vermutung nahe, dass bald ein Album kommt. Erst einmal gibt es aber die Single “Braveheart“. Die Vocals sind erneut episch gestaltet und führen zu einem klassischen Bigroom-Drop, der auf Festivals perfekt funktionieren würde.
Ein weiteres größeres Festival-Release gab es in dieser Woche noch. Der niederländische Produzent Quintino steht im Allgemeinen für melodischen Bigroom. Dazu passt auch die neue Single “Vivid“. Fans lieben die Mischung aus Bigroom und Progressive House, die man auf dem heutigen Musikmarkt nur noch selten hört. Die Nummer hätte einen Platz in einigen Festivalsets sicher.
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