Am sogenannten „New Music Friday“ passiert auf dem Musikmarkt immer sehr viel. In unserer Reihe „Release Review“ präsentieren wir euch jedes Wochenende die zehn wichtigsten EDM-Tracks der Woche. In der 32. Kalenderwoche gibt es neue Musik von Kygo, Joel Corry und Afrojack.
Angeführt wird die 32. Kalenderwoche von einer Collab mit Hit-Garantie. Für die zweite Single im aktuellen Jahr hat sich Kygo die Dienste von Durchstarterin Zoe Wees gesichert. Die Hamburgerin landete mit “Girls Like Us“ und “Control“ gleich zwei Überraschungshits. In “Love Me Now“ wird die markante Stimme der Sängerin mit dem klassischen Tropical-House-Sound von Kygo verbunden. Den alten Stil haben wir in der Art schon eine ganze Weile nicht mehr gehört.
Eine große Collab hält auch Tiësto in dieser Woche für seine Fans bereit. “Don’t Be Shy“ ist mit Latin-Musikerin KAROL G entstanden. Die Sängerin knackte mit ihrem Song “Tusa“ die beeindruckende Streamingmarke von einer Milliarde. Der gemeinsame Song mit Tiësto hat durch den mainstreamtauglichen Sound und die eingängigen Vocals absolutes Hit-Potenzial. Da bahnt sich etwas Großes an.
Schaut man auf den Titel des neuen Hit-Kandidaten von Joel Corry und Jax Jones ahnt man nicht im Ansatz, auf welcher Melodie der Song basiert. Hinter “OUT OUT“ steckt eine Neuauflage des 2010er-Hits “Alors On Danse“ von Stromae. Das Instrumental wurde dabei nahezu vollständig übernommen. Deutlich positiver fallen da die Vocals von Charli XCX und Saweetie auf. Ein Kandidat für die Radios.
Eine Zusammenarbeit von Timmy Trumpet und Vini Vici ist nichts Neues. “Far From Home“ ist bereits die dritte Collab der Psytrance-Acts. Auf das genrespezifische Release “100“ folgte mit “Thunder“ eine Nummer, die sich an den Mainstream richtete. Die neue Single knüpft daran an. “Far From Home“ stellt mehr die starken Vocals und weniger das treibende Psytrance-Instrumental in den Vordergrund. Das kann funktionieren.
Während ein Großteil der Fanbase noch auf die Veröffentlichung gespielter IDs wartet, präsentiert Afrojack regelmäßig brandneue Singles. Das ist auch bei der neuen Single “All Night Long“ mit Azteck der Fall. Der Track mit dem Schützling vom eigenen Label Wall Recordings setzt auf einen düsteren Dance-Sound. Damit sticht Afrojack nicht aus der Menge heraus. Da wäre mehr möglich gewesen.
Ganz zur Freude der Fans zeigt sich DJ Snake aktuell so produktiv wie seit langer Zeit nicht mehr. “Run It“ ist eine weitere Single, die sich vom klassischen radiotauglichen Moombathon-Sound löst. Für den Titelsong des Kinofilms “Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ hat sich der Franzose Rick Ross und Rich Brian an die Seite geholt. Der kreative Sound könnte gut zum Film passen.
Nach dem Release des Albums “HELLRAISERS“ im Frühjahr versorgen Cheat Codes ihre Fans schon wieder mit neuer Musik. “All Things $ Can Do“ ist eine Collab mit Travis Barker und Tove Styrke. Der Einfluss des Drumers ist im Instrumental klar herauszuhören. Eine Single für die gute Laune. Das haben Cheat Codes in der Vergangenheit bereits häufiger geschafft.
In der EDM-Szene gibt es aus Brasilien zwei große Stars, die sich aus der Menge an Artists herabgesetzt haben: Alok und Vintage Culture. Die beiden Acts veröffentlichen über Aloks Label CONTROVERSIA in dieser Woche die gemeinsame Single “Domino“. Im Gegensatz zu vielen anderen Releases der letzten Woche ist dieser Track nicht für den Mainstream geeignet. Der Fokus liegt auf einem coolen Sound-Design.
Das Trance-Jahr 2021 von Armin van Buuren geht weiter. Erneut hat sich der Niederländer mit AVIRA zusammengesetzt und eine Nummer für Genre-Fans produziert. “Sirius“ ist eine Neuinterpretation des gleichnamigen Tracks der britischen Rock-Band The Alan Parsons Project von 1982, die mit einem frischen Sound-Design besticht.
Der Alias Love Regenerator von Calvin Harris hatte bislang größeren kommerziellen Erfolg als man bei der Ankündigung vermuten konnte. “Live Without Your Love“ und “Moving“ waren in zahlreichen Dance-Playlisten auf Spotify vertreten. Deutlich weniger mainstreamtauglich ist da die neue Single “We Can Come Together“ mit Eli Brown. Die Nummer geht ausschließlich an Fans des Projekts.
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