Daddy Cool von Boney M ist nicht aus den 80 er Jahren, sondern von 1976.
Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 48. Kalenderwoche gibt es neue Musik von David Guetta und Oliver Heldens.
In etwa zwei Jahren haben David Guetta und MORTEN die EDM-Szene mit ihrem Future-Rave-Sound auf den Kopf gestellt. Das Sounddesign wird dabei mit jeder Single weiterentwickelt. Der neuste Track “Alive Again“ ist ein ideales Beispiel. Das Duo hat dem Song “Alive“ von Jack Back, dem Alias von David Guetta, einen neuen Anstrich verliehen. Dabei hebt sich das Sounddesign deutlich von den Vorgängersongs ab und greift erneut auf völlig neue Elemente zurück. Die Entwicklung von Future Rave geht weiter.
In den vergangenen elf Monaten hat sich Oliver Heldens viel mit seinem Alias HI-LO beschäftigt. Über das Hauptprojekt Oliver Heldens kam dadurch weniger Musik als in den Vorjahren. Zum Jahresabschluss hat der Niederländer für seine Fans jedoch noch ein Highlight parat. In Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Sängerin Anabel Englund ist die Single “Deja Vu“ entstanden. Die markante Stimme der Musikerin wird dabei von einem groovigen House-Instrumental begleitet. Der Sound könnte sogar im Mainstream zünden.
Dass Cover-Versionen auf dem aktuellen Musikmarkt gut ankommen, hat Timmy Trumpet schon vor einer ganzen Weile erkannt. Die Neuauflage von Michael Andrews‘ “Mad World“ hat bis heute über 60 Millionen Streams eingefahren. Eine ähnliche Entwicklung verspricht sich Timmy Trumpet von seiner neuen Single “How To Save A Life“, einer Neuauflage des gleichnamigen Radio-Hits von The Fray aus dem Jahr 2005. Aus dem Pop-Ohrwurm wird eine energiegeladene Happy-Hardcore-Nummer für Festivals.
Die Entwicklung des Dresdner Produzenten Purple Disco Machine ist bemerkenswert. Ausgelöst durch den Überraschungshit “Hypnotized“ ist der House-Musiker zu einem Garanten für Radio-Hits gereift. “Fireworks“ gehört zu den größten Dance-Hits des Jahres. Das Potenzial zum Hit hat auch die neuste Single “Rise“ mit Sängerin Tasita D’Mour. Sie basiert auf einem Sample des House-Tracks “We All Rise“ von Copyright aus den 2000ern. Die Harmonie zwischen Gesang und Disco-Instrumental machen “Rise“ zum Hit-Anwärter.
Die musikalische Ausrichtung von Jax Jones hatte sich in diesem Jahr zwischenzeitlich verändert. Zur Gründung seines eigenen Labels WUGD veröffentlichte er die Club-EP “Deep Joy“. Nach längerer Wartezeit erschien in dieser Woche “The Don“ mit Produzent System. Inc und Rapperin Stefflon Don auf WUGD. Die unnachahmliche Kombination aus Rap und Instrumental bleibt im Ohr.
Im Sommer landete Majestic mit seiner Boney-M.-Neuauflage “Rasputin“ einen überraschenden Hit. Diesen Erfolg hat sich der deutsche Produzent LIZOT zum Vorbild genommen. Den 80er-Hit “Daddy Cool“ hat er in einen modernen Club-Track verwandelt. Anders als bei seinen bisherigen Hits setzt LIZOT dabei auf Tech- anstelle von Slap House. Das könnte zu einem beliebten Tune für DJs werden.
Das deutsche Musikprojekt Glasperlenspiel hatte schon immer eine Vorliebe für elektronische Musik. Der größte Hit “Geiles Leben“ basiert beispielsweise auf einem House-Instrumental. Die neue Collab mit Harris & Ford überrascht dennoch mit einer energischen Mischung aus Hardstyle und Bounce. “Deine Mama“ verbindet die musikalischen Ausrichtungen der beiden Acts.
Es ist beeindruckend, wie viel Musik das DJ-Duo Blasterjaxx im Jahr 2021 veröffentlicht hat. Zum Ende des Jahres haben die Niederländer noch mal eine EP für die Fans vorbereitet. Die EP trägt den Namen “Mystical Chapter II“ und besteht aus den vier Tracks der letzten Wochen sowie der neusten Single “Rabbit Hole“. Das Ergebnis der Collab mit Raven & Kreyn ist eine Festival-Nummer mit eingängiger Hookline.
Einer der begabtesten Produzenten für sommerliche House-Musik ist ohne Zweifel Deepend. Im Gegensatz zu den meisten DJs bringt der Niederländer seinen Fans auch im Winter fröhliche Wohlfühlmusik. Die neue Single “Take It Easy“ setzt auf die warme Stimme von Sänger David Benjamin und ein Deep-House-Instrumental mit Trompeten-Klängen. Mit dieser Nummer kann man den kalten Wintertagen entfliehen.
Auf Smash The House gibt es in dieser Woche eine spannende Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Musiker Plastik Funk und dem niederländischen Duo Firebeatz. Wie man beim Blick auf die Diskographie der letzten Jahre erahnen kann, ist die Schnittmenge der beiden Acts Future House. “Don’t Call Me Baby“ ist durch den Gesang von Nazzareene jedoch deutlich radiotauglicher als gewöhnliche Genre-Tracks.