Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 38. Kalenderwoche gibt es neue Musik von Alan Walker, Timmy Trumpet und BYOR.
Dance-Star Alan Walker zeigt sich in diesem Jahr so aktiv wie nie zuvor. Kurz nach dem Release seiner clubfokussierten EP “Walker Racing League“ legt der Engländer eine Single nach. “Paradise“ ist nach gemeinsamen Songs wie “Ignite“ und “End of Time“ die nächste Collab mit Produzent K-391. Der Sound erinnert wieder mehr an die alten Zeiten von Alan Walker. Darüber werden sich die Fans freuen.
Bei all den Releases von Timmy Trumpet kommt man manchmal schon nicht mehr mit. In dieser Woche veröffentlicht der australische Star-DJ die nächste Nummer. “Cardio“ ist eine Solo-Single, die auf Spinnin‘ Records erschienen ist. Der Song lässt sich der Gruppe Tracks zuordnen, bei denen Timmy Trumpet versucht, mit einem radiotauglichen Sound erfolgreich zu sein. Das hat in der Vergangenheit gelegentlicht funktioniert.
Wöchentlich kommt auch vom brasilianischen Superstar Alok neue Musik. In dieser Woche hat sich der Pionier des Slap-House-Genres mit dem rätselhaften Produzenten ALOTT zusammengesetzt, den die meisten vom Prock-House-Album mit VIZE kennen werden. In genau diese Richtung geht auch die neue Single “Alone“. Auf Spotify hat Prock House bislang nicht gut performt. Das könnte sich nun ändern.
Der Musiker Gaullin gehört zu den Produzenten der neuen Zeit. Der Litaue produziert Musik möglichst so, dass sie auf Spotify innerhalb von Playlisten funktioniert. Häufig greift er dabei bekannte Samples auf. Bei der neuen Single “Pretty Please“ mit Sängerin INNA ist das jedoch nicht der Fall. Musikalisch gibt es von Gaullin das Übliche zu hören: radiotauglicher Slap House.
In den letzten Jahren präsentierte uns der erfahrene Produzent Gabry Ponte einen signifikanten Bounce-Style mit Vocal-Chops. Damit landete er beeindruckende Erfolge wie “Thunder“ oder “Monster“. Jetzt zeigt der “Blue“-Interpret eine andere Seite von sich. Die Single “The Feeling“ greift den 80s-Hit “Girls Just Wanna Have Fun“ in einem fröhlichen Disco-Sound auf. Damit kann man gute Laune verbreiten.
Der niederländische Musiker MOTi hat seinen Sound in den letzten Monaten verändert. Von krachendem Future House ist er zu radiotauglichem Slap House gewechselt. Die neuste Single “One Day“ ist nochmal anders. Zusammen mit dem Nachwuchsproduzenten Raaban hat MOTi eine positive Dance-Pop-Single aufgenommen, die durch die Vocal-Chops im Drop recht sommerlich daherkommt.
In beachtlicher Frequenz erscheinen in letzter Zeit Songs von Blasterjaxx, die zum Teil auch vom klassischen Bigroom abweichen. Die neue Nummer von Blasterjaxx heißt “Saga“ und ist mit dem Sänger Junior Funke entstanden. Musikalisch orientiert sich das Duo zwar wieder am Festivalsound, überzeugt aber mit verträumten Vocals und einer starken Melodie im Drop. Die Fans feiern es.
Wenn ein Produzent überraschend durchstartet, ist der Druck enorm hoch, an den Erfolg anzuknüpfen. Das geht dem Newcomer BYOR wohl auch so. Der Tech-/Bass-House-Musiker hat es geschafft, an den Erfolg des Vorjahres anzuknüpfen. In dieser Wocher erschien “Let It Drop“ auf dem neuen Tomorrowland-Label. Es ist der nächste potenzielle Szenen-Hit. Der Sound von BYOR ist und bleibt einzigartig.
Beim Blick auf den Soundtrack von FIFA 22 ist aufmerksamen EDM-Fans aufgefallen, dass Tracks zum Teil noch gar nicht veröffentlicht sind. Ein Titel der Art ist “Way Down“ von Firebeatz und Arengers. Erst jetzt erschien die Single auf Spinnin‘ Records und überrascht mit einem kräftigen Future-House-Sound, der aus der Auswahl der Tracks im Fußballsimulationsspiel definitiv heraussticht. EDM-Fans können sich freuen.
Unzählige DJs sind mit dem Ausbruch des Slap-House-Hypes auf den beliebten Sound umgestiegen. Darunter ist auch der belgische DJ Yves V, der mit der Single “Not So Bad“ einen großen Streaming-Erfolg verzeichnete. Das Potenzial hätte auch das neue Release “Where Do You Think You Are Going“ mit CORSAK und Sängerin Leony. Das Ergebnis ist jedoch nicht mehr als Standard.
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