Der niederländische Musiker Martin Garrix hat im Jahr 2018 den Hattrick der DJ-Mag-Nummer-1-Platzierungen geholt. Der 22-Jährige ist momentan der beliebteste und erfolgreichste DJ der Welt. Neben der House-Musik produziert er mittlerweile auch erfolgreiche Dance-Pop-Songs für die Single-Charts, sodass sich die Hits von Martin Garrix schon lange nicht mehr an einer Hand abzählen lassen. Wir haben uns die Frage gestellt, ob die Mainstream- die EDM-Songs vom Niederländer verdrängt haben und ein Konzept entwickelt, um die erfolgreichsten Tracks in einem Ranking dazustellen. Dazu haben wir die YouTube-Klicks, Spotify-Streams und Chart-Platzierungen der einzelnen Songs miteinander verglichen und sind zu folgendem Ergebnis gekommen.
Bevor wir in das Ranking hereinstarten, wollen wir eine kurze Erklärung über die Zusammensetzung der Platzierungen abgeben. Für die Berechnung der Top 10 haben wir drei Kategorien ausgewählt. Die erste Kategorie ist YouTube (ein Drittel). Wir haben uns angeschaut, wie oft ein Song bei YouTube geklickt wurde. Die zweite Kategorie ist Spotify (ein Drittel). Dort gilt das Gleiche, nur dass wir uns hier die Streaming-Zahlen angeschaut haben. Die dritte Kategorie sind die Chart-Platzierungen (ein Drittel) in seiner Heimat, der Niederlande, und in Deutschland sowie im Vereinigten Königreich.
Hinweis: Dieses Ranking stellt nicht zu 100 % den Erfolg der Songs dar. Wir haben ein eigenes System zur Berechnung der Reihenfolge entwickelt, das wir für legitim empfunden haben. Dazu kommt noch, dass einige Songs von Martin Garrix schon vor Zeiten von Spotify erschienen sind und deshalb logischerweise nicht so viele Streams/Klicks wie eine aktuelle Single sammeln konnte. Wir haben trotzdem versucht die Reihenfolge so fair, wie möglich zu gestalten. Falls ihr mit dem Ranking nicht zufrieden seid könnt, könnt ihr eure persönliche Meinung gerne in den Kommentaren äußern. Dieses Ranking basiert jedoch nicht auf eigener Meinung, sondern auf einem nach Erfolg gemessenem System. Vielen Dank für das Verständnis.
Wir starten in das Ranking mit einem Martin-Garrix-Klassiker. Nach seinem großen Durchbruch mit “Animals“ ließ der Teenie-Star nicht lange auf eine Follow-Up-Single warten und legte am 02. Dezember 2013 den Track “Wizard“ mit seinem Schulfreund Jay Hardway nach. Martin Garrix hielt den unverkennbaren “Animals“-Sound bei und steuerten den nächsten mystischen Bigroom-Track bei. Die Parallelen zum Vorgänger sind nicht zu überhören, doch letztlich steht auch “Wizard“ für sich und hat sich bei vielen Fans in den Kopf gesetzt. Auf YouTube zählt das Musikvideo 221 Mio. Klicks. Via Spotify wurde der Festival-Kracher 27,8 Mio. Mal gestreamt. In der Heimat ging “Wizard“ auf Platz 16, in Deutschland auf Platz 30 und in Großbritannien sogar in die Top 10. Wandelt man die Zahlen in Punkte um, kommt man zu 27 Gesamtpunkten.
YouTube: 221 Mio. | Spotify: 27,8 Mio. | Charts: GER: 30 | NLD: 16 | UK: 7
Gesamt: 27 Punkte
Wir machen einen Zeitsprung von vier Jahren und landen im Dezember 2017. Exakt vier Jahre nach der Veröffentlichung von “Wizard“ erschien der Dance-Pop-Song “So Far Away“ mit David Guetta auf dem Hauslabel STMPD Records. Im Gegensatz zu den alten Festival-Krachern hat Martin Garrix hier einen seiner Mainstream-Songs veröffentlicht, die die Single-Charts erobern sollten. Die beiden EDM-Stars premierten den Track beim Tomorrowland 2017 und sorgten für einen großen Hype bevor die Nummer überhaupt erschienen war. Als Sänger wurden Ellie Goulding und James Arthur gehandelt. Am Ende setzte sich jedoch das Duett von Jamie Scott und Romy Dya aufgrund von Labelstreitigkeiten durch. Mit emotionalen Vocals und einem einprägsamen Future-Pop-Drop eroberten Garrix und Guetta die Herzen den Fans. 175 Mio. Klicks auf YouTube, 217 Mio. Streams via Spotify und beachtliche Chart-Platzierungen in Deutschland (#8) und in den Niederlanden (#14) führen zu einem Gesamtergebnis von 29 Punkten.
YouTube: 175 Mio. | Spotify: 217 Mio. | Charts: GER: 8 | NLD: 14 | UK: 81 |
Gesamt: 29 Punkte
Durch seinen “Scared To Be Lonely“-Remix lenkte der niederländische Future-House-Produzent Brooks die Aufmerksamkeit von Garrix auf sich. Die Niederländer bauten eine Musikerfreundschaft auf und beschlossen im Frühjahr 2018, einen gemeinsamen Track zu produzieren. Die DJ-Mag-Nummer-Eins sicherte sich zusätzlich die Unterstützung von David Guetta. Die drei EDM-Produzenten kreierten zusammen den Song “Like I Do“, wobei der Signatursound von Brooks so deutlich heraussticht, dass man die Anteile der anderen beiden DJs etwas in Frage stellen könnte. Doch auch mit dem Future-Bounce-Sound von Brooks schafften es die beiden Megastars in den Mainstream. “Like I Do“ wurde zu einer unverzichtbaren Party-Hymne für das Jahr 2018 und verzeichnete
YouTube: 90 Mio.| Spotify: 252 Mio. | Charts: GER: 23 | NLD: 21 | UK: 29 |
Gesamt: 30 Punkte
Martin Garrix macht aber nicht erst seit “In The Name Of Love“ Songs für die Single-Charts. Zwei Jahre nach seinem großen Durchbruch kündigte der Niederländer einen heftigen Stilbruch an. Garrix wollte weg vom wenig innovativen Festival-Sound und produzierte fröhliche Tracks wie “The Only Way Is Up“ oder “Forbidden Voices“. In diese Reihe passt auch der Dance-Pop-Song “Don’t Look Down“ mit dem US-Sänger Usher, der am 17. März 2015 erschien. Die Zusammenarbeite zeigte sich in einer sommerlichen Progressive-House-Nummer mit Tropical-House-Einflüssen und großartigen Vocals. “Don’t Look Down“ war zwar nie ein Mega-Hit, doch fuhr solide Chart-Platzierungen ein und gilt bis heute als einer der besten EDM-Sommersongs. Das verrückte Musikvideo sammelte auf YouTube 125 Mio. Klicks. Dazu kommen 182 Mio. Spotify-Streams. In den Charts war in Deutschland bei Platzierung 37 Schluss. In den Niederlanden reichte es für Platz 16 und in Großbritannien knackten Garrix und Usher die Top 10. In der Summe macht das 31 Punkte und somit einen siebten Platz im Ranking.
YouTube: 125 Mio. | Spotify: 182 Mio. | Charts: GER: 37 | NLD: 16 | UK: 9 |
Gesamt: 31 Punkte
Eine weitere Mainstream-Single von Martin Garrix erschien am 15. Juni 2018 über dem Major-Label Sony Music. Der Niederländer hatte sich mit dem US-Sänger Khalid ins Studio gesetzt und den gemeinsamen Song “Ocean“ produziert. Nach dem Release sorgte der Song aufgrund der überwiegenden Pop-Anteile für Aufsehen. Viele Fans klagten die fehlenden EDM-Elemente an, die sich bei den anderen Dance-Pop-Songs “In The Name Of Love“, “Scared To Be Lonely“ usw. im Future-Pop-Drop zeigten. Dieser Ärger spiegelte sich anfangs auch im Erfolg des Tracks wieder. “Ocean“ galt einen Monat nach Veröffentlichung als Flop, doch dann zündete die Nummer doch noch und schaffte es, die Radio-Stationen zu überzeugen. Der Song kletterte zwar in Deutschland und Großbritannien nur auf Platz 38 beziehungsweise 25, doch setzte sich in den Niederlanden auf einem beachtlichen 16. Rang fest. Sowohl auf YouTube als auch auf Spotify sammelte der Song weit über 200 Mio. Aufrufe. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten landet “Ocean“ mit 34 Punkten auf Platz 6 der erfolgreichsten Garrix-Tracks.
YouTube: 208 Mio. | Spotify: 252 Mio. <Charts: GER: 38 | NLD: 16 | UK: 25 |
Gesamt: 34 Punkte
In eine völlig andere Richtung gingen die ersten Songs von Martin Garrix. Zu den Martin-Garrix-Classics gehört auch das Festival-Anthem “Tremor“. Zu Beginn der Festival-Season 2014 setzte sich der Niederländer mit den belgischen Brüdern Dimitri Vegas & Like Mike ins Studio und produzierte einen der zentralen Hits des 2014er-Bigroom-Hypes. Die Zusammenarbeit der drei Musiker zeigte sich im Sound-Design sehr deutlich. Im Vordergrund standen der typische Bigroom-Sound von Dimitri Vegas & Like Mike, der mit dem mystischen “Animals“-Sound von Martin Garrix kombiniert wurde. Dazu die passende Melodie verliehen “Tremor“ den Ruf als eine der besten Festival-Nummern Allerzeiten. Fragt man heute einen Festival-Gänger nach einem perfekten Festival-Track, wird dieser Song aus dem Jahr 2014 sicherlich frühzeitig fallen. Das Musikvideo zählte auf YouTube unglaubliche 510 Mio. Aufrufe. Auf Spotify ist der Track aus erklärlichen Gründen nicht verfügbar, weshalb wir an der Stelle einen Durchschnittswert gewählt haben. Die Chart-Platzierungen sind keine Erwähnung wert, denn am Ende bugsieren die YouTube-Klicks “Tremor“ mit 35 Punkten auf Platz 5.
YouTube: 510 Mio. | Spotify: (nicht verfügbar) | Charts: GER: X | NLD: 44 | UK: 30 |
Gesamt: 35 Punkte
In die Reihe der Mainstream-Songs gehört auch die Zusammenarbeit mit dem australischen Teenie-Star Troye Sivan namens “There For You“. Der Dance-Pop-Song wurde am 26. Mai 2017 via Sony Music veröffentlicht und sollte an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen. Die Strategie des Songs veränderte sich dabei kaum. Martin Garrix stellt die Vocals von Troye Sivan emotional dar und fügt einen mitreißenden Future-Pop-Drop hinzu, der sowohl im Club als auch im Radio funktioniert. Dieser Song hatte (ähnlich wie “Ocean“) seine Startschwierigkeiten, da sich zahlreiche Fans über die fehlende Kreativität von Martin Garrix beschwerten. Letztlich schienen sich aber auch jene Fans mit dem Song angefreundet zu haben und klickten ihn über 240 Mio. Mal auf YouTube und 400 Mio. Mal auf Spotify. In den Single-Charts reichte es in Deutschland für Platz 31, in den Niederlanden für den zwölften Rang und auf der britischen Insel für Platz Nummer 40. “There For You“ verbucht 39 Gesamtpunkte und verpasst um einen Platz das Martin-Garrix-Siegertreppchen.
YouTube: 242 Mio. | Spotify: 400 Mio. | Charts: GER: 31 | NLD: 12 | UK: 40 |
Gesamt: 39 Punkte
Mit einem Riesenabstand setzt sich das Podest der Top-3-Songs ab. Die imaginäre Bronzemedaille geht an den Dance-Pop-Song “Scared To Be Lonely“. Dieser Song gehörte zu den Tracks, die Martin Garrix zum Mainstream leiteten. Nachdem der Niederländer mit “In The Name Of Love“ großen Erfolg feierte, wollte er nahtlos anknüpfen und ersetzte Bebe Rexha durch seine vermutliche Ex-Freundin Dua Lipa. Die Sängerin setzte noch einen drauf und lieferte fantastische Vocals ab, die ans Herz des Hörers gingen. Die Vocals harmonierten perfekt mit dem Future-Pop-Drop von Garrix, der sich nur minimal vom Vorgänger abhob. “Scared To Be Lonely“ erfüllte die hohen Erwartungen und schlug in den Single-Charts wie gewünscht ein. Es war der dritte Top-10-Hit von Garrix in Deutschland, der nächste Top-3-Hit in den Niederlanden und außerdem noch ein großer Erfolg in Dua Lipas Heimat Großbritannien. Dort landeten die beiden Musiker auf Platz 14. Bis heute konnte der Dance-Pop-Hit 440 Mio. YouTube-Klicks und 631 Mio. Spotify-Streams verzeichnen. Da wundert einen die vergleichbar hohe Gesamtpunkzahl von 60 Punkten auch nicht mehr.
YouTube: 440 Mio. | Spotify: 631 Mio. | Charts: GER: 9 | NLD: 3 | UK: 14 |
Gesamt: 60 Punkte
Doch der Vorgänger war noch einen Hauch erfolgreicher als der Nachfolger. So setzt sich “In The Name Of Love” vor “Scared To Be Lonely” auf Platz 2 durch. Der Track erschien am 29. Juli 2016 und gab den Startschuss für eine erfolgreiche Mainstream-Karriere von Martin Garrix. Zusammen mit der US-Sängerin Bebe Rexha landete der Niederländer einen Überraschungserfolg, der es sogar in die Radio-Stationen Deutschlands schaffte. Die markanten Vocals von Rexha kombinierte Martin Garrix erstmals mit einem Future-Pop-Sound, der die Grundlage für viele nachfolgenden Songs wie “Scared To Be Lonely“ oder “There For You“ bildete. Das Musikerpaar stürmte mit dieser frischen Dance-Pop-Mischung auf Platz 14 der deutschen-, Platz 4 der niederländischen- und Platz 9 der britischen Single-Charts. Trotz der schwächeren Chart-Platzierung in Deutschland und Niederlande landete “In The Name Of Love“ durch die erstaunliche Spotify-Performance von 757 Mio. Streams schließlich vor “Scared To Be Lonely“ auf dem zweiten Platz.
YouTube: 419 Mio. | Spotify: 757 Mio. | Charts: GER: 14 | NLD: 4 | UK: 9 |
Gesamt: 64 Punkte
Doch bei aller Mühe, die sich Martin Garrix auch gibt, mit Pop-Songs in den Single-Charts Erfolg zu haben, an seine Durchbruch-Single wird er vermutlich niemals heranreichen. Am 17. Juni 2013 veröffentlichte ein 16-jähriger Junge aus den Niederlanden einen Song aus seinem Kinderzimmer, der ein ganzes Genre, die Jugend einer Musikgeneration und die Historie der elektronischen Musik prägte. Mit “Animals“ setzte Martin Garrix 2013 den Startschuss einer Karriere als Nummer-eins-DJ der Welt. Der Bigroom-Track ging völlig überraschend viral und war auf einmal überall zu hören. “Animals“ kletterte in Deutschland als mystischer, innovativer Festival-Track (!) auf Platz 4, in den Niederlanden auf Platz 3 und im Vereinigten Königreich sogar an die Spitze. Letztlich wurde es für “Animals“ sogar noch relativ knapp im direkten Vergleich mit “In The Name Of Love“, doch die 1,24 Milliarden YouTube-Klicks sind unantastbar. Damit ist Martin Garrix auf Platz 93 der meistgeklickten Musikvideos Allerzeiten. Wir sind gespannt, ob es der Niederländer mit dem heutigen Ruhm noch schaffen wird, diesen unglaublichen Erfolg zu überbieten. Ein EDM-Klassiker!
YouTube: 1,24 Milliarden | Spotify: 211 Mio. | Charts: GER: 4 | NLD: 3 | UK: 1 |
Gesamt: 66 Punkte